Hilton Hotels: Frau fordert 100 Millionen Schadenersatz
Was ist passiert?
Eine Frau aus Chicago verklagt die Hotelkette Hilton auf 100 Millionen US-Dollar. Ein Angestellter in einem Hilton Hotel in Albany, New York, soll sie laut eigenen Angaben in ihrem Hotelzimmer unter der Dusche gefilmt und das Video auf mehreren Pornoseiten verbreitet haben. Laut der Klägerin soll das Video ohne ihre Zustimmung insgeheim im Hampton Inn im Juli 2015 aufgenommen worden sein. Sie habe, so die Klägerin, nichts von diesem Video gewusst – bis vor einigen Monaten eine unbekannte E-Mail-Adresse einen Link auf eine einschlägige Erwachsenenseite zugeschickt habe, auf dem das entsprechende Video zu sehen war. Besonders delikat: Der Titel des Videos war ihr ganzer Name, so die Klägerin. Und: sie sei gnadenlos erpresst worden.
Der Vorfall wir vonseiten des Hilton Hotels in Zusammenarbeit mit den Behörden untersucht.
Mutmaßlicher Erpresser verlangte weitere Nacktvideos
Am selben Tag, an dem die Frau den Link zugeschickt bekommen hatte, habe sie eine zusätzliche E-Mail von derselben anonymen E-Mail-Adresse erhalten. Aus dieser ging laut der Klägerin klar hervor, dass der Absender ihren Arbeitsplatz sowie die Universität kannte, an der sie studiert hatte.
Ich bin ein Perverser. Ich tue niemandem etwas an. Ich mag es, zuzuschauen.
Der mutmaßliche Erpresser in einer seiner E-Mails
Der Beschuldigte habe der Klägerin außerdem auch geschrieben, dass er wisse, dass sie in New York gewesen sei, um ihr juristisches Staatsexamen hinter sich zu bringen. Laut Anklageschrift, die am 30. November eingebracht wurde, lautet eines der E-Mails, die die Klägerin erhalten hat, folgendermaßen: "Ich bin ein Perverser. Ich tue niemandem etwas an. Ich mag es, zuzuschauen. Keine Sorge wegen mir. Ich mag es einfach, zuzuschauen, und dann gehe ich zur Nächsten." Später soll der Angeklagte die Frau erpresst haben, indem er weitere Videos von ihr verlangte. Doch als die Frau sich weigerte, sei der Druck gestiegen: Sie solle antworten, "bevor es zu spät ist" und das Video weiterverbreitet wird. Außerdem verlangte der Angeklagte laut Anklageschrift 2000 US-Dollar und dann zusätzlich 1000 US-Dollar pro Monat für das gesamte nächste Jahr.
Hilton Hotels "schockiert und fassungslos"
Auf ihre Weigerung hin verschickte der mutmaßliche Erpresser das Video nicht nur an ihre Arbeitskollegen, sondern postete es auch auf mindestens ein Dutzend Pornoseiten. Laut dem Anwalt der Klägerin gibt es mindestens noch ein weiteres Video, das im selben Raum heimlich von einem anderen Hotelgast aufgenommen worden wäre.
Die Sicherheit unserer Gäste ist unsere höchste Priorität und wir sehen unter keinen Umständen über einen solchen Eingriff in die Privatsphäre hinweg
Das Hilton Hotel in einer Stellungnahme über den Vorfall
Aufgrund der privaten Informationen, so der Anwalt, über die der mutmaßliche Erpresser verfügte, "könnte es sich um einen Angestellten des Hotels oder jemanden mit direktem Zugang zu den Zimmern" handeln. Ein Sprecher der Hotelkette zeigte sich in einer Stellungnahme "schockiert und fassungslos über die Anschuldigungen." Weiters: "Die Sicherheit unserer Gäste ist unsere höchste Priorität und wir sehen unter keinen Umständen über einen solchen Eingriff in die Privatsphäre hinweg", so der Sprecher. "Bis jetzt wurde im Rahmen unserer ersten Prüfung noch kein Beweis gefunden. Vor kurzem wurde das komplette Hotel neu renoviert. Im Zuge dieses Prozesses wurden keinerlei Aufnahmegeräte gefunden." Das Hotel teilte außerdem mit, dass es natürlich weiter mit den Behörden zusammenarbeiten werde, um diesen Fall zu lösen. Die Klägerin erwähnte in der Anklageschrift Hilton Worldwide und dessen Franchise Partner. Aufgrund der psychischen Belastung, die dieser Vorfall bei ihr verursacht habe, klagt sie auf 100 Millionen Schadenersatz.
www.hiltonhotels.de