Zucker, Brot und Peitsche – Elisabeth Gürtler
Fotos: Werner Krug
Die Puppenspielerin
Als ihr Ex-Mann Peter Gürtler im Jahr 1990 verstarb, vererbte er seinen Kindern das Sacher-Reich. Elisabeth Gürtler übernahm die Leitung des Unternehmens, zu dem neben dem Hotel Sacher in Wien das Hotel Sacher in Salzburg sowie Beteiligungen am Hotel Sheraton in Salzburg, den Casinos Austria und dem Wiener Kongresszentrum Hofburg, die Sacher AG zur Vermarktung der Sachertorte und der Sachertortenversand (der 25 Prozent der Einnahmen ausmacht) gehören. 1999 übernahm Gürtler für acht Jahre die Organisation des Wiener Opernballs. Zudem ist sie Geschäftsführerin der Spanischen Hofreitschule und leitet das Wellness-Hotel Astoria in Seefeld sowie das vor zwei Jahren übernommene Bristol neben der Staatsoper. Außerdem hat sie noch ein Mandat im Generalrat der Nationalbank, ist im Vorstand des KSV (Kreditschutzverband von 1870) und im Expertenbeirat der Österreich Werbung. Ihren Aufsichtsratsjob in der Erste Group hat Gürtler vor zwei Jahren zurückgelegt.
Charismatische Powerfrau
Während manche Erdenbürger rein beim Anblick des Terminkalenders von Elisabeth Gürtler in Panik verfallen würden, wirkt die Sacher-Chefin…m Alpin-Chic-Hotspot zu machen. Fad wird mir also bestimmt nicht.
Fotos: Werner Krug
Die Puppenspielerin
Als ihr Ex-Mann Peter Gürtler im Jahr 1990 verstarb, vererbte er seinen Kindern das Sacher-Reich. Elisabeth Gürtler übernahm die Leitung des Unternehmens, zu dem neben dem Hotel Sacher in Wien das Hotel Sacher in Salzburg sowie Beteiligungen am Hotel Sheraton in Salzburg, den Casinos Austria und dem Wiener Kongresszentrum Hofburg, die Sacher AG zur Vermarktung der Sachertorte und der Sachertortenversand (der 25 Prozent der Einnahmen ausmacht) gehören. 1999 übernahm Gürtler für acht Jahre die Organisation des Wiener Opernballs. Zudem ist sie Geschäftsführerin der Spanischen Hofreitschule und leitet das Wellness-Hotel Astoria in Seefeld sowie das vor zwei Jahren übernommene Bristol neben der Staatsoper. Außerdem hat sie noch ein Mandat im Generalrat der Nationalbank, ist im Vorstand des KSV (Kreditschutzverband von 1870) und im Expertenbeirat der Österreich Werbung. Ihren Aufsichtsratsjob in der Erste Group hat Gürtler vor zwei Jahren zurückgelegt.
Charismatische Powerfrau
Während manche Erdenbürger rein beim Anblick des Terminkalenders von Elisabeth Gürtler in Panik verfallen würden, wirkt die Sacher-Chefin, egal zu welcher Tageszeit, elegant, charmant und relaxed. 20 Minuten ihrer wertvollen Zeit hat sie fürs interview und spricht dabei über den harten Wiener Markt, die Traditionsfalle und ihre Nachfolge.
Sie haben zig Millionen Euro in die Generalsanierung des Hotels Sacher in Wien investiert: Wie schwer fällt es dabei, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen?
Elisabeth Gürtler: Diese acht Jahre dauernde Renovierung war dringend nötig. Tradition ist nämlich keine Einladung zum Stillstand. Natürlich profitieren wir von der historischen Lage, der Reputation und dem altehrwürdigen Gebäude, aber nicht alles aus der Vergangenheit ist gut. Wir haben daher zwei komplett neue Etagen mit Penthouse aufgesetzt, um die Zahl der Zimmer auf 149 zu steigern. Das fördert natürlich auch die Rentabilität des Hauses. Sehr wichtig waren auch die Investitionen in IT, Technik und den SPA-Bereich. Die Renovierung und Erweiterung des Sacher waren essenziell, um in Wien die Spitzenposition in Sachen Hotellerie und Preise behaupten zu können.
In der österreichischen Bundeshauptstadt wurden in den letzten Jahren viele tolle 5-Sterne-Hotels mit etwa 1000 Betten eröffnet. Weitere Projekte sind zudem in Planung. Spüren Sie die Konkurrenz?
Gürtler: Aber natürlich spürt man das. Es gibt generell eine reduzierte Auslastung, was letztendlich in einem Preiskampf resultiert. Da mache ich aber nicht mit. Das hat dann leider die Folge, dass manche Gäste switchen und diese neuen anderen Hotels ausprobieren. Interessanterweise geschieht das aber nur im unteren Preissegment. Im teuren Bereich gibt es keine Rückgänge. Ich möchte aber auf keinen Fall über einen günstigeren Preis Marktanteile bekommen. Da verzichte ich lieber etwas auf die Auslastung. Wenn ich beim Umsatz pro verfügbarem Zimmer der Beste bin, weiß ich, dass meine Strategie stimmt.
Sie besitzen das Hotel Relax & Spa Astoria in Seefeld/Tirol, das Hotel Sacher sowie das Bristol in Wien und das Hotel Sacher in Salzburg. Gibt es Synergien, die Sie bei den unterschiedlichen Häusern nutzen können?
Gürtler: Wir versuchen selbstverständlich, einige Vorteile daraus zu ziehen. Eine gewisse Größe resultiert immer in lukrativen Möglichkeiten: So werden personelle Rochaden meist intern vollzogen und nachbesetzt, der Einkauf wird bestmöglich abgestimmt und es hat auch bestimmte Vorzüge bei den Buchungsplattformen.
Eine Frage, die die Branche immer wieder beschäftigt: Wie lange werden Sie noch das Sacher-Zepter in der Hand halten?
Gürtler: Wahrscheinlich noch länger. Ich denke, dass meine Kinder mich noch etwas im Unternehmen haben wollen. Für meine Tochter Alexandra sind ihre Kinder einfach noch zu wichtig, um das gesamte Unternehmen mit dem dazugehörigen Zeitaufwand zu betreuen. Sie bringen sich also ganz einfach so viel ein, wie sie wollen. Ich mache da keine Vorgaben. Für den Umbau in Salzburg sind die beiden etwa gerade zuständig oder auch für das Bristol in Wien. Letztendlich bin ich aber bestimmt nicht eine derjenigen, die ewig an ihrem Sessel kleben und sich im Ruhestand mit altklugen Ratschlägen einmischen. Es wird bestimmt einmal Zeit für frischen Wind und dann ziehe ich mich gerne zurück.
Bis dahin sind Sie aber gut ausgelastet: Auf welchen Schwerpunkt wollen Sie sich künftig verstärkt konzentrieren?
Gürtler: Auf die Hofreitschule und das 5-Sterne-Haus Astoria, das meiner Familie gehört. Schon aufgrund der Distanz zwischen Seefeld und Wien ist das Astoria zeitaufwendig. Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit der Positionierung dieses Hauses im Wellness-Markt beschäftigt. Ziel ist, unser tolles Haus zu einem Alpin-Chic-Hotspot zu machen. Fad wird mir also bestimmt nicht.