Erster Corona-Fall in Ischgl bereits Anfang Februar

Laut Medienberichten ist der erste Coronavirus-Fall im Tiroler Ischgl bereits am 5. Februar aufgetreten. Dabei handelte es sich um eine Schweizer Touristin, die erst Wochen später positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde
April 2, 2020

 

Korrektur, 17:46 Uhr

In einer Aussendung korrigiert Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Aussage aus der Pressekonferenz. Es habe Anfang Februar doch noch keinen Fall in Ischgl gegeben. In der Mitteilung heißt es, dass bei der Eingabe in oder Übernahme aus dem EMS-System ein Eingabefehler passiert sein dürfte, es bleibe in diesem Fall beim Datum 5.3.

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Wie der ORF berichtet war der bisher vielgenannte Barkeeper, dem in Medien unterstellt wurde, Dutzende im Apres-Ski-Lokal «Kitzloch» angesteckt zu haben, nicht der «Spreader».

Barkeeper fälschlicherweise als «Spreader» beschuldigt

Laut Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), war der Barkeeper «nur» der Erste von den in Ischgl Erkrankten, der zum Arzt ging und Anfang März positiv getestet wurde.

Der Gastro-Mitarbeiter habe demnach fälschlicherweise die Rolle des angeblichen Weiterverbreiters «umgehängt bekommen», erklärte Allerberger. Bereits Wochen davor soll beispielsweise eine Kellnerin mit dem Coronavirus infiziert worden sein.

Apres-Ski-Lokal als «Infektionshöhle»

Laut bisherigem Erkenntnisstand hatte ebenjener 36-jährige Barkeeper als erster Fall gegolten, der am 7. März positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Mitarbeiter wurden daraufhin isoliert und das Lokal vorübergehend gesperrt, berichtet der ORF weiter.

Tags darauf wurde bekannt, dass die 15 erkrankten Personen aus Island, die schon am 5. März in ihrem Land positiv getestet wurden, als Gäste im «Kitzloch» gewesen waren. Das Land Island erklärte Ischgl daraufhin offiziell zum Risikogebiet.

Laut Experte Allerberger sei Ischgl der dominierende Cluster, der zu rund 600 Infektionen von Österreichern und doppelt so vielen Personen aus dem Ausland geführt haben soll.

Der erste Cluster war in Italien mit nur 50 Personen, darüber hinaus seien weitere 40 Cluster mit maximal zwölf betroffenen Personen identifiziert worden.

Verbraucherschützer Peter Kolba bereitet derzeit eine Sammelklage gegen das Land Tirol vor. Laut Aussagen Kolbas haben sich bereits über 2.000 Personen gemeldet.

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