Haubenkoch Herbert Schmidhofer über die Missstände in der Gastronomie

Brutal und schonungslos: Der Mastermind des Grazer Haubenrestaurants „Schmidhofer im Palais“ blickt auf über drei Jahrzehnte Gastronomie zurück – und legt gleich mehrere Finger in die vielen Wunden, die in der Branche klaffen.
Dezember 6, 2024 | Text: Lucas Palm | Fotos: privat

Seit 35 Jahren gehört Herbert Schmidhofer zum gastronomischen Geschehen Österreichs und ist ohne Zweifel einer der etabliertesten Köche des Landes. Einer, der heute nicht nur den Status eines Urgesteins in der Grazer Restaurantlandschaft hat, sondern auch vieles, um nicht sagen: alles erlebt hat, was man als qualitätsversessener Koch und Gastronom erleben kann: Rekorde, Höhenflüge, Auszeichnungen, aber auch Krisen, Schließungen und ja, auch Strafen.

Der einst jüngste Haubenkoch Österreichs weiß: So, wie die Gastronomie früher funktionierte, ist sie heute in vielen Belangen zum Scheitern verurteilt. „Wie viele meiner Generation habe auch ich das schmerzhaft lernen müssen“, sagt er in dieser härtesten und schonungslosesten aller Folgen unseres Podcasts. Und scheut sich dabei auch nicht, auf Situationen zurückzublicken, die ihm fast Tränen in die Augen treiben.

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Und doch: Herbert Schmidhofer hat über die Jahre gelernt, wie man auch als Unternehmer erfolgreich Gastronomie machen kann. Sein Restaurant in der Grazer Innenstadt, das „Schmidhofer im Palais“, vollbringt ein in unserer Zeit rares Kunststück: 80 Plätze auf 3-Hauben-Niveau zu bespielen. Damit hält Schmidhofer ein Niveau für eine größere Gästeanzahl als alle anderen 3-Hauben-Restaurants in Graz zusammengenommen. Verrückter Anachronismus oder unternehmerisches Geschick – oder beides? Fragen wie diese beantwortet Herbert Schmidhofer zum ersten Mal – schonungslos, knallhart und selbstkritisch. Wir wünschen viel Spaß und starke Nerven beim Zuhören!

Über Herbert Schmidhofer

Nach zahlreichen Stationen in gehobenen Küchen in ganz Österreich hat es Herbert Schmidhofer der Liebe wegen nach Graz verschlagen. 2006 eröffnete er das Magnolia im Augartenhotel, das von Beginn an mit 2 Hauben ausgezeichnet wurde und in der Grazer Feinschmeckerszene gewaltig einschlug. Nach genau 10 Jahren wurde es Zeit für eine neue Herausforderung. Das Schmidhofer im Palais wurde ins Leben gerufen. Und die Sackstraße 16 zu einer Adresse, die für Gourmets über die Stadtgrenzen hinaus ein Begriff ist. Sein mit drei Hauben ausgezeichneter Kochstil ist von internationalem Format, kreativ und doch bodenständig; eine ausgesprochene Siegerkombination.

 

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