Ist der grüne Pass die Rettung?

Die Hotellerie, Gastronomie und der gesamte Tourismus stehen vor den Corona-Trümmern und kämpfen ums nackte Überleben. Wie der grüne Pass den internationalen Tourismus wiederbeleben könnte und warum dafür europaweite Zusammenarbeit notwendig ist.
April 17, 2021

Was sich letztes Jahr bereits abgezeichnet hat, wird auch 2021 wieder eintreten. Die Kluft zwischen dem Städte- und dem Land-Tourismus wird erneut Freud und Leid der Betreiber sein. Während der Städte-Tourismus 2020 beinahe ganz zum Erliegen kam, konnten Hotels in Ruhelagen Rekordauslastungen verbuchen. Aus Salzburg, Berlin oder Wien hört man immer wieder das gleiche Problem: «Uns fehlen die internationalen Gäste.» Wie lebensbedrohlich die Situation wirklich ist, beweisen nicht nur verzweifelten Hoteliers, die trotz der strengen Auflagen und des Beherbergungsverbots öffnen, sondern vor allem die desaströsen Zahlen im letzten Jahr. Knapp 100 Millionen Nächtigungen wurde 2020 in den österreichischen Beherbergungsbetrieben registriert, was einem Rückgang um 54,84 Millionen und damit satten 35,9 Prozent entspricht. Corona-bedingte Betriebsschließungen, internationale Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen machen das Rekordjahr 2019 längst vergessen. Der Rekord von über 150 Millionen Nächtigung 2019 rückt in weite Ferne und Experten schätzen, dass sich das Tourismusniveau zurück in die 1970er katapultiert.

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ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: «Ausschlaggebend für den Erfolg wird die internationale Zusammenarbeit der Länder sein, damit es nicht auch dieses Jahr wieder so einen Auflagen-Fleckerlteppich wie 2020 gibt»

Für den österreichischen Tourismus ist das eine Überlebensfrage
Toruismusministerin Elisabeth Köstinger sieht den grünen Pass als Lebensretter für den Tourismus

Was sich letztes Jahr bereits abgezeichnet hat, wird auch 2021 wieder eintreten. Die Kluft zwischen dem Städte- und dem Land-Tourismus wird erneut Freud und Leid der Betreiber sein. Während der Städte-Tourismus 2020 beinahe ganz zum Erliegen kam, konnten Hotels in Ruhelagen Rekordauslastungen verbuchen. Aus Salzburg, Berlin oder Wien hört man immer wieder das gleiche Problem: «Uns fehlen die internationalen Gäste.» Wie lebensbedrohlich die Situation wirklich ist, beweisen nicht nur verzweifelten Hoteliers, die trotz der strengen Auflagen und des Beherbergungsverbots öffnen, sondern vor allem die desaströsen Zahlen im letzten Jahr. Knapp 100 Millionen Nächtigungen wurde 2020 in den österreichischen Beherbergungsbetrieben registriert, was einem Rückgang um 54,84 Millionen und damit satten 35,9 Prozent entspricht. Corona-bedingte Betriebsschließungen, internationale Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen machen das Rekordjahr 2019 längst vergessen. Der Rekord von über 150 Millionen Nächtigung 2019 rückt in weite Ferne und Experten schätzen, dass sich das Tourismusniveau zurück in die 1970er katapultiert.

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ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: «Ausschlaggebend für den Erfolg wird die internationale Zusammenarbeit der Länder sein, damit es nicht auch dieses Jahr wieder so einen Auflagen-Fleckerlteppich wie 2020 gibt»

Für den österreichischen Tourismus ist das eine Überlebensfrage
Toruismusministerin Elisabeth Köstinger sieht den grünen Pass als Lebensretter für den Tourismus

«Bescheiden wäre noch geprahlt», bringt es ÖHV-Präsidentin und Hotelière Michaela Reitterer auf den Punkt. «Ein Business, das sechs beziehungsweise im Falle der Stadt-Hotellerie 14 Monate geschlossen hat, haut den stärksten Profi um. Ich will dieses Wort der Perspektive nicht weiter überstrapazieren, aber es fehlt einfach eine gewissen Planbarkeit. Nicht zu wissen, was morgen und übermorgen passiert, ist eine Katastrophe. Fairerweise muss man dazusagen, dass die Politik auch nicht mehr weiß und versucht hier bestmöglich zu arbeiten. Ich denke wir müssen langsam beginnen über ein Leben mit der Pandemie zu sprechen und nicht mehr über eines danach.»

Hotellerie fordert europäische Lösung

Die Lösung scheint der grüne Pass zu sein. Eine App in der aktuelle Impfstatus der jeweiligen Personen verifiziert und angezeigt werden kann. Quasi ein Freifahrtschein zurück in eine Normalität. «Ausschlaggebend für den Erfolg wird die internationale Zusammenarbeit der Länder sein, damit es nicht auch dieses Jahr wieder so einen Auflagen-Fleckerlteppich wie 2020 gibt», erklärt Reitterer. Und tatsächlich scheinen die Big Player im europäischen Tourismus sich in Sachen grüner Pass anzunähern. Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, Österreich oder Kroatien befinden sich bereits in Verhandlungen und arbeiten an einem internationalen Modell, welches den Tourismus wieder ermöglichen soll. Voraussetzung dafür die Wirksamkeit der Impfstoffe, die Dank der vielen Mutationen nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden kann.

Ausschlagbend für den Erfolg wird die internationale Zusammenarbeit der Länder sein, damit es nicht auch dieses Jahr wieder so einen Auflagen-Fleckerlteppich wie 2020 gibt
ÖHV-Präsidentin und Hoteliére Michaela Reitterer mahnt die EU-Länder zur Zusammenarbeit

«Für den österreichischen Tourismus ist das eine Überlebensfrage», bestätigt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Großer Streitpunkt wird die Datenerfassung und der Umgang damit bleiben. Es soll nationale Entscheidungsfreiheiten geben und die Gesundheitsdaten der einzelnen Bürger sollen nicht auf einer europaweiten zentralisierten Plattform gespeichert werden, sondern ausschließlich im Mitgliedsland. «Der grüne Pass macht auf einen Blick erkennbar, ob jemand geimpft, genesen oder getestet ist. Mit einem einheitlichen QR-Code soll dies auf europäischer Ebene einfach und benutzerfreundlich umgesetzt werden. Vom Check-in beim Flughafen oder im Hotel bis zum Besuch im Dorfwirtshaus oder der Sportveranstaltung, der grüne Pass kann viele Erleichterungen ermöglichen», so die österreichische Tourismusministerin.

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