Großküchenausstatter werden der Fachmesse Gast im Herbst in Salzburg fernbleiben
Ein aktueller Regierungsbeschluss ermöglicht die Abhaltung von Messen. Darüber freuen sich die Eigentümer und Betreiber von Messegesellschaften aus deren Sicht für die lokale Wirtschaft und natürlich auch die Veranstalter.
Ein aktueller Regierungsbeschluss ermöglicht die Abhaltung von Messen. Darüber freuen sich die Eigentümer und Betreiber von Messegesellschaften aus deren Sicht für die lokale Wirtschaft und natürlich auch die Veranstalter.
Die aktuellen Meldungen zeigen aber niemals die Sicht der Aussteller, die ursächlich aber für den ökonomischen Erfolg von Betreibern und Veranstaltern einstehen. Wie heißt es so schön: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken – und nicht dem Fischer“ und in Abwandlung: eine Messe muss für den Aussteller geschäftlichen Erfolg versprechen, damit er dieses in absoluten Werten sehr teure Marketing-Instrument einbezieht.
Was hat sich für Großküchenausstatter geändert?
Corona bringt für die Aussteller – und hier insbesondere für die Großküchenausstatter – völlig neue Voraussetzungen:
- erwartete restriktive Hygieneauflagen vermiesen die Emotion und den Event-Charakter der Messe
- ob und in welcher Form eine Bewirtung der Besucher stattfinden kann ist völlig offen. Ein Gastro-Messe ohne dergleichen ist nicht vorstellbar
- eine ev. drohende 2. Welle (s. aktuell China), die eine kurzfristige Absage der Messe erzwingt, bedeutet zusätzliche Kosten ohne Gegenwert
- unsere Kunden in Gastronomie und Hotellerie sind ganz besonders von Corona betroffen. Vor Corona angestoßene Küchenprojekte laufen weiter, sehr viele beabsichtigte Projekte werden zurückgestellt. Der Kauf von Einzelgeräten ist zum Erliegen gekommen, eine Reparatur wird vorgezogen
- die IGÖ erwartet daher eine deutlich reduzierte Besucherzahl bei gleichbleibenden Kosten für die Aussteller.
Jedes Mitglied der IGÖ leidet unter einem reduzierten Auftragseingang und hat Budgetsorgen. Die meisten Mitglieder haben keine Kündigungen ausgesprochen, halten die Belegschaft für wieder bessere Zeiten, gehen in budgetäre Vorlage UND vertrauten auf die Segnungen der Kurzarbeit mit einer raschen Refundierung durch die öffentliche Hand und einer partnerschaftliche Unterstützung durch Banken. Dieses Vertrauen wurde und wird missbraucht und gerade verspielt.
Daher haben sich unabhängig voneinander die noch im letzten Jahr auf der Gast ausstellenden Mitglieder der IGÖ entschlossen 2020 fernzubleiben.
Herbert Kregl: „Es gibt ein klares Bekenntnis zur Gast als Leitmesse im Bereich Gastronomie und Hotellerie, die Mitglieder der IGÖ freuen sich auf eine Gast 2021 unter normalen Umständen. Unter den aktuellen Rahmenbedingen und Erwartungen ist für Aussteller die Sicherung der Liquidität aber schlicht weg eine Überlebensfrage.“
Nachsatz: Auch die Hersteller Lohberger und WMF werden sich nach jetzigem Zeitpunkt nicht an der Gast in Salzburg beteiligen.