Der große Check: Teamplayer oder Einzelkämpfer
Gruppenentscheide erweisen sich dann als tendenziell besser, wenn die Mitglieder verschieden sind und unabhängig voneinander urteilen.Aber bei einem hohen Ausmaß Han gegenseitigem Verständnis oder hoher Gruppenkohäsion entsteht das „GroupThink“-Phänomen mit der Tendenz zum „risk-shift“. Etwaige Bedenken fallen der Gruppenstimmung zum Opfer und werden nicht mehr geäußert.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass in der Hälfte der Fälle Gruppen riskantere Entscheidungen als Einzelpersonen treffen.
Kaum ein Stelleninserat kommt ohne dieses Schlagwort aus: „Teamfähigkeit“. Das ist es, was Unternehmen von ihren Mitarbeitern fordern. Das ist es, wonach Unternehmen suchen. Aber ist es auch das, was einen nach vorne bringt, die eigene Karriere vorantreibt? „Natürlich könnte man meinen, dass Teamplayer die schnellsten Karrieren machen. Doch wer in Teams nicht auch als Einzelner heraussticht, der kann trotz guter Teamarbeit leicht auf der Strecke bleiben“, antwortet Deutschlands Top-Karriereberater Martin Wehrle.
Eines bestätigen die meisten Führungskräfte: Weder Einzelkämpfer noch Mitarbeiter, die sich ausschließlich in Teams unterordnen, klettern die Karriereleiter schnell nach oben. Es kommt auf die perfekte Mischung an. Einerseits muss man seine Rolle im Team wahrnehmen und auch für das Team arbeiten, andererseits geht es genau darum, seine persönlichen Erfolge aus dem Team heraus aufzuzeigen und so davon zu profitieren. Eine sensible Gratwanderung, die – wenn man etwas falscht macht – schnell zum Absturz führen kann.
Um im Team eine Führungsrolle zu bekommen, sind einige Tricks hilfreich: „Die Kompetenz eines Teammitglieds wird zum Beispiel auch über den Redeanteil wahrgenommen“, so Wehrle. Es gilt: Wer viel spricht, hat etwas zu sagen – so kann man eine heimliche Chefposition einnehmen. Das funktioniert ebenso, indem man Fragen stellt. Damit gibt man Themen und Tempo vor.
Unterm Strich muss bei allen Tricks natürlich die Grundleistung stimmen. Um die Teamerfolge gegenüber der Unternehmensführung gut zu verkaufen, muss man auch im Team im Sinne des Unternehmens handeln. Immer gefragt sind natürlich gute Ideen, die zur Umsatzsteigerung beitragen. Auch wenn es hart klingt: Man muss das Team nutzen, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Und das auf eine möglichst subtile Art und Weise, sodass nie der Verdacht entsteht, dass Sie die anderen ausnutzen. Wie das funktioniert? Wehrle: „Man muss immer an zwei Fronten kämpfen. Einerseits für das Team arbeiten und dort eine ehrliche Leistung erbringen, andererseits die Teamerfolge nach außen tragen und dafür sorgen, dass der Vorgesetzte um Ihren persönlichen Anteil daran weiß.“
Ein guter Tipp ist auch, vor dem Chef…
Gruppenentscheide erweisen sich dann als tendenziell besser, wenn die Mitglieder verschieden sind und unabhängig voneinander urteilen.Aber bei einem hohen Ausmaß Han gegenseitigem Verständnis oder hoher Gruppenkohäsion entsteht das „GroupThink“-Phänomen mit der Tendenz zum „risk-shift“. Etwaige Bedenken fallen der Gruppenstimmung zum Opfer und werden nicht mehr geäußert.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass in der Hälfte der Fälle Gruppen riskantere Entscheidungen als Einzelpersonen treffen.
Kaum ein Stelleninserat kommt ohne dieses Schlagwort aus: „Teamfähigkeit“. Das ist es, was Unternehmen von ihren Mitarbeitern fordern. Das ist es, wonach Unternehmen suchen. Aber ist es auch das, was einen nach vorne bringt, die eigene Karriere vorantreibt? „Natürlich könnte man meinen, dass Teamplayer die schnellsten Karrieren machen. Doch wer in Teams nicht auch als Einzelner heraussticht, der kann trotz guter Teamarbeit leicht auf der Strecke bleiben“, antwortet Deutschlands Top-Karriereberater Martin Wehrle.
Eines bestätigen die meisten Führungskräfte: Weder Einzelkämpfer noch Mitarbeiter, die sich ausschließlich in Teams unterordnen, klettern die Karriereleiter schnell nach oben. Es kommt auf die perfekte Mischung an. Einerseits muss man seine Rolle im Team wahrnehmen und auch für das Team arbeiten, andererseits geht es genau darum, seine persönlichen Erfolge aus dem Team heraus aufzuzeigen und so davon zu profitieren. Eine sensible Gratwanderung, die – wenn man etwas falscht macht – schnell zum Absturz führen kann.
Um im Team eine Führungsrolle zu bekommen, sind einige Tricks hilfreich: „Die Kompetenz eines Teammitglieds wird zum Beispiel auch über den Redeanteil wahrgenommen“, so Wehrle. Es gilt: Wer viel spricht, hat etwas zu sagen – so kann man eine heimliche Chefposition einnehmen. Das funktioniert ebenso, indem man Fragen stellt. Damit gibt man Themen und Tempo vor.
Unterm Strich muss bei allen Tricks natürlich die Grundleistung stimmen. Um die Teamerfolge gegenüber der Unternehmensführung gut zu verkaufen, muss man auch im Team im Sinne des Unternehmens handeln. Immer gefragt sind natürlich gute Ideen, die zur Umsatzsteigerung beitragen. Auch wenn es hart klingt: Man muss das Team nutzen, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Und das auf eine möglichst subtile Art und Weise, sodass nie der Verdacht entsteht, dass Sie die anderen ausnutzen. Wie das funktioniert? Wehrle: „Man muss immer an zwei Fronten kämpfen. Einerseits für das Team arbeiten und dort eine ehrliche Leistung erbringen, andererseits die Teamerfolge nach außen tragen und dafür sorgen, dass der Vorgesetzte um Ihren persönlichen Anteil daran weiß.“
Ein guter Tipp ist auch, vor dem Chef positiv über die Leistungen der anderen zu sprechen. Das ist erstens einerseits dem Team gegenüber ehrlicher und andererseits steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die anderen gut über Sie reden.
Pure Einzelkämpfer haben vor allem in der Gastronomie keine Chance. „Wenn man in der Küche nicht teamfähig ist, leidet die Qualität und man ist bei der Mannschaft schnell unten durch“, sagt der Haubenkoch Bernie Rieder. Nicht anders ist die Lage in Hotels, wo gute Ideen oder Strategien oft in Teams erarbeitet werden. Roland Hamberger, Sales & Marketing Manager der beiden Wiener 5-Sternehäuser „The Ring“ und „Grand Hotel“ sagt: „Teamplayer sind wichtig, weil sie die Leistung steigern. Für mich ist einer der wesentlichen Punkte der gegenseitige Respekt in Teams. Ich zeige ihn, aber verlange ihn auch von meinen Mitarbeitern. Das schafft automatisch eine Leaderrolle.“
Karriereberater Wehrle spricht auch noch einen Geschlechterunterschied in der Wahrnehmung innerhalb von Teams an: „Studien zeigen, dass Frauen weit weniger oft die Führungsposition in Teams übernehmen als Männer. Das hat den banalen Grund, dass sie häufig weniger reden. Es kommt, wie bereits gesagt, eben nicht nur darauf an, was man sagt, sondern auch wie viel man sagt.“
Als Moderator oder Führer eines Teams ist es vor allem wichtig, dass man niemanden ausschließt. Alle erdenklichen Persönlichkeiten arbeiten in Teams, oft auch jene, die offensichtlich nur nörgeln und nichts Produktives zur Gesamtleistung beitragen. „Nehmen Sie diese Menschen zur Seite und diskutieren Sie deren Einwände im Vier-Augen-Gespräch. Finden Sie heraus, ob der- oder diejenige durch die ständigen Einwände etwas verbessern will oder aus Prinzip nur quertreibt“, rät Wehrle.
Martin Wehrle
Karriereberater und Buchautor
Wehrle hat lange als Journalist gearbeitet und war bei internationalen Unternehmen im Top-Management beschäftigt. Er ist Autor zahlreicher Karrierefachbücher wie zum Beispiel des Lexikons der Karriere-Irrtümer.
So heben sie sich vom Team ab
ROLLING PIN: Welche Rolle in einem Team ist für die eigene Karriere am förderlichsten?
Martin Wehrle: Es ist immer von Vorteil, derjenige zu sein, der Vorschläge macht und Ideen entwickelt, der vorausgeht und kein Mitläufer ist. Eine gute Methode ist auch, Fragen zu stellen. Wer das tut, bekommt in Teams eine heimliche Chefrolle, denn durch Fragen gibt man die Richtung vor. Dazu muss man einfach nur die Initiative ergreifen und in der Gruppe auch die Interessen eines Unternehmens vertreten.
RP: Wie gelingt es, in einem Team die Führungsrolle zu übernehmen, ohne den Neid der Teammitglieder auf sich zu ziehen?
Wehrle: Wenn Sie Ergebnisse gegenüber Ihrem Vorgesetzen präsentieren, heben Sie möglichst alle Teammitglieder als Einzelpersonen hervor. Nennen Sie den- oder diejenige beim Namen und sagen Sie zum Beispiel, dass eine Idee aufgrund des Vorschlages dieser Person entstanden ist. Vergessen Sie aber nie, auch sich selbst miteinzubeziehen.
RP: Wie „verkauft“ man seinen eigenen Erfolg am besten gegenüber dem Chef?
Wehrle: Wichtig ist, dass Sie derjenige sind, der die Ergebnisse des Teams präsentieren kann, denn damit ernten Sie das meiste Ansehen. Beziehen Sie zum Beispiel bei wichtigen Mails auch den Chef mit ein, um ihn auf dem Laufenden zu halten und ihn über Ihre persönlichen Erfolge für sein Unternehmen zu informieren.