Petter Stordalen: Der Magier aus Norwegen

Mit seinem Showman-Image begeistert der norwegische Hotel-Tycoon Petter Stordalen die Massen. Ergebnis seines hart erarbeiteten Erfolgs: Das Hotelimperium Nordic Choice Hotels, das im Norden Europas seinesgleichen sucht – und ihn zum Milliardär machte.
Juli 20, 2017 | Fotos: Clarion Hotel Bjørvika, Clarion Hotel Post, Peter Brinch, Hobo Stockholm, Stefan Isidor Bergkvist, Jonas Kullman, Particia Parinejad, Studio Dreyer Hensley, Andy Liffner, Peter Brinch, Clarion Hotel Helsinki, beigestellt

Ich bin lieber ein großer Fisch im kleinen Becken als ein kleiner Fisch im großen“, antwortet Petter Stordalen auf die Frage nach seinen Expansionsplänen über die nordischen Länder hinaus. Der Hotel-Tycoon weiß, dass ihm auf seinem Markt kaum einer etwas vormachen kann. „Ich bin Norweger, ich fühle mich wie ein Schwede und ich liebe die Dänen und die Finnen.“ Die Kultur dieser Länder hat Stordalen im Blut. Warum sollte er sich also auf unbekannt-riskantes Terrain begeben? Alles, was sich der Norweger erarbeitet hat, konzentriert sich auf diesen vermeintlich kleinen Markt, mit „nur“ 25 Millionen Einwohnern (fünf Millionen jeweils in Norwegen, Dänemark und Finnland, zehn Millionen in Schweden und 400.000 in Island).

Das Unternehmensimperium des Norwegers unter dem Dach des Straw­berry-Konzerns umfasst elf Unternehmen mit einem Unternehmenswert von 4,4 Milliarden Euro. Darunter die Strawbery Hospitality Group, zu der die Nordic Choice Hotels mit 189 Häusern mit 32.588 Zimmern in sechs Ländern und 13.000 Mitarbeitern gehören. Ein Mega-Konzern.
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Mister Spectacular

Doch der Selfmade-Milliardär macht nicht nur durch den Erfolg seines Hotelimperiums von sich reden. Seine Hoteleröffnungen inszeniert Stordalen als spektakuläre Happenings – im Mittelpunkt der Entrepreneur himself. Für das Opening des Quality Airport Hotel Arlanda beim Stockholmer Flughafen etwa ließ er sich mit dem Helikopter auf dem Dach absetzen, um anschließend in Australian-Abseiling-Manier die 57 Meter an der Fassade des Gebäudes mit dem Gesicht nach unten abzulaufen. Für sein 200-Millionen-Dollar-Projekt Clarion Hotel Post in Göteborg ließ sich Stordalen in einer mit einem riesigen Schlagzeug ausstaffierten überdimensionalen Discokugel als Drummer zu Boden gleiten.

Auch die Eröffnung seines Clarion Hotel & Congress Malmö glich einer Stuntvorführung im James-Bond-Stil. Im Smoking heizte er auf einem schwarzen Jetski durch die Kanäle von Malmö – ohne Helm und ohne Sicherung –, um schließlich auf einer Rampe mit einem Salto zu stoppen. So der Plan. Kein Wunder, dass Forbes den abgefahrenen Hotel-Tycoon als Thrilliardär in einem Atemzug mit Abenteurern wie Elon Musk und Richard Branson listete. Doch Petter Stordalen wird nicht müde zu betonen, dass es dabei gar nicht um ihn gehe: „Warum mache ich das? Nur für den Thrill? In erster Linie mache ich das für das Hotel.

Es geht nicht um mich, sondern darum, ein Statement zu setzen“ – und natürlich um die Publicity, gibt Stordalen ehrlich zu. Selbst seine Bruchlandung mit dem Jetski, bei der er wegen zu hoher Geschwindigkeit unsanft auf dem Asphalt landete, kommentiert der 54-Jährige selbstironisch als „den größten Arschklatscher des Jahrhunderts“. Die entsprechende mediale Wirkung verfehlte die Aktion selbstverständlich dennoch nicht. „Auch wenn ich scheitere, funktioniert es.“

Ich bin lieber ein großer Fisch im kleinen Becken als ein kleiner Fisch im großen“, antwortet Petter Stordalen auf die Frage nach seinen Expansionsplänen über die nordischen Länder hinaus. Der Hotel-Tycoon weiß, dass ihm auf seinem Markt kaum einer etwas vormachen kann. „Ich bin Norweger, ich fühle mich wie ein Schwede und ich liebe die Dänen und die Finnen.“ Die Kultur dieser Länder hat Stordalen im Blut. Warum sollte er sich also auf unbekannt-riskantes Terrain begeben? Alles, was sich der Norweger erarbeitet hat, konzentriert sich auf diesen vermeintlich kleinen Markt, mit „nur“ 25 Millionen Einwohnern (fünf Millionen jeweils in Norwegen, Dänemark und Finnland, zehn Millionen in Schweden und 400.000 in Island).

Das Unternehmensimperium des Norwegers unter dem Dach des Straw­berry-Konzerns umfasst elf Unternehmen mit einem Unternehmenswert von 4,4 Milliarden Euro. Darunter die Strawbery Hospitality Group, zu der die Nordic Choice Hotels mit 189 Häusern mit 32.588 Zimmern in sechs Ländern und 13.000 Mitarbeitern gehören. Ein Mega-Konzern.

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Mister Spectacular

Doch der Selfmade-Milliardär macht nicht nur durch den Erfolg seines Hotelimperiums von sich reden. Seine Hoteleröffnungen inszeniert Stordalen als spektakuläre Happenings – im Mittelpunkt der Entrepreneur himself. Für das Opening des Quality Airport Hotel Arlanda beim Stockholmer Flughafen etwa ließ er sich mit dem Helikopter auf dem Dach absetzen, um anschließend in Australian-Abseiling-Manier die 57 Meter an der Fassade des Gebäudes mit dem Gesicht nach unten abzulaufen. Für sein 200-Millionen-Dollar-Projekt Clarion Hotel Post in Göteborg ließ sich Stordalen in einer mit einem riesigen Schlagzeug ausstaffierten überdimensionalen Discokugel als Drummer zu Boden gleiten.

Auch die Eröffnung seines Clarion Hotel & Congress Malmö glich einer Stuntvorführung im James-Bond-Stil. Im Smoking heizte er auf einem schwarzen Jetski durch die Kanäle von Malmö – ohne Helm und ohne Sicherung –, um schließlich auf einer Rampe mit einem Salto zu stoppen. So der Plan. Kein Wunder, dass Forbes den abgefahrenen Hotel-Tycoon als Thrilliardär in einem Atemzug mit Abenteurern wie Elon Musk und Richard Branson listete. Doch Petter Stordalen wird nicht müde zu betonen, dass es dabei gar nicht um ihn gehe: „Warum mache ich das? Nur für den Thrill? In erster Linie mache ich das für das Hotel.

Es geht nicht um mich, sondern darum, ein Statement zu setzen“ – und natürlich um die Publicity, gibt Stordalen ehrlich zu. Selbst seine Bruchlandung mit dem Jetski, bei der er wegen zu hoher Geschwindigkeit unsanft auf dem Asphalt landete, kommentiert der 54-Jährige selbstironisch als „den größten Arschklatscher des Jahrhunderts“. Die entsprechende mediale Wirkung verfehlte die Aktion selbstverständlich dennoch nicht. „Auch wenn ich scheitere, funktioniert es.“
Stordalen

Die volle Range: Budget bis High-End

Fehlerkultur ist, nicht nur bei spektakulären Inszenierungen, fest bei Stordalen verankert. Deshalb definiert er Scheitern als wichtigen Faktor bei der Unternehmensentwicklung und entscheidend für den Erfolg seiner Strawberry-Company. Das erlebte er beim Eintritt in den dänischen Markt um die Jahrtausendwende, wobei er viel Geld in den Sand setzte. „Wir haben alles falsch gemacht. Wir stellten die falschen Analysen an und erkannten die kulturellen Unterschiede zwischen Dänen, Schweden und Norwegern nicht.

Sie leben einfach unterschiedlich. Das haben wir inzwischen erkannt und kamen vier Jahre später zurück nach Dänemark. Seitdem sind wir dort erfolgreich.“ Aktuell setzt Stordalen dort mit dem alten Postgebäude in Kopenhagen sein Traumprojekt um. Historisches High-End-Flair in 1-a-Lage in unmittelbarer Nähe zu Tivoli und Hauptbahnhof mit 400 Zimmern und einer Vielzahl an Restaurants und Bars.
Auf die Frage, wie viel ihn dieser Traum kosten wird, antwortet der Norweger ganz understatementlike: „Wenn ich darauf nur eine Antwort hätte. Ich glaube, es wird sich im Bereich von 200 Millionen Euro bewegen.“ Die Eröffnung ist für Ende 2019/Anfang 2020 geplant – und die Show­einlage bei einem solchen wahr werdenen Traum wird noch eine Spur spektakulärer ausfallen. Und um noch einmal auf den großen Fisch im kleinen Becken zurückzukommen: Gerade realisiert Stordalen mit The Hub in Oslo das größte Hotel der nordischen Länder – 810 Zimmer, 24 Konferenzräume für bis zu 1150 Personen sowie eine 900 Quadratmeter große Kongresshalle mit einer 6,10 Meter hohen Decke.

Ein 400-Millionen-Euro-Projekt. Der Norweger steht eben auf Superlative. Wobei der Hotelstratege bewusst nicht nur eine Klientel­schiene ansprechen möchte, deshalb vereint Nordic Choice Hotels bewusst die drei Brands Comfort Hotel, Quality Hotel sowie Clarion Hotel und 23 unabhängige Hotels unter einem Dach. Die Range innerhalb einer Stadt kann Stordalen deshalb streuen und so den Markt für sich optimal nutzen. „Mein Ziel ist es, an jedem Ort immer ein ‚Das findet man nirgendwo anders‘-Hotel und ein perfektes Budgethotel zu haben. In Oslo etwa haben wir das The Thief und das Comfort Xpress.“

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Nachhaltiger Kapitalismus

Wer hinter die Kulisse des sich und seine Marke inszenierenden Machers schaut, erkennt, worauf der Erfolg des Self-made-Millionärs fusst, der nie plante, reich zu werden, wie er sagt: „Es passierte einfach. Nordic Choice begann als Investition in mein Leben – und es wurde mein Leben. Es ist viel mehr als ein Unternehmen. Es geht nicht um Geld. Es ist viel mehr Geld, als ich jemals ausgeben kann. Wenn ich verkaufen würde, könnte ich nur noch unter einer Palme liegen und Piña Colada trinken, Aber wie langweilig wäre das denn?“ Petter Stordalen will mehr, er will etwas bewegen.

Als Öko-Aktivist. 2002 ließ er sich etwa aus Protest für neun Stunden an einen Atomreaktor ketten. So prägte er auch den Begriff des nachhaltigen Kapitalisten, worunter er die Begriffe Menschen, Erde und Profit – in genau dieser Reihenfolge – als klares Unternehmenskonzept zusammenfasst. So versucht Stordalen zu beweisen, dass sich Profit und Fairness nicht ausschließen. Andere würden es als riskant ansehen, in Ökologiethemen zu investieren, für den Entrepreneur steht vielmehr außer Frage, dass es „riskanter ist, es nicht zu tun“.

Alte Geschäftsmodelle, die das nicht berücksichtigen, hätten für ihn ausgedient. Deshalb predigt er seinen Mitarbeitern das ökologische Wirtschaften, wobei die Themen Wasser, Energie und Müll nur einige wenige Beispiele sind. Dass alle seine Hotels ISO-14001-zertifiziert sind, was unter anderem Normen zur Ökobilanz beinhaltet, versteht sich für ihn von selbst. Seine Philosophie in Sachen Business und nachhaltiger Kapitalismus gibt der gleichzeitig so nahbar scheinende und dennoch in einer ganz eigenen Welt lebende Unternehmer aktuell auch in einem Gratis-Webinar weiter.

Und erreichte mit dem bislang erfolgreichsten Webinar Norwegens auf einen Schlag um die 6000 Leute. Petter Stordalen muss nicht auf der Bühne stehen, um die Menschen zu begeistern. Es funktioniert auch viral. Eine spannende neue Ebene für den erfolgsverwöhnten Macher, der sein Erfolgsrezept gerne teilt. ganz nach dem Motto: „Je mehr Geld du hast, desto mehr Verantwortung bringt es mit sich. Du kannst Geld nicht essen!“
www.petterstordalen.no/en

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