Bocuse d’Or 2017: Sieg für USA
Neuer Star im Kocholymp
Ein Sensationssieg beim Bocuse d’Or 2017: Die USA mit Mathew Peters und seinem Commis Harrison Turone, beide aus Thomas Kellers Per Se, die 2015 das erste Mal auf dem Treppchen gestanden hat, gewinnt! Ganz weit vorne auch wieder die Nordmänner. Mit einem dritten Platz können die Isländer und mit einem zweiten Platz die Norweger die Jury überzeugen.
Frankreich, das Gastgeberland sozusagen, konnte in seinem 30. Jahr den besten Commis sowie das beste vegetarische Gericht stellen. Auch Ungarn räumt doppelt ab, nämlich mit der besten Platte, auf der Geflügel und Krustentier vereint werden musste, sowie dem besten Poster. Australien darf sich über den Preis der besten Promotion freuen. Der deutsche Kandidat, Marvin Böhm, konnte durch die Wildcard aufrücken und stellte mit einem 19. Platz souverän klar, dass seine Teilnahme mehr als berechtigt war.
Die Elite im Hexenkessel
Der Bocuse d’Or ansich ist ein Phänomen. Das liegt einerseits an seinem Gründer, der ewigen Legende der Gastronomie, Paul Bocuse, der erst im Dezember 2016 sein Präsidentenamt an seinen Sohn Jerome weitergegeben hat. Doch andererseits liegt das in der absolut wahnsinnigen Stimmung, in der an zwei Tagen die insgesamt 24 Köche, gegeneinander antreten.
In Küchenboxen, die nebeneinander aufgestellt sind, duellieren sich die 24 Finalisten – Marvin Böhm kam durch die Wildcard in das alle zwei Jahre stattfindende Finale – in und durch verschiedene Aufgaben: Ein Novum im heurigen Jahr stellte das vegetarische Gericht da. Dieses wurde, anstatt des bis dato auf einer Platte angerichteten Fischgerichtes, der namhaften Jury präsentiert.
Doch damit nicht genug an Veränderungen in dem sonst so statischen Wettbewerb: Da der Bocuse d’Or, also der goldene Bocuse, sein 30 jähriges Jubiläum feierte, gab es als Hommage für den Gründer ein Revival seiner ersten großen Kreation, der Bresse Poularde & Flußkrebse. Sprich ein französisches Surf-&-Turf aus Geflügel und Krustentier.
Die Jury, eine Compilation als den Präsidenten der teilnehmenden Länder, teilte sich die Bewertung: 12 Jurymitglieder verkosteten die begangen Gerichte, die weiteren 12 waren für die Bewertung der Platte in Optik, Geschmack und Originalität zuständig.
Die deutsche Beteiligung
Der Junior-Sous-Chef des 3-Sterne-Restaurants Aqua in Wolfsburg hat sich mit seinem Chef und Coach, Sven Elverfeld, in akribischer Arbeit auf die 5 Stunden und 35 Minuten, die die Kochsession beim Bocuse d’Or dauert, vorbereitet – gerne auch mit Patrik Jaros, dem deutschen Präsidenten des Bocuse d’Or. Mit seiner Commis Hanna Karthaus kochte Marvin Böhm die Kreationen „Deutsches Wurzelgemüse mit Meerrettich auf Rapunzel Art“ sowie „Bresse Poularde und Langostinos Grand Chef Art“.
Ein klarer Vorteil war, dass nicht nur frischeste Zutaten für das Training vom Premiumpartner Metro Cash & Carry Deutschland zur Verfügung gestellt bekommen hatte. In einer eigens für ihn gebauten Kochbox, ähnlich wie der, in der er heute den 19. Platz machte, konnte Marvin Böhm im Braunschweiger METRO Großmarkt unter Wettbewerbsbedingungen trainieren. Als weiterer Premiumpartner hatte auch Convotherm die Vorbereitungen mit seinen Profigeräten unterstützt. Die berühmt-berüchtigte Silberplatte für die Präsentation des veganen Gerichtes kam von der Silbermanufaktur Sonja Quandt.
Das End-Resultat des Bocuse d’Or 2017
1. Platz
USA | 1.644 Punkte
2. Platz
Norwegen | 1.600 Punkte
3. Platz
Island | 1.581 Punkte
Die weiteren Platzierungen
4. Ungarn | 1.565
5. Frankreich | 1.562
6. Finnland | 1.545
7. Schweden | 1.498
8. Australien | 1.456
9. Belgien | 1.393
10. Dänemark | 1.392
11. Niederlande | 1.391
12. Japan | 1.367
13. Schweiz | 1.305
14. Estland | 1.301
15. Brasilien | 1.250
16. Singapur | 1.231
17. Kanada | 1.223
18. Südkorea | 1.212
19. Deutschland | 1.194
20. Guatemala | 1.138
21. Marokko | 1.131
22. China | 1.119
23. Uruguay | 1.095
24. Chile | 1.074
Bestes vegetarisches Gericht
Frankreich
Beste Geflügel-Krustentier-Platte
Ungarn
Bester Commis
Frankreich
Bestes Poster
Ungarn
Beste Promotion
Australien