Die Chefredakteurin – Skandinavische Zustände
Was haben die nordische Küche und ein Möbelhersteller aus dem Land der Elche gemeinsam? Beide wirken anfänglich recht einfach und haben lustige Namen wie Brachbeeren und Portulak-Keilmelde. Oder Hemnes in Weiß mit drei Schubladen. Diese Parallelen ziehe ich aus aktuellem Anlass, denn besagter Hemnes liegt auf meinem Wohnzimmerboden, anstatt auf dem Schlafzimmerboden zu stehen, und es für mich an der Zeit ist, die Beeren-Natur-Fraktion aus dem Norden zu hinterfragen.
Während ich also nun mit Imbusschlüssel hantiere…
Was haben die nordische Küche und ein Möbelhersteller aus dem Land der Elche gemeinsam? Beide wirken anfänglich recht einfach und haben lustige Namen wie Brachbeeren und Portulak-Keilmelde. Oder Hemnes in Weiß mit drei Schubladen. Diese Parallelen ziehe ich aus aktuellem Anlass, denn besagter Hemnes liegt auf meinem Wohnzimmerboden, anstatt auf dem Schlafzimmerboden zu stehen, und es für mich an der Zeit ist, die Beeren-Natur-Fraktion aus dem Norden zu hinterfragen.
Während ich also nun mit Imbusschlüssel hantiere und am liebsten mit einer Brechstange nachhelfen möchte, fällt es mir wie Grönland-Flunder-Schuppen von den Augen: Zerlegt man die skandinavische Küche in ihre Einzelteile, erkennt man, wieviel präzise Schritte, kreatives Denken und handwerkliches Geschick es braucht um soetwas wie „Bouillon aus gedämpfter Birke“ auf die Teller zu bringen. Ich möchte nun bei Gott nicht das Kochen von René Redzepi mit meinen Bastelfähigkeiten gleichsetzen, aber ich denke, dass sein Gefühl dabei so ähnlich ist wie der Moment, in dem sich meine Bastel-Anleitung plötzlich in ein echtes 3-D-Objekt verwandelt. Sprich, großartig. Nur, dass das Kreieren bei jedem Mal ein wenig einfacher fällt, an das glaube ich sowenig wie an eine vollständige Bauanleitung von Ikea.
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