Jobs auf See
Fotos: Shutterstock, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Seabourn, A-ROSA Flusskreuzfahrten, Michel Verdure
Das große Geschäft mit den Kreuzfahrten geht weiter! Heuer sind laut Internationalem Kreuzfahrtverband (CLIA) erstmals mehr als 21 Millionen Passagiere durch die Welt geschippert. Bereits zwölf Prozent aller Pauschalreisenden verbringen ihren Urlaub demnach auf dem Wasser. Kein Wunder, dass die Kreuzfahrt seit Jahren die größte Boom-Branche im Tourismussegment ist. Und sie birgt sogar noch mehr Potenzial: TUI-Cruises-Chef Richard J. Vogel spricht gegenüber der SHZ gar von einer potenziellen Verdoppelung der 1,5 Millionen in Deutschland gebuchten Kreuzfahrten im Jahr 2013. Das wären dann drei Millionen Passagiere im Jahr. Und die gilt es, erst mal mit Top-Service zufriedenzustellen!
Karrierebeschleuniger Kreuzfahrtjob
Schon heute ist laut der Norwegian Seafarers Union weltweit rund eine Viertelmillion Menschen für Kreuzfahrtunternehmen im Einsatz. Da diese das Ruder auf steten Expansionskurs eingestellt haben, wird auch in puncto Personal ordentlich aufgestockt. Und das in allen Bereichen. Aber was erwartet einen unerfahrenen Neo-Matrosen an Bord? Stimmt die Mär von großem Geld und schnellem Aufstieg vor den schönsten Kulissen der Welt? Christian Schweinzer, Geschäftsführer von BlackRock Careers, der größten Agentur für Kreuzfahrtjobs im deutschsprachigen Raum, hat die Antworten: „Grundsätzlich lebt man vom Trinkgeld und kann sich das komplette Gehalt zur Seite legen. Das variiert wiederum von Linie zu Linie, von Bereich zu Bereich. Die Aufstiegschancen in der Branche sind übrigens großartig – man hat die Möglichkeit, schnell die Karriereleiter hinaufzuklettern.“
Das unterschreibt auch Mario Schuschel. Der gelernte Restaurantfachmann wollte 2008 nur für ein oder zwei Saisonen aufs Schiff – heute ist er Hoteldirektor auf der MS Mozart (G&P). „Die Karrierechancen sind besser als an Land. Wenn man motiviert ist, und die nötigen zehn, fünfzehn Prozent mehr gibt, dann hat man gute Chancen. Vor allem sind die Karriereversprechungen keine leeren Versprechungen“, so der 37-Jährige. Begleitet wird der Aufstieg meist von Trainings und Schulungen, die von den Unternehmen koordiniert und je nach Aufstiegskandidat zielgenau umgesetzt werden.
Anfangs durchbeißen – es lohnt sich
Wer sich jetzt genüsslich die Hände reibt, den Rubel rollen hört und sich nach getaner Arbeit am Sonnendeck Cocktails schlürfen sieht, sollte die Kehrseite der Medaille abwarten. Denn Jobs an Bord sind nichts für zarte Seelchen: zehn bis zwölf Stunden Arbeit täglich, sieben Tage die Woche, mehrere Monate am Stück. Da man mit den Kollegen nicht nur sprichwörtlich im selben Boot sitzt, sind…
Fotos: Shutterstock, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Seabourn, A-ROSA Flusskreuzfahrten, Michel Verdure
Das große Geschäft mit den Kreuzfahrten geht weiter! Heuer sind laut Internationalem Kreuzfahrtverband (CLIA) erstmals mehr als 21 Millionen Passagiere durch die Welt geschippert. Bereits zwölf Prozent aller Pauschalreisenden verbringen ihren Urlaub demnach auf dem Wasser. Kein Wunder, dass die Kreuzfahrt seit Jahren die größte Boom-Branche im Tourismussegment ist. Und sie birgt sogar noch mehr Potenzial: TUI-Cruises-Chef Richard J. Vogel spricht gegenüber der SHZ gar von einer potenziellen Verdoppelung der 1,5 Millionen in Deutschland gebuchten Kreuzfahrten im Jahr 2013. Das wären dann drei Millionen Passagiere im Jahr. Und die gilt es, erst mal mit Top-Service zufriedenzustellen!
Karrierebeschleuniger Kreuzfahrtjob
Schon heute ist laut der Norwegian Seafarers Union weltweit rund eine Viertelmillion Menschen für Kreuzfahrtunternehmen im Einsatz. Da diese das Ruder auf steten Expansionskurs eingestellt haben, wird auch in puncto Personal ordentlich aufgestockt. Und das in allen Bereichen. Aber was erwartet einen unerfahrenen Neo-Matrosen an Bord? Stimmt die Mär von großem Geld und schnellem Aufstieg vor den schönsten Kulissen der Welt? Christian Schweinzer, Geschäftsführer von BlackRock Careers, der größten Agentur für Kreuzfahrtjobs im deutschsprachigen Raum, hat die Antworten: „Grundsätzlich lebt man vom Trinkgeld und kann sich das komplette Gehalt zur Seite legen. Das variiert wiederum von Linie zu Linie, von Bereich zu Bereich. Die Aufstiegschancen in der Branche sind übrigens großartig – man hat die Möglichkeit, schnell die Karriereleiter hinaufzuklettern.“
Das unterschreibt auch Mario Schuschel. Der gelernte Restaurantfachmann wollte 2008 nur für ein oder zwei Saisonen aufs Schiff – heute ist er Hoteldirektor auf der MS Mozart (G&P). „Die Karrierechancen sind besser als an Land. Wenn man motiviert ist, und die nötigen zehn, fünfzehn Prozent mehr gibt, dann hat man gute Chancen. Vor allem sind die Karriereversprechungen keine leeren Versprechungen“, so der 37-Jährige. Begleitet wird der Aufstieg meist von Trainings und Schulungen, die von den Unternehmen koordiniert und je nach Aufstiegskandidat zielgenau umgesetzt werden.
Anfangs durchbeißen – es lohnt sich
Wer sich jetzt genüsslich die Hände reibt, den Rubel rollen hört und sich nach getaner Arbeit am Sonnendeck Cocktails schlürfen sieht, sollte die Kehrseite der Medaille abwarten. Denn Jobs an Bord sind nichts für zarte Seelchen: zehn bis zwölf Stunden Arbeit täglich, sieben Tage die Woche, mehrere Monate am Stück. Da man mit den Kollegen nicht nur sprichwörtlich im selben Boot sitzt, sind Teamgeist, Durchhaltevermögen, Flexibilität, Offenheit, Stressresistenz und ein nahezu immerwährendes Lächeln im Überlebenspaket unabdingbar.
Auch die Unterkünfte sind klein. Einsteiger landen immer in Zweierkabinen und haben Glück, wenn sie die Privatsphäre nicht mit noch mehr Kollegen teilen müssen – auf älteren Schiffen gängige Praxis. Die ersten Tage an Bord entscheiden aufgrund dieser Rahmenbedingungen häufig, ob ein Neuling durchhält oder nicht. Das sollten Sie aber unbedingt – es lohnt sich!
Harte Schule – gutes Zeugnis
Durch den Einblick in die verschiedensten Gastro-Bereiche auf kleinem Raum kommt ein hohes Maß an Erfahrung zusammen. Die ist nicht nur bei der nächsten Saison Gold wert – auch an Land schätzt man die Skills der Seetüchtigen. Von den persönlichen Goodies mal abgesehen: Wer sonst macht mit dem ganzen Hotel/Restaurant, in dem er arbeitet, eine Tour durch die Karibik oder die Donau hinab. Eine schöne Vorstellung? Dann verpassen Sie auf keinen Fall alle Infos zum Thema Hochsee- und Flusskreuzfahrten auf den kommenden Seiten!
Hier kommst du zum Kreuzfahrttest!
Querboot
Auf einem Kreuzfahrtschiff gibt es je nach größe Unzählige verschiedene Betätigungsfelder. Die wichtigsten aus Service und Gastro haben
wir hier dargestellt:
1 Chef de Partie
Commis und Demi Chefs haben gute Chancen auf den Posten, wenn sie sich bewähren.
2 Executive Chef
Eine Ausbildung zum Küchenmeister und mehrjährige Berufs- und Führungserfahrung sind Voraussetzung. Der Posten wird häufig an externe Bewerber vergeben.
3 Beverage Steward/-ess
Der klassische Einstiegsposten für Kellner, mit großartigen Aufstiegschancen, wenn Einstellung und Performance stimmen.
4 Provision Master
Ist für die gesamte Lebensmittelbestellung, deren Ablauf, Lagerung und Auslieferung zuständig.
5 Cabin Steward/-ess
Arbeitet in kleinen Teams und pflegt die individuellen Gästebereiche. Durch die Nähe zum Gast ist ein freundliches und diskretes Auftreten Voraussetzung.
6 Rezeptionist
An der fordersten Front kümmert er sich um alle Anfragen der Gäste. Mindestens zwei Fremdsprachen, absolute Höflichkeit und Gelassenheit sind unabdingbar, eine Hotelfachausbildung von größtem Vorteil.
7 Hotelmanager
Leitet den gesamten Hotelbetrieb auf dem Schiff inklusive Rezeption, Housekeeping, Küche, Restaurants und der meisten Bars. Häufig aus Deutschland oder Österreich.
8 Barkeeper
Nach einer Spezialausbildung oft auch Chef einer bestimmten Bar und somit verantwortlich für die Atmosphäre. Auch ein Job mit viel Aufstiegspotenzial!
9 Chief Purser
Die rechte Hand des Küchenchefs wird eher intern mit Persönlichkeiten besetzt, die sich bewährt und Führungsqualität bewiesen haben.
10 Sous Chef
Die rechte Hand des Küchenchefs wird eher intern mit Persönlichkeiten besetzt, die sich bewährt und Führungsqualität bewiesen haben.
11 Chef de Rang
Der Postenchef wird zumeist intern besetzt. Und zwar mit Commis, die besondere Service- und Führungsfähigkeiten bewiesen haben.
Hard Facts
Kreuzfahrt ist nicht Gleich Kreuzfahrt, zwischen Fluss- und hochsee liegen ganz beachtliche Unterschiede:
Fluss
Gehälter
Rezeptionist: ab € 1200 plus Tip
Chef de rang: ab € 1000 plus Tip
Cabin Steward/-ess: ab € 900 plus Tip
Barkeeper: ab € 1200 plus Tip
Chef de Partie: ab € 1400 plus Tip
Sous chef: ab € 2000 plus Tip
Provision Master: ab € 3000
Front Office Manager: ab € 1500 plus Tip
Kurz und Knapp
• Idealer Einstieg in die Kreuzfahrt
• Landgang fast täglich möglich
• Kontakt über Telefon/Internet leichter möglich
• Kürzere Touren
• Kleinere Schiffe, kleinere Crews, weniger Passagiere
• Familiärer
• Einsatzort meist europaweit, Ausnahme: Asientouren
• Ältere Zielgruppe (v. a. U.S.-Gäste und Briten)
• Einstieg ab 18 Jahren möglich
Hochsee
Gehälter
Rezeptionist: ab € 1400
Chef de rang: ab € 1600
Cabin Steward/-ess: ab € 1800
Barkeeper: ab € 1900
Chef de Partie: ab € 2000
Sous chef: ab € 2800
Provision Master: ab € 3000
Chief Purser: ab € 3300
Küchenchef: ab € 4500
Hotelmanager: ab € 4500
Kurz und Knapp
• Längere Touren
• Höhere Gehälter
• Weniger Möglichkeiten, an Land zu gehen
• Weltweite Reiserouten
• Unpersönlicher
• Jüngere Zielgruppe
• Impfungen möglicherweise nötig
• Größere Schiffe bieten mehr Crew-Einrichtungen
• Einstieg ab 20/21 Jahren möglich