Arbeiten in Hongkong
Einfach, unkompliziert, sicher
Der Mandarin-Oriental-Executive-Chef Uwe Opocensky lebt seit 2004 in Hongkong. Nach einem kleinen Abstecher nach Spanien und Kuala Lumpur kam er zurück in seine asiatische Lieblingsstadt. Wie es sich dort lebt und arbeitet, weiß der 44-Jährige ganz genau.
Wieso wollten Sie unbedingt nach Asien?
Uwe Opocensky: Asien hat mich schon immer gereizt, weil es so ganz anders ist als Europa. Außerdem hat mich die asiatische Küche fasziniert. Japan oder China wollte ich daher unbedingt kennenlernen. Ganz nebenbei gesagt, macht es sich auch im Lebenslauf sehr gut.
War es leicht, eine Stelle in China zu bekommen?
Opocensky: Ich habe mich in vielen großen Hotelketten in China beworben, aber leider auch viele Absagen bekommen. Damals sagte man mir, ich sei zu jung und hätte zu viel Erfahrung. Klingt komisch, war aber so. Aber ich habe nicht lockergelassen und weitere Bewerbungen von Beijing bis Australien geschrieben. Meine erste Stelle in Hongkong war dann die Küchenleitung eines privaten Klubs der Shangri-La-Gruppe. Über große Ketten gelingt der Einstieg in Asien einfacher.
Einfach, unkompliziert, sicher
Wieso wollten Sie unbedingt nach Asien?
Uwe Opocensky: Asien hat mich schon immer gereizt, weil es so ganz anders ist als Europa. Außerdem hat mich die asiatische Küche fasziniert. Japan oder China wollte ich daher unbedingt kennenlernen. Ganz nebenbei gesagt, macht es sich auch im Lebenslauf sehr gut.
War es leicht, eine Stelle in China zu bekommen?
Opocensky: Ich habe mich in vielen großen Hotelketten in China beworben, aber leider auch viele Absagen bekommen. Damals sagte man mir, ich sei zu jung und hätte zu viel Erfahrung. Klingt komisch, war aber so. Aber ich habe nicht lockergelassen und weitere Bewerbungen von Beijing bis Australien geschrieben. Meine erste Stelle in Hongkong war dann die Küchenleitung eines privaten Klubs der Shangri-La-Gruppe. Über große Ketten gelingt der Einstieg in Asien einfacher.
Nun sind Sie schon zwölf Jahre in Hongkong. Es gefällt Ihnen also immer noch?
Opocensky: Ich liebe diese Stadt. Nach einer kurzen Zeit im elBulli in Spanien für sieben Monate ging ich wieder nach Kuala Lumpur und bekam dort ein tolles Angebot vom Mandarin Oriental in Hongkong. Ein Angebot von so einer großen Kette konnte ich einfach nicht ablehnen. Also zog ich mit meiner Frau zurück nach Hongkong und bin bis heute im Mandarin Oriental. In der Stadt gibt es für Singles, Paare und Familien jede Menge Freizeitaktivitäten. Außerdem ist die Stadt nicht groß, obwohl hier so viele Menschen leben. Verlaufen oder verfahren kann man sich hier eigentlich nicht. Weite Strecken sind maximal 30 Minuten lang. Und es ist unheimlich sicher. Es gibt sehr wenig Kriminalität. Das liegt sicher daran, dass die Menschen reicher als in anderen Städten und gut gebildet sind. Außerdem sind die Strafen sehr hoch. Hier ist einfach alles sehr gut geregelt. Früher war die Stadt etwas konservativer und traditionsfester. Heute ist sie hipper, wenn auch nicht so hip wie New York, Berlin oder London. Es ist für Europäer sehr einfach, hier zu leben. Wenn man sich erst einmal an das nass-heiße Wetter mit der hohen Luftfeuchtigkeit gewöhnt hat.
Wie würden Sie die Mentalität der Hongkong-Chinesen beschreiben?
Opocensky: Der typische Hongkonger ist laut, hat kein Problem mit Nähe und ist offen. Im Berufsleben können sie sehr gut zupacken, schauen nicht auf Stunden und produzieren auf enorm hohem Niveau. Allerdings sind sie meist nicht sonderlich kreativ. Außerdem sind sie sehr treu dem Betrieb gegenüber. Wir haben mindestens 15 Menschen, die bereits seit 20 oder 25 Jahren im Mandarin Oriental arbeiten. Im Vergleich mit anderen Kulturen Asiens fällt besonders die Arbeitswilligkeit der Hongkonger auf. Die Thais sind nicht so treu, in Japan sind sie auch sehr fleißig, aber ruhiger, in Singapur oder Malaysia etwas fauler. Natürlich nicht alle, aber wenn man mal überall gearbeitet hat, merkt man solche Unterschiede schon.
Leben in Hongkong viele Expats?
Opocensky: Ja, sehr viele. Die Gemeinschaft unter ihnen ist unheimlich eng. Der normale Expat bleibt zwar nur zwei Jahre, aber dafür wird jeder willkommen geheißen, herumgeführt, unterstützt, vielen Leuten vorgestellt. So entwickeln sich schnell eigene Freundeskreise. In Hongkong leben sehr viele Franzosen, Amerikaner und Engländer. Deutsche gibt es weniger. Alle versuchen, sich gegenseitig das Leben in der neuen Umgebung einfacher zu machen.
Wo trifft man als Hongkong-Neuling die meisten Expats an?
Opocensky: Wenn man neu in Hongkong ankommt, empfiehlt es sich, in Mid-Levels, Happy Valley oder Repulse Bay eine Wohnung zu suchen. Hier ist das Leben westlich und durch die vielen Expats sehr international. In anderen Vierteln ist es schwerer, wirklich anzukommen. Mid-Levels und Happy Valley sind sehr nah am Stadtzentrum gelegen, es gibt viele Restaurants und Bars. Repulse Bay ist etwas teurer und weiter weg, aber wie gesagt, die Stadt ist nicht sehr groß.
Wie würden Sie Ihren Start in Hongkong beschreiben?
Opocensky: Sehr einfach. Ich habe auch schon in anderen europäischen Städten wie London und auf Zypern gearbeitet und ich war wirklich überrascht, dass es in Hongkong mit all den Formalitäten und Ausweisen genauso unkompliziert funktioniert hat. Leider ist es in den letzten zwei Jahren etwas schwieriger geworden, weil die Regierung etwas sparsamer mit Visa-Ausgaben geworden ist. Sie wollen mehr Stellen mit ihren eigenen Leuten besetzen. Wenn man allerdings einen knackigen Lebenslauf hat und sich für höhere Positionen bewirbt, ist es kein Problem, ein Visum zu bekommen. Als Commis wird es da schon schwieriger.
Sollten Expats vor Ort einen Job suchen?
Opocensky: Eher nicht. Es ist erfolgversprechender, Bewerbungen zu versenden, da das mit dem Visum so eine Sache ist. Ich würde empfehlen, einen Trip nach Hongkong zu machen, sich die Stadt anzuschauen und kennenzulernen. Denn die Chinesen sind hektisch, beschäftigt und die Wohnungen sind sehr klein. Daran musste ich mich erst gewöhnen.
Wie sieht der Wohnungsmarkt generell aus?
Opocensky: Mittelmäßig. Für das gleiche Geld bekommt man manchmal eine schöne – kleine – Wohnung und manchmal ein Loch. Deshalb rate ich jedem, sich sehr viele Wohnungen anzuschauen und dranzubleiben. Die Mieten sind gigantisch hoch, aber das Gehalt ist sehr fair und die Steuern mit 15 Prozent niedriger. Bei der Wohnungssuche helfen Kontakte am meisten.
Was hat Sie am meisten an der Stadt überrascht?
Opocensky: Dass es so einfach ist, hier zu sein. Das Leben, die Arbeit, die Menschen. Klar sind die Menschenmassen manchmal anstrengend, aber man gewöhnt sich daran, sich noch mit in die S-Bahn zu quetschen, auch wenn sie fast platzt. Das gehört einfach zur Stadt, wie das gute Straßenessen, die kleinen Wohnungen und das nass-heiße Wetter.
Karrierechance
Bewerben lohnt sich: Für höhere Positionen lohnen sich Bewerbungen besonders. Hier gibt es viele Stellen in Hotels, die gerne von Expats besetzt werden.
Mentalität
Laut, viel, hektisch: Erst einmal an die Menschenmassen und die Lautstärke gewöhnt, sind die Hongkonger alles andere als verschlossen. Freunde findet man hier sicher.
Wohnungsmarkt
Klein und teuer: Der Wohnungsmarkt ist schwierig. Hier auf jeden Fall Kontakte nutzen und nicht zu früh aufgeben. Wer suchet, der findet. Versprochen!
Lebensqualität
Sehr gutes Leben: In Hongkong können Expats eine tolle Zeit verbringen. Natürlich sind die Mieten hoch, dafür auch die Möglichkeiten, die die Stadt zu bieten hat.
Die besten Jobadressen
www.rollingpin.com/jobs
jobsearch.hyatt.com
www.marriott.com/careers
jobs.fourseasons.com
www.starwoodhotels.com
www.jobs.ritzcarlton.com
careers.ihg.com
www.w-hongkong.com
www.shangri-la.com/corporate/careers
www.peninsula.com/en/careers
www.mandarinoriental.com/careers
www.blackrock.com