Nachgetestet: Vergessenes Restaurant bekommt nun doch Hauben
Irren ist menschlich, und weil auch hinter den Kulissen der großen Restaurant-Guides menschliche Tester am Werk sind, können Fehler passieren. Was ein Villacher Restaurant am eigenen «Leib» erfahren musste: Das Haubenrestaurant Lagana tauchte im vor kurzem erschienen Guide 2024 überraschend nicht mehr auf.
Irren ist menschlich, und weil auch hinter den Kulissen der großen Restaurant-Guides menschliche Tester am Werk sind, können Fehler passieren. Was ein Villacher Restaurant am eigenen «Leib» erfahren musste: Das Haubenrestaurant Lagana tauchte im vor kurzem erschienen Guide 2024 überraschend nicht mehr auf.
Nun haben Restaurants grundsätzlich keinen Anspruch, im Guide zu erscheinen – die Tester selbst schlagen die Betriebe zu Beginn der Bewertungssaison nach eigenem Ermessen vor. Dass aber ein Restaurant, das einmal Hauben trug, nun plötzlich nicht mehr in der Print-Ausgabe auffindbar ist, sorgte für große Verwunderung – und Angst der Betreiber vor einem Imageschaden. Gäste könnten ja glauben, dem Restaurant wären aufgrund mangelnder Qualität die Hauben entzogen worden.
In der Vergangenheit bewerteten Lokalen steht zwar nicht grundsätzlich zu, im darauffolgenden Guide wieder Erwähnung zu finden, in diesem Fall wurde dem Restaurant mit Küchenchef Thomas Mayerl aber im Vorfeld die Testung schriftlich zugesagt. Der Fehler wurde von Gault&Millau eingestanden und promt wurde das Restaurant nachgetestet.
Als das Lagana 2022 zuletzt bewertet wurde, schaffte es das Team um den damaligen Küchenchef Hermann Andritsch auf 16,5 Punkte. Im darauffolgenden Jahr wurde wegen des Chef-Wechsels die Testung vorübergehend ausgesetzt. Was übrigens erklären dürfte, warum der Gault&Millau auf die Wiederaufnahme des Restaurants in die Print-Ausgabe 2024 vergessen hat.
Wie dem auch sei, auf der Webseite des Gault&Millau wurde die Bewertung des Lagana nun nachträglich aktualisiert. Ein verspäteter, aber trotzdem ein Erfolg für das Team um Mayerl: 15,5 Punkte und damit drei Hauben. Das Menü sei «eine angenehm portionierte Abfolge stilsicher eingesetzter Kreativität. Eine überaus aufmerksame Servicebrigade berät bei der Weinwahl und vermittelt das Gefühl, dass man ein gern gesehener Gast ist», liest sich in der überaus positiven Kritik. Und so wird die Geschichte eines peinlichen Schnitzers gewandelt: In ein Paradebeispiel gelebter Fehlerkultur vonseiten des Restaurantführers, und (doch noch) einen Grund zur Freude für das Lagana.