Arbeiten in Jakarta
Karriere mit Tropenfeeling und Großstadtflair in einem – willkommen in Jakarta! Die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum Indonesiens, des größten Inselstaats der Welt, repräsentiert geballtes Leben. Eine riesengroße, dicht bevölkerte Mega-Metropole mit 9,6 Millionen Einwohnern, die weiterhin wächst und wächst. Jakarta ist definitiv anders, was Land, Leute und Kultur betrifft, und auch deswegen so faszinierend.
Wer vorhat, in dieser Stadt Karriere zu machen, sollte sich dennoch auf einen langen Prozess einstellen, was die Arbeitsgenehmigung und Visabeantragung betrifft. Staatsangehörige der EU haben bis zu 30 Tage Schonfrist in Indonesien und benötigen erst dann ein Visum. Ab dem 31. Tag – sprich, im Falle einer Karriere Jakarta-Style – führt kein Weg daran vorbei. Voraussetzung für eine längerfristige Aufenthaltsgenehmigung ist, dass man entweder einen Arbeitsplatz vorweisen kann oder als Unternehmen selbst in das Land investiert. Strenge Regeln halten die Jobvergabe an Ausländer in festen Händen, deswegen ist hier guter Rat unbezahlbar. Wie so oft ist der Weg durch die Hintertür der einfachste. Den bestreitet man, indem man sich von einer internationalen Hotelkette, bei der man bereits in einem Angestelltenverhältnis ist, in die südostasiatische Großstadt versetzen lässt. Wer sich erst einmal eine Anstellung in Jakarta gesichert hat, kann mit einigen Annehmlichkeiten rechnen.
Das Gehalt ist mit den Verhältnissen deutschsprachiger Länder vergleichbar, wobei Mitarbeiter ausländischer Unternehmen auch meist über ein gehobenes Einkommen verfügen. Zusätzlich zur Entlohnung werden im Regelfall auch die Kosten für die Wohnung, das Auto sowie die Sozialversicherungsbeiträge übernommen. Farbenreich und exotisch, kann es anfangs allerdings schwierig sein, sich in dem Großstadt-Dschungel mit dementsprechender Geräuschkulisse zurechtzufinden. Sich selbst hinter das Steuer zu setzen, ist, um es mit einem Euphemismus auszudrücken, verdammt mutig. Aus diesem Grund ziehen es viele Expats vor, stattdessen einen Fahrer zu engagieren. Richtig, einen eigenen Chauffeur. Ein ungewöhnlich leistbarer Luxus, der in Jakarta gang und gäbe ist, genauso wie eigene Angestellte für Haushalt und Küche. Wie in allen Megacitys sollte man sich von gewissen Ecken fernhalten, die Verbrechensrate hält sich jedoch niedrig.
Denn Sicherheit hat hier höchste Priorität, vor allem in den Business- und Shoppingvierteln. Wie teuer dich als Expat das Leben in Jakarta kommt, hängt ganz von deinem Lebensstil ab. Von luxuriösen Penthouse-Apartments über Häuser mit Pool und Garten bis hin zu einem Zimmer in einem Gästehaus, das auch Kos genannt wird, mit Gemeinschaftsbad und -küche ist alles drin. Wer gerne in westlichen Supermärkten und High-End-Läden einkauft, kann schon mal tiefer in die Geldbörse greifen, doch die lokalen Shops, auch Warungs genannt, sind durchwegs leistbar. Auch an Märkten gibt es in Jakarta nicht zu wenig, was zu einem abwechslungsreichen Shoppingerlebnis beiträgt.
Lokale Produkte sind das Stichwort – immerhin kommt man auch nach Jakarta, um die Kultur zu erleben. Natürlich ist in einem Land wie Indonesien – dem größten islamischen Staat der Welt – bis zu einem gewissen Grad auch Anpassungsfähigkeit gefragt, auch, was den Dresscode, Bräuche und Lebensstil betrifft. Doch prinzipiell hast du als Expat die Wahl. Manche tauchen voll in die indonesische Kultur ein, kosten sich durch die indonesische Kulinarik und lernen sogar Indonesisch, um sich mit ihren Freunden besser verständigen zu können, während andere die Expat-Viertel kaum verlassen und sich bevorzugt mit Gleichgesinnten umgeben und austauschen. Doch wie auch immer du dich entscheidest, Jakarta ist ein Erlebnis der Extraklasse.
Lifestyle
Erwartungsabhängig
Der 35-jährige Koblenzer Sebastian Gassen war schon öfters in Südostasien tätig. Seit 2014 ist er F&B-Manager im Mandarin Oriental Jakarta.
Was bewegte Sie dazu, nach Jakarta zu gehen? Welche Herausforderungen gab es?
Sebastian Gassen: Ich kam nach Jakarta, weil meine Familie und ich wieder nach Asien gehen wollten. Dabei war das Arbeiten für Mandarin Oriental, Jakarta, ausschlaggebend. Der erste Eindruck war generell positiv, vor allem, was die Freundlichkeit der Kollegen betrifft. Man sollte sich auch mit den Gepflogenheiten beschäftigen, gerade im Hinblick auf die Religion. Herausforderungen beziehungsweise Überraschungen gibt es immer wieder im Arbeitsleben, aber nichts Gravierendes. Die einzige echte Herausforderung ist der Verkehr, besonders während der Regenzeit bewegt sich in Jakarta fast nichts mehr.
Wie würden Sie die Lebenshaltungskosten vor Ort einstufen?
Gassen: Das kommt ganz darauf an, was die eigenen Erwartungshaltungen sind. Ein indonesischer Mitarbeiter kommt umgerechnet mit 300 Euro im Monat aus, um seine Kosten abzudecken. Für europäische Standards muss man schon wesentlich mehr bezahlen, da vieles natürlich importiert und dementsprechend versteuert ist. Einen billigen Wein gibt es ab etwa 20 Euro. Ein Bier kostet im Supermarkt etwa zwei Euro und in der Bar sechs bis zehn Euro. Lokales Essen an der Straße kann man schon für etwa 50 Cent haben.
Job & Karriere
Erwartungsabhängig
Der Deutsche Jürgen Dörr ist seit 20 Jahren in Südostasien tätig. seit 2013 wirkt er als Director of F&B im Shangri-la Jakarta.
Wie war es für Sie zu Beginn, sich in Jakarta zurechtzufinden?
Jürgen Dörr: Da meine Ehefrau aus Jakarta ist, ist es uns nicht so schwergefallen, hier wieder Fuß zu fassen. Ich kenne die Kultur und Gewohnheiten nach 18 Jahren Ehe schon ein bisschen. Die Sprachverständigung ist prinzipiell nicht so schwierig, Englisch ist im Geschäftsbereich die normale Umgangssprache. Mit meinen Rank- und File-Kollegen kann es manchmal schon ein bisschen schwieriger werden, daher bemühe ich mich, ein paar Worte in der Landessprache zu lernen. Bei längeren Ansprachen benutze ich einen Dolmetscher, damit es keine Missverständnisse gibt. Der Umgang mit den Menschen macht mir Spaß, die Menschen sind freundlich, hilfsbereit, wenn auch etwas schüchtern. Wir haben ein super Arbeitsverhältnis, was in unserer Industrie sehr wichtig ist.
Wie würden Sie die Lebenshaltungskosten vor Ort einstufen?
Dörr: Der Hotelmarkt in Jakarta hat langfristig sehr viel Potenzial. Zurzeit ist der Markt leider etwas rückläufig, aber ich bin optimistisch, dass er sich wieder über die nächsten 18 Monate erholt. Die Regierung hat einen Entwicklungsplan ausgearbeitet, der hoffentlich einen positiven Effekt auf die Gesamtwirtschaft hat.
Mentalität
Warmes Lächeln
Geboren in Österreich, führte Richard Schestak seine Karriere um den Globus. seit 2013 ist er General Manager im Raffles Jakarta.
Was würden Sie zukünftigen Expats raten, die nach Jakarta gehen wollen?
Richard Schestak: Ich kann die Stadt durchaus empfehlen, wenn es sich um eine Führungsposition handelt. Derjenige sollte jedoch eine hohe Flexibilität und Toleranz besitzen, da Jakarta eine gewaltige Stadt ist, die im Hinblick auf Verkehr und Infrastruktur eine tagtägliche Herausforderung darstellen kann. Indonesien ist zudem ein riesiges Land mit über 250 Millionen Einwohnern. Eine positive Einstellung sowie Vorfreude, eine neue Kultur kennenzulernen, sind darüber hinaus sehr hilfreich. Wir verfolgen in Asien immer noch ein konstantes Wachstum, trotz des Slow-downs in China.
Wie haben Sie die Menschen in Jakarta sowie das Leben im Allgemeinen empfunden?
Schestak: Die Menschen in Jakarta sind wundervoll fröhlich und freundlich. Ein warmes Lächeln ist immer gegeben sowie eine positive Lebenseinstellung. Darüber hinaus arbeiten die Locals hart und es steckt in jeder Person ein gewisser unternehmerischer Geist. Jeder Tag bringt neue Erlebnisse mit sich. Schon während der Voreröffnung des Raffles Jakarta Hotels & Residence habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt. Auch einige witzige Erfahrungen und Momente habe ich während meines Aufenthaltes erlebt.
Die besten Jobadressen
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