Sanktionen auf russischen Kaviar als reine Symbolpolitik?
Anfang April beschlossen die EU-Mitgliedsstaaten das fünfte Sanktionspaket gegen Russland. Es beinhaltet Einfuhrverbote für bestimmte Genussmittel, darunter natürlich auch Kaviar und Wodka, ihres Zeichen Sinnbilder der (stereo-) typisch russischen Lebensart. Auch Großbritannien kam jetzt mit dem Kaviarverbot. Genauer gesagt: Am wurde die Importsperre für russisches Silber, Holzprodukte und Luxusgüter, inklusive das «schwarze Gold» angekündigt.
Anfang April beschlossen die EU-Mitgliedsstaaten das fünfte Sanktionspaket gegen Russland. Es beinhaltet Einfuhrverbote für bestimmte Genussmittel, darunter natürlich auch Kaviar und Wodka, ihres Zeichen Sinnbilder der (stereo-) typisch russischen Lebensart.
Auch Großbritannien kam jetzt mit dem Kaviarverbot. Genauer gesagt: Am wurde die Importsperre für russisches Silber, Holzprodukte und Luxusgüter, inklusive das «schwarze Gold» angekündigt.
Für viele andere Import-Produkte aus Russland und Belarus erhöhte Großbritannien die Zolltarife. Insgesamt sollen die Sanktionen mehr als eine Milliarde Pfund einbringen, erklärte Schatzkanzler Rishi Sunak.
Was bewirken die Verbote?
Mit den Sanktionen und Einfuhrverboten wollen die europäischen Länder Druck auf Putin ausüben. Speziell im Fall von Kaviar und Wodka ist aber umstritten, ob die Verbote große Wirkung zeigen werden. Blickt man auf die Statistiken, wird nämlich schnell klar, dass es sich eher um symbolische Maßnahmen handelt.
[Food Know-How: Markus Rüsch, Inhaber des Altonaer Kaviarhauses AKI darüber, was Kaviar alles kann]
EU-Bürger bekommen ihren Kaviar mittlerweile nämlich zum Großteil gar nicht aus Russland. Spitzenreiter bei Kaviar-Importen waren 2021 Island (38,3 Mio. Euro), USA (31,7 Mio.) und China (16,6 Mio) – dagegen hinken die russischen Störeier mit 3,4 Millionen Euro weit hinterher.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich beim Wodka ab. Hier betrug der Weltmarktanteil an russischen Wodka-Exporten im Jahr 2019 nur 7,4 Prozent, schrieb das Magazin Weltexporte. Weit mehr Wodka kommt aus Schweden (20,6 Prozent) und Frankreich (18,5). Sogar der bekannte Stolichnaya-Wodka, der vor dem Ukraine-Krieg noch als russisches Produkt angepriesen wurde, kommt eigentlich aus Europa.
Der Krieg geht trotz Sanktionen weiter. Embargos auf Öl oder Gas würden Moskau mehr schaden als die Kaviar-Verbote, würden aber auch Ländern schmerzen, die von den russischen Rohstoffen abhängig sind. Im sechsten Sanktionspaket der EU soll Öl auf die schwarze Liste, kündigte die Kommission an. Darüber werde am nächsten EU-Gipfel Ende Mai beraten.