Sternerestaurant insolvent – Anthony Sarpong über die Hintergründe
Gerade erst wurde Anthony Sarpong erneut unter die 100 Best Chefs Germany gewählt. Sein 2015 gegründete Restaurant Anthony’s Kitchen ist bekannt für seine kreative, internationale Küche und den Fokus auf Nachhaltigkeit; kürzlich eröffnete der deutsch-ghanaische Spitzenkoch in Dortmund ein weiteres Lokal. Doch hohe Auszeichnungen schützen nicht vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
«Ich habe mich bei der Ausweitung meiner Aktivitäten verzettelt», bedauert Sarpong. «Durch die vielen Engagements habe ich mein eigenes Lokal Anthony’s Kitchen ein wenig aus den Augen verloren.»
Gerade erst wurde Anthony Sarpong erneut unter die 100 Best Chefs Germany gewählt. Sein 2015 gegründete Restaurant Anthony’s Kitchen ist bekannt für seine kreative, internationale Küche und den Fokus auf Nachhaltigkeit; kürzlich eröffnete der deutsch-ghanaische Spitzenkoch in Dortmund ein weiteres Lokal. Doch hohe Auszeichnungen schützen nicht vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
«Ich habe mich bei der Ausweitung meiner Aktivitäten verzettelt», bedauert Sarpong. «Durch die vielen Engagements habe ich mein eigenes Lokal Anthony’s Kitchen ein wenig aus den Augen verloren.»
Wie vorläufige Insolvenzverwalter Georg Kreplin mitteilte, hat die Betreibergesellschaft Anthony’s GmbH am Montag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt.
Löhne zunächst gesichert
Trotzdem laufe der Restaurantbetrieb in Meerbusch uneingeschränkt und zu den gewohnten Öffnungszeiten weiter. Die zwölf Beschäftigten des Betriebs wurden über den Insolvenzantrag informiert, ihre Löhne und Gehälter seien durch das Insolvenzgeld zunächst gesichert.
Wie jüngste Studien belegen, erweisen sich für Spitzenrestaurants die Sterneauszeichnungen oft als Ruhm und Bürde zugleich. So sah sich auch Anthony´s Kitchen mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die für die Spitzengastronomie nicht ungewöhnlich sind. Hohe und steigende Betriebskosten für täglich frische hochwertige Lebensmittel, Zutaten und Aromen sowie für Energie und Personal und nicht zuletzt die hohen Investitionen in ein exklusives Interior und Ambiente müssen im Verhältnis zu den Umsätzen stehen. Trotz hoher Preise für die Menüs, fällt es vielen Spitzenrestaurants, wie auch Anthony’s Kitchen, zunehmend schwer, profitabel zu wirtschaften.
Sarpong versuchte die hohen Betriebskosten durch weitere Einnahmequellen, wie Kochkurse oder Catering, zu kompensieren. Dabei hat er wohl sein Hauptrestaurant aus den Augen verloren. Aus diesem Fehler will er gelernt haben – und denkt offensichtlich nicht ans Aufgeben: «Mein Ziel ist es nun, mich zukünftig vollumfänglich auf mein eigenes Lokal Anthony’s Kitchen zu fokussieren. Für mich ist Kochen mehr als nur ein Beruf. Ich will die Gastronomie neu definieren und neue kulinarische Akzente setzen, die meinen Gästen ein einzigartiges Erlebnis bieten, das sie immer wieder aufs Neue überrascht und begeistert.»
«Wir werden alle Optionen ebenso sorgfältig wie zügig abwägen, um mit einem maßgeschneiderten Konzept so rasch wie möglich eine tragfähige und nachhaltige Zukunftslösung für das Sternerestaurant Anthony’s Kitchen zu finden», so Kreplin.