Jürgen Kleinhappl: Spitzenkoch macht sich selbständig
Auf zu neuen Ufern
Jürgen Kleinhappl hat noch vor seinem 30. Geburtstag Anerkennungen in der Gastroszene erreicht, wovon andere ihr Leben lang nur träumen: Hochgelobt von den Kritikern des Guide Michelin und Gault Millau – mit 25 Jahren Österreichs jüngster Sternekoch und mit 26 Jahren drei Hauben im Gault Millau –, beste Jobangebote von Starköchen aus dem Ausland und Lehrmeister wie Martin Sieberer, Heinz Reitbauer jr. und Helmut Österreicher machen die Erfolgsstory des gebürtigen Steirers Kleinhappl perfekt.
Nach Stationen im Hotel Trofana Royal in Ischgl, in der Saziani Stub’n in Straden und im Grazer Restaurant San Piedro war Kleinhappl zuletzt als kulinarischer Leiter für die Grossauer Betriebe in München tätig sowie als Privatkoch in Jochberg bei Kitzbühel. Jetzt macht sich der nunmehr 35-Jährige mit einem modern interpretierten Wirtshaus zum ersten Mal selbständig.
Mit der Eröffnung Ihres Lokals am 26. Oktober machen Sie sich selbständig. Was dürfen Ihre zukünftigen Gäste erwarten?
Jürgen Kleinhappl: Wir eröffnen jetzt zu dritt ein modern interpretiertes Wirtshaus am Steuerberg, am Fuße des Schwarzsees, mit Aussicht auf das Kitzbühler Horn, den Hahnenkamm und den Wilden Kaiser. Wir, das sind Alois Sieberer, Martina Feyersinger und ich. Martina ist Diplom-Sommelière und Alois war zuletzt im Kitzbüheler Après-Ski-Restaurant Streifalm zwölf Jahre lang Geschäftsführer und Mitbesitzer. Alois und Martina werden in unserem 130 Sitzplätze umfassenden Wirtshaus für den Service zuständig sein und ich für die Küche.
Warum haben Sie sich jetzt für die Selbständigkeit entschlossen?
Kleinhappl: Weil die Location, die wir jetzt gepachtet haben, zu einem der schönsten Plätze in Kitzbühel zählt. Ich glaube auch, dass ich jetzt dafür im richtigen Alter bin und es für mich die richtige Zeit ist.
Auch wenn 130 Sitzplätze viel dafür sind: Sind Sie trotzdem wieder auf Haubenkurs?
Kleinhappl: Nein, kein Haubenkurs.
Ist das in Zukunft generell kein Thema mehr für Sie?
Kleinhappl: Ich sage einmal: Mit diesem Konzept, das wir jetzt anbieten, eher nicht. Wir legen da aber auch keinen Fokus drauf. Wir versuchen jetzt eine bodenständige, sehr gute Küche zu machen und der Rest ergibt sich von selbst.
Welche Küche wird genau geboten?
Kleinhappl: Unsere Karte basiert auf drei Bereichen: Typisch regional und traditionell ist eine Sparte, eine weitere ist modern, kreativ und jung, und die dritte lautet gesund, vital und belebend. Die Karte ist übersichtlich gestaltet und natürlich auch mit verschiedenen Themen – regional und saisonal abgestimmt. Der Nachhaltigkeitsgedanke, also mit regionalen Bauern zusammenzuarbeiten, ist mir auch sehr sehr wichtig.
Wie schaut es preislich aus und welches Klientel möchtet ihr ansprechen?
Kleinhappl: Mittelschiene. Nicht überkandidelt, sondern normal leistbar für jedermann, da wir auch ein Ausflugsgebiet sind. Und zum Klientel: Wir sind ein Wirtshaus zum Wohlfühlen für jedermann. Wir wollen alle Gästeschichten erreichen, inklusive Kinder. Weil wir hier auch einen riesigen Garten dabei haben, mit einem Ponyhof gleich daneben.