Luxushotels vom Luxuskonzern
Früher war alles mal anders. Nicht besser. Anders. Da gab es mutige Zeitungsverleger mit großem Herz und Hang zum kalkulierten Risiko. Das sind Dinosaurier der Branche. Mittlerweile trifft man mehr Mainstream-Manager mit Hang zum Cost Cutting. Und Leute wie Amazon-Gründer Jeff Bezos, der sich die Washington Post kauft, und neureiche Unternehmer, die sich Medien als Hobby leisten. Das spiegelt sich auch im Hotelbusiness wider: Um ihren Einflussbereich weiter zu vergrößern, gehen weltweite Luxuskonzerne einen Schritt weiter und beliefern nicht nur Hotels. Nein, sie kaufen und betreiben sie gleich. Nehmen wir das Cheval Blanc Randheli. Hinter dem neuen Hotel auf den Malediven steht die LVMH-Gruppe (mit Marken wie Louis Vuitton, Moët Hennessy, Dior, TAG Heuer, Bulgari etc.), High-End-Hotels in Ägypten, Oman und Paris sollen folgen.
Am 15. November geht es los. Ein Privatflugzeug bringt die Gäste zu dem 40 Minuten von der Hauptstadt entfernten Noonu-Atoll. Und dort „verkauft“ LVMH ausschließlich individuelle Erlebnispakete. Maßschneidern heißt die Urlaubsdevise. Man kommt ja schließlich aus dem Modebusiness. Logisch auch, dass es hauseigene Espadrilles gibt und beduftetes Wasser namens „Island Chic“. Der Butler ruft schon vor der Abreise an und erkundigt sich nach Präferenzen. In den 45 Villen soll kein Wunsch unerfüllt bleiben. Der Koffer wird ausgepackt, ein Jetlag-Treatment im Guerlain-Spa wartet und ein „Alchemist“ wird bereitgestellt, der Erlebnisse herbeizaubern soll. LVMH definiert die Hotelbranche neu. Damit man auch in Zukunft sagen kann: Früher war alles mal anders.
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