Bio-Oktoberfest? Dehoga und Wiesn-Chef stellen sich quer
«Gaudi und Genuss gehen zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt», schreibt die Initiative «Faire Wiesn» auf ihrer Website. Der Anteil der Wiesn-Wirte, die Bio- oder Fairtradeprodukten anbieten, sei noch schwindend gering. Das liege auch daran, dass «bei den Kriterien, nach denen die Beschicker:innen auf der Wiesn ausgewählt werden, dem Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu wenig Bedeutung beigemessen» werde.
Das soll sich jetzt ändern. Genau ein halbes Jahr vor dem nächsten «O’zapft is!» stößt die Initiative deshalb mit einer konkreten Forderung Diskussionen an. Nachdem der Münchner Stadtrat beschlossen hat, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen, richtet die «Faire Wiesn» einen Forderungskatalog an das Gremium. Darin heißt es unter anderem, Fleisch aus industrieller Intensivtierhaltung sei abzuschaffen und ökologisch erzeugte Lebensmittel müssen zum Standard werden.
«Gaudi und Genuss gehen zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt», schreibt die Initiative «Faire Wiesn» auf ihrer Website. Der Anteil der Wiesn-Wirte, die Bio- oder Fairtradeprodukten anbieten, sei noch schwindend gering. Das liege auch daran, dass «bei den Kriterien, nach denen die Beschicker:innen auf der Wiesn ausgewählt werden, dem Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu wenig Bedeutung beigemessen» werde.
Das soll sich jetzt ändern. Genau ein halbes Jahr vor dem nächsten «O’zapft is!» stößt die Initiative deshalb mit einer konkreten Forderung Diskussionen an. Nachdem der Münchner Stadtrat beschlossen hat, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen, richtet die «Faire Wiesn» einen Forderungskatalog an das Gremium. Darin heißt es unter anderem, Fleisch aus industrieller Intensivtierhaltung sei abzuschaffen und ökologisch erzeugte Lebensmittel müssen zum Standard werden.
Rund 30 Projektpartner haben sich der Initiative «Faire Wiesn» angeschlossen. Zuspruch kommt auch von Münchens 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne), die sich eine «Wiesn als Leuchtturmprojekt für eine Ernährungswende» vorstellen könne, wie Helmut Schmidt, Sprecher der Initiative, in der Bild zitiert wird.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner hält nichts von den Forderungen. Er spricht von «Zwangsvorschriften» und «Ernährungs-Planwirtschaft». Eine Bio-Wiesn sei für viele Menschen nicht bezahlbar. Wirte und Beschicker sollen selbst über ihr Angebot entscheiden dürfen.
Nun hat sich auch der DEHOGA Bayern zu Wort gemeldet. «Die Begrifflichkeiten fair, bio, regional und Fair-Trade hören sich gut an, aber Nachhaltigkeit umfasst auch den Begriff der Ökonomie», wirft Landesgeschäftsführer Thomas Geppert ein. Es sei unrealistisch, die nötige Menge in der geforderten Qualität zu bekommen.
Laut einer Infografik der Süddeutschen Zeitung wurden am Oktoberfest 2019 mehr als 200.000 Paar Schweinswürstel konsumiert. Dazu kamen 125 Ochsen und fast eine halbe Million Hendl – viermal so viele, wie in einen der größten Mastbetriebe in Bayern passen.
«Wir wollen für alle da sein, schließlich ist die Wiesn ein Volksfest. Bayern wird doch geliebt für seine Liberalitas Bavariae: Leben und Leben lassen lautet die Devise, unter der ein jeder so leben kann, wie er will, solange er nicht in das Leben anderer eingreift», so Geppert.
Die Initiative arbeitet an einem Runden Tisch mit den Beteiligten der Stadt und will ihren detaillierten Forderungskatalog im Mai dem Stadtrat übergeben.