«Uns steht ein landesweites Wirtshaussterben bevor» – Wirtschaftsminister fordert Zeitplan für Gastronomie
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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert einen konkreten Zeitplan für die baldige Öffnung der Gaststätten und Hotels. In Österreich diskutiere man schon über vorsichtige Öffnungen ab Mitte Mai. Das könne für Bayern auch einen «Einstieg in den Ausstieg» ab der zweiten Maihälfte vorzeichnen, sagte Aiwanger am Freitag.
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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert einen konkreten Zeitplan für die baldige Öffnung der Gaststätten und Hotels. In Österreich diskutiere man schon über vorsichtige Öffnungen ab Mitte Mai. Das könne für Bayern auch einen «Einstieg in den Ausstieg» ab der zweiten Maihälfte vorzeichnen, sagte Aiwanger am Freitag.
«Einstieg in den Ausstieg»
Das Gastgewerbe brauche eine konkrete Perspektive. Das Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten um den 30. April wäre der passende Zeitpunkt für Entscheidungen, sagte Aiwanger.
Zwei Meter Abstand zwischen den Gästen, Masken für das Personal, Hygiene- und Zugangsregeln «müssen ein Weg in die Normalität und zur Verhinderung von zahlreichen Betriebsinsolvenzen sein».
Der Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband forderte einen Rettungsfonds mit direkten Finanzhilfen, der für alle Betriebe zugänglich sei. «Kein Unternehmen verkraftet es, wenn der Umsatz für mehrere Monate zu 100 Prozent wegfällt», sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer.
Die Gasthäuser «waren die ersten, die geschlossen wurden, und werden die letzten sein, die wieder öffnen dürfen. Erschwerend kommt hinzu, dass es im Gastgewerbe keine Nachholeffekte gibt.»
Der Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur forderte, die Gastronomie spätestens am 1. Mai wieder zu öffnen. Abstandsregeln könnten in Biergärten mindestens so gut eingehalten werden wie im Supermarkt.
«Uns steht ein landesweites Wirtshaussterben bevor»
«Wir sprechen hier nicht von einzelnen Gasthäusern, die um ihre Existenz bangen. Uns steht ein landesweites Wirtshaussterben bevor, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben», sagte der Vereinsvorsitzende Franz Bergmüller und kritisierte Ministerpräsident Markus Söder: «Es ist ein Irrsinn, dass unsere verantwortlichen Politiker die gesamte Branche, ohne mit der Wimper zu zucken, an die Wand fahren lassen.»
Aiwanger sagte, auch für die Hotels wünsche er sich einen Ausweg aus der Totalschließung in absehbarer Zeit. Dringend notwendig sei zudem, dass der Bund den Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie auf sieben Prozent senke.
Das bayerische Tourismus- und Gastgewerbe ist mit bis zu 600.000 Beschäftigten und 34 Milliarden Euro Jahresumsatz eine bedeutende Wirtschaftsbranche im Freistaat.