Plastikreste in Speisefischen gefunden
Untersucht wurden in den Studien unter anderem 290 Makrelen, Flundern, Heringen, Dorschen und Klieschen. Der Fokus der beiden Forscher des Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven lag auf dem sogenannten Mikroplastik, welches nur wenige Milimeter groß ist. Durch den Einfluss von Licht, Wellen und Wind entstehen so aus dem Plastik im Meer winzige Teilchen. Durch den Verzehr von Fisch können diese auch in den Körper des Menschen gelangen. Besonders häufig von Mikroplastik betroffen ist die Makrele, da diese im Gegensatz zu Flundern oder Klieschen nicht in Bodennähe des Meeres lebt und hier nach Nahrung sucht.
Das Fressverhalten von Makrelen sei auch der Grund, warum sie proportional häufiger von diesem Problem betroffen seien. Plastik treibt aufgrund seiner niedrigen Dichte oft an der Wasseroberfläche, eine Gegend in der Makrelen Jagd auf ihre Beute machen. Die Makrele verwechsle die Plastikreste mit ihrer Beute, während die anderen Fische diese bei der Futtersuche zufällig mitfressen würden.
Untersucht wurde auch, ob Pflanzenfresser wie die Gemeine Strandschnecke, welche auch zum Verzehr geeignet ist, durch ihre Nahrung Mikroplastik zu sich nehmen. Die Gemeine Strandschnecke ernährt sich beispielsweise von Blasentang, auf welchem Plastikreste besonders gut haften bleiben. Zuerst überprüften die Forscher, wie viele Partikel sich auf dem Tang befanden und versahen diesen anschließend mit einem floureszierendem Farbstoff. Dieser wurde anschließend an die Schnecken verfüttert. Das Plastik wurde mitgefressen, jedoch wieder ausgeschieden.
Ob auch eine Gefahr für den Menschen durch den Verzehr dieser Speisefische besteht, lässt sich laut Forschern derzeit noch nicht mit Klarheit sagen. Obwohl die Fische nach dem Fang ausgenommen werden, sei unklar, ob die Schadstoffe durch das Futter in den Körper des Tieres gelangen. Die Forschung zu diesem Thema sei noch ganz am Anfang.
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung:
www.awi.de
Informationen zur Studie:
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0025326X15301922