Bordeaux-Winzer in Not: Warum Frankreich Wein destillieren lässt

Guter Jahrgang für Desinfektionsmittel: Frankreichs Winzer kämpfen mit einem Produktionsüberschuss. Überflüssiger Wein soll zu Alkohol für Hygiene- und Kosmetikprodukte destilliert werden. Das kostet dem Staat Millionen.
Februar 9, 2023 | Fotos: Shutterstock

Die Franzosen trinken weniger Wein. Wäre diese Nachricht am 1. April gekommen, hätte man sie für einen schlechten Scherz halten können. Aber die Mitteilung stammt direkt aus dem französischen Agrarministerium: Winzer beklagen sich schon seit Längerem über strukturelle Überproduktion und sinkende Nachfrage. Weil sie Platz in den Weinkellern schaffen müssen, sollen jetzt 160 Millionen Euro an Zuschüssen von Frankreich und der Europäischen Union für ein Destillationsprogramm bereitgestellt werden. Wein soll in großem Stil zu Alkohol destilliert werden, der in Desinfektionsmitteln oder Kosmetika verwendet werden kann. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Rotweine aus der Region Bordeaux.

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Wohin mit dem ganzen Wein? Produktionsüberschüsse in Frankreich sollen jetzt wegdestilliert werden

Die Franzosen trinken weniger Wein. Wäre diese Nachricht am 1. April gekommen, hätte man sie für einen schlechten Scherz halten können. Aber die Mitteilung stammt direkt aus dem französischen Agrarministerium: Winzer beklagen sich schon seit Längerem über strukturelle Überproduktion und sinkende Nachfrage. Weil sie Platz in den Weinkellern schaffen müssen, sollen jetzt 160 Millionen Euro an Zuschüssen von Frankreich und der Europäischen Union für ein Destillationsprogramm bereitgestellt werden. Wein soll in großem Stil zu Alkohol destilliert werden, der in Desinfektionsmitteln oder Kosmetika verwendet werden kann. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Rotweine aus der Region Bordeaux.

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Wohin mit dem ganzen Wein? Produktionsüberschüsse in Frankreich sollen jetzt wegdestilliert werden

Insgesamt sollen rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein vom Markt genommen werden. Die Gründe für die Absatzprobleme sind vielfältig. Neben der sinkenden Nachfrage der einheimischen Konsumenten wurden auch die Inflation und Export-Einbrüche nach China infolge der Coronakrise genannt.

Langfristig wird es nicht reichen, Überschüsse weiterzuverarbeiten, wenn den Bordeaux-Winzern wirklich geholfen werden soll. Frankreichs Weinsektor müsse sich an den Klimawandel und die sich wandelnde Nachfrage einstellen, so das Landwirtschaftsministerium. Die Regierung soll bei der Erstellung eines Plans für die Winzer helfen. Innerhalb von drei Jahren sollen 150 Quadratkilometer (15.000 Hektar) Weinberge gerodet werden. Winzer fordern eine Kompensation von 10.000 Euro pro Hektar.

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