Ein großes Rumoren geht durch den Leaders Club

Zuerst der Gründungspräsident, dann ein Vorstandsmitglied: Warum eine Welle von Austritten durch den Leaders Club rollt.
Februar 23, 2024 | Fotos: Rolling Pin

«Ich habe mich sehr schweren Herzens dazu entschieden, mit sofortiger Wirkung meinen Rücktritt aus dem Vorstand des Leaders Club Deutschland zu erklären», kündigte die Gastronomin Kerstin Rapp-Schwan am Donnerstag an. Ferner beende sie auch ihre Mitgliedschaft im Leaders Club. Wenn man weiß, wie sehr sie sich für den Leaders Club eingesetzt hat – unter anderem war sie federführend an der Kampagne «#Gastrofamily» beteiligt –, kann man sich vorstellen, wie schwer der Entschluss ihr gefallen sein muss.

Es ist der jüngste einer Reihe prominenter Austritte aus dem 2001 gegründeten Netzwerk. Was steckt dahinter?

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Kerstin Rapp-Schwan engagierte sich fünf Jahre lang als Vorständin der Leaders Club Deutschland AG

«Ich habe mich sehr schweren Herzens dazu entschieden, mit sofortiger Wirkung meinen Rücktritt aus dem Vorstand des Leaders Club Deutschland zu erklären», kündigte die Gastronomin Kerstin Rapp-Schwan am Donnerstag an. Ferner beende sie auch ihre Mitgliedschaft im Leaders Club. Wenn man weiß, wie sehr sie sich für den Leaders Club eingesetzt hat – unter anderem war sie federführend an der Kampagne «#Gastrofamily» beteiligt –, kann man sich vorstellen, wie schwer der Entschluss ihr gefallen sein muss.

Es ist der jüngste einer Reihe prominenter Austritte aus dem 2001 gegründeten Netzwerk. Was steckt dahinter?

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Kerstin Rapp-Schwan engagierte sich fünf Jahre lang als Vorständin der Leaders Club Deutschland AG

Aktuell zählt der Leaders Club nach eigenen Angaben mehr als 400 Mitglieder aus 200 Unternehmen der Branche. Die Tätigkeiten des Unternehmens erstrecken sich von der Organisation von Workshops und Events über die Leaders Club Academy bis hin zu Kampagnen und Aktionen im Dienste der Gastronomie in Deutschland.

Vor Rapp-Schwan hatten bereits Gründungspräsident Thomas Hirschberger und seine Frau Gunilla Hirschberger ihren Austritt aus dem Netzwerk bekannt gemacht. Auch die Beratungsfirma Tellerrand Consulting verließ den Leaders Club im Vorjahr.

Hirschberger spricht von «unüberbrückbaren Differenzen in Bezug auf die Ausrichtung des Clubs», die zu seiner Entscheidung geführt haben. Ausschlaggebend sei die Aufnahme von Patrick Junge und dessen Burgermarke Peter Pane (Paniceus) gewesen. Hirschberger und Junge, der einst Franchisenehmer von Hirschbergers Burger-Konzept «Hans im Glück» war, haben kein gutes Verhältnis. Vor Jahren landete ihr Streit sogar vor Gericht. Es endete damals mit einer außergerichtlichen Einigung, doch scheinbar ist noch kein Gras über die Sache gewachsen. Ob das der einzige Grund für den Austritt des Gründungsmitglieds ist, ist derzeit unklar. Weitere Austritte deuten darauf hin, dass hier mehr im Busch sein könnte.

Leaders Club bat Gründungspräsident um Austritt

In einer öffentlichen Stellungnahme nimmt der Leaders Club, momentan unter der Leitung von Präsident Marc Uebelherr und Vorstandvorsitzenden Frank Buchheister, zur Kenntnis, dass Hirschberger seine Mitgliedschaft beende. Die Entscheidung sei der Bitte des Clubs an Thomas Hirschberger gefolgt, seine Mitgliedschaft niederzulegen. In monatelangen Gesprächen habe man versucht, die Differenzen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Junge zu überbrücken, doch eine Einigung sei «bedauerlicherweise» nicht gelungen.

Türen bleiben offen

Beide Seiten zeigen sich immerhin bereit für eine künftige Versöhnung: «Wir würden uns wünschen, dass unsere Entscheidung, den Leaders Club zu verlassen, als Abschied auf Zeit betrachtet werden kann“, so die Hirschbergers. «Wir hoffen darauf, dass sich die Umstände in der Zukunft ändern werden und dass wir vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zurückkehren können.» Auch der Leaders Club deutete an, dass seine Türen für das Gastronomen-Paar offen bleiben.

Unklar bleibt, warum genau sich nun auch Rapp-Schwan für die Niederlegung ihrer Mitgliedschaft und Führungsposition entschieden hat. Auch sie äußert sich offen für eine positive Wendung: «Wir haben unserer Branche gemeinsam gedient und nachhaltige Akzente gesetzt (…). Diese Zeit ist nun leider für mich vorbei», schreibt sie zum Abschied. Sie könne sich vorstellen, künftig wieder Verantwortung im Leaders Club zu übernehmen, doch aktuell sei dies nicht möglich.

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