Arbeiten in… Dubai
Internationaler Hotspot
Der deutsche Koch Christian Singer steht zurzeit in den Startlöchern seiner internationalen Karriere in der Millionenmetropole, Executive Chef Christian Gradnitzer lebte sechs Jahre im Tourismusmagnet und Britta Leick-Milde, die heutige GM des Hyatt Centric in Doha, sowie Thomas van Opstal, heute GM in Oman, starteten ihre Karriere in Dubai. Die vier Expats wissen, worauf es an- und was auf einen Dubai-Neuling zukommt.
Christian Singer lebt seit Mitte 2016 in Dubai. Als operative Hand von 2-Sterne-Koch und Konzeptgeber Tim Raue arbeitet er an dem Aufbau des neuen Restaurants Dragonfly in der Millionenmetropole. Die Internationalität ist für ihn das beeindruckendste Merkmal der Stadt: „Durch die vielen Kulturen kann man sich hier sehr gut auf Englisch unterhalten.
Viele Asiaten leben in Dubai, aber auch Menschen aus Indien, Nepal, Pakistan, ein gemischter Haufen aus allen möglichen Ländern, aber auch mit verschiedenen Mentalitäten und Kulturen. Das macht das Zusammenleben hier sehr spannend.“ Da gestaltet sich die Kommunikation manchmal gar nicht so einfach. „Kommst du heute nicht, dann eben morgen“ steht ganz oben auf der Tagesordnung, wie Singer in seiner Anfangszeit schnell mitbekommen und deshalb immer einen Plan B in der Tasche hat.
Internationaler Hotspot
Der deutsche Koch Christian Singer steht zurzeit in den Startlöchern seiner internationalen Karriere in der Millionenmetropole, Executive Chef Christian Gradnitzer lebte sechs Jahre im Tourismusmagnet und Britta Leick-Milde, die heutige GM des Hyatt Centric in Doha, sowie Thomas van Opstal, heute GM in Oman, starteten ihre Karriere in Dubai. Die vier Expats wissen, worauf es an- und was auf einen Dubai-Neuling zukommt.
Christian Singer lebt seit Mitte 2016 in Dubai. Als operative Hand von 2-Sterne-Koch und Konzeptgeber Tim Raue arbeitet er an dem Aufbau des neuen Restaurants Dragonfly in der Millionenmetropole. Die Internationalität ist für ihn das beeindruckendste Merkmal der Stadt: „Durch die vielen Kulturen kann man sich hier sehr gut auf Englisch unterhalten.
Viele Asiaten leben in Dubai, aber auch Menschen aus Indien, Nepal, Pakistan, ein gemischter Haufen aus allen möglichen Ländern, aber auch mit verschiedenen Mentalitäten und Kulturen. Das macht das Zusammenleben hier sehr spannend.“ Da gestaltet sich die Kommunikation manchmal gar nicht so einfach. „Kommst du heute nicht, dann eben morgen“ steht ganz oben auf der Tagesordnung, wie Singer in seiner Anfangszeit schnell mitbekommen und deshalb immer einen Plan B in der Tasche hat.
Die Kommunikation sei öfter eine besondere Herausforderung, bestätigt auch Britta Leick-Milde, die von 2007 bis 2012 Director of Rooms im Park Hyatt Dubai war, „neben den wirklich extremen Temperaturen im Sommer“, schmunzelt sie. Singer fügt hinzu: „Mündliche Absprachen oder Vereinbarungen zum Beispiel mit Lieferanten werden einfach nicht eingehalten. Hier sind sehr viel Kommunikation, Nachhaken und Auf-Dinge-Bestehen gefragt. Die Perfektion der Europäer und die Handschlagmentalität vermisst man hier. Dafür lernt man, flexibler zu werden und zu improvisieren.“
Viele Kulturen auf einem Fleck haben also auch ihre Nachteile, zudem spielt die Religion in der Stadt, neben der Las Vegas wie ein Kindergeburtstag wirkt, eine übergeordnete Rolle. An die Regeln muss man sich halten, wenn man in der boomenden Millionärslieblingsmetropole durchhalten will.
Singer: „An die starke religiöse Bindung musste ich mich erst gewöhnen. Auch an die damit verbundenen Regeln. Beispielsweise darf während des Ramadan nicht auf der Straße getrunken, gegessen und geraucht werden. Und die Alkohollizenz erlangt man auch nur sehr schwer.“
Plus: Rauchen erst mit 21 Jahren, Homosexualität steht unter sehr strenger Strafe, Frauen sollten Schultern und Knie bedeckt halten (das gilt aber zum Glück nicht am Strand) und Drinks gibt es nur in Hotels.
Boom, boom, boom
Hotellerie und Gastronomie wachsen in Dubai übrigens immer noch, wobei sich die Schwerpunkte verschieben. Singer: „Seitdem die russischen Superreichen weniger in die Stadt kommen, besinnt sich Dubai allmählich auf weniger prunkvolle – aber immer noch sehr gehobene – Konzepte eher in Richtung Casual-Fine-Dining. Der Umschwung ist in der Branche zu spüren und eröffnet neue Karrieremöglichkeiten in der Gastronomie.“
Pluspunkt für die Karriere: Alle großen Ketten haben sich in der Wüstenstadt am Meer niedergelassen. Hier kann man sich von zu Hause aus ganz einfach mit einem Lebenslauf und dem Bewerbungsanschreiben auf Englisch bewerben. Die meisten Hotels haben zudem mehrere Restaurants integriert. Gesucht werden also immer gute Leute.
Singer: „Ich würde davon abraten, als Commis in Dubai zu beginnen, da die Einkommensstruktur erst ab höheren Stellen gut wird. Anfängerpositionen werden oft an günstigere Arbeitskräfte vergeben. In den Führungsriegen sitzen aber viele Expats und besonders auch Deutsche und Österreicher.“
Der Dirham (die Landeswährung) rollt – aber nicht notwendigerweise in Sachen Gehalt. Als Kellner verdient man bloß an die 250 Euro monatlich. Doch je höher die Position, desto eher schnellen die Gehälter nach oben. In Führungspositionen liegen die Löhne bei rund 3000 Euro, Direktoren können mit rund 6000 Euro rechnen.
Hierbei handelt es sich um Nettobeträge, Einkommensteuer gibt es keine. Die Verträge beinhalten fast immer gute Benefits: Kost und Logis sind in gut 90 Prozent der Verträge frei. Die großen Ketten haben voll möblierte Mitarbeiterapartmenthäuser, die Größe der Wohnung hängt von der Position ab. Wer die Wohnung selbst zahlen muss, kann mit 2500 Euro in Downtown rechnen.
Der Transport zum Arbeitsplatz und Krankenversicherung kommen hinzu, inklusive Flügen in die Heimat je nach Position. Die Behördengänge bezüglich des Arbeitsvisums vor dem Start in der Metropole mit 2,7 Millionen Einwohnern übernehmen meist die Arbeitgeber.
Allerdings muss man beachten, dass Expats bei manchen Stellen mindestens ein Jahr bleiben müssen, damit die Kosten wirklich übernommen werden. Außerdem muss sich jeder Arbeitsmigrant einem medizinischen Test unterziehen. Dieser muss in den ersten 60 Tagen des Aufenthalts gemacht werden.
Mit dem Medical Check kann man auch erst das Resident-Visum beantragen, mit dem man Versicherungen, das Bankkonto und weitere Dokumente organisieren kann. Wer in den 60 Tagen den Check nicht macht, muss ausreisen.
An die Bewerbung, fertig, los!
Wer sich bewirbt, sollte sich allerdings auf ein intensives Auswahlverfahren einstellen. Mehrere, oft mehrstündige Interviews sind keine Seltenheit. Eine abgeschlossene Ausbildung, Berufserfahrung und gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung, weitere Fremdsprachen ein Vorteil.
Einen Vorteil der Stadt sieht GM Thomas van Opstal aber besonders in der Internationalität: „Gerade junge Hoteliers können hier viel lernen, da die Hotellerie in Dubai international eine sehr gute Reputation hat“, sagt van Opstal, der heute 400 Kilometer weiter westlich in Oman, dem Nachbarland der Vereinigten Arabischen Emirate, in der Stadt Muscat im Sheraton Oman Hotel als General Manager arbeitet.
Er hat nach seiner Ausbildung in Deutschland im Sheraton Dubai Creek Hotel & Towers als Chief Steward gearbeitet. Christian Singer und Christian Gradnitzer, der als Executive Chef bei der Jumeirah Group von 2008 bis 2015 tätig war, wissen, dass das Arbeitspensum sehr hoch ist. Gradnitzer: „Auch das Arbeitstempo ist hoch, man muss sehr schnell auf Veränderungen reagieren können. Deshalb werden Mitarbeiter auch häufig geschult.“
In Dubai lebt man, um zu arbeiten. Die Ansprüche an Mitarbeiter sind hoch. Sechs-Tage-Wochen sind keine Seltenheit, genauso wie lange Öffnungszeiten. Kleiner Funnyfact: Das Wochenende wurde vor einigen Jahren von Donnerstag/Freitag auf Freitag/Samstag verlegt.
Für die wenigen freien Stunden, die Expats aber bleiben, hat Singer den perfekten Tipp: „Schau dir die Stadt erst an, bevor du herziehst. Und dann geh bei Revi’s essen. Dort ist immer etwas los und sie bieten das beste Hühnercurry der Stadt an. Auch wenn der Laden hygienetechnisch nicht ganz europäischen Standards entspricht.“
Karrierechance
Stadt ohne Grenzen: Von Prunk und Protz bis Casual Fine Dine: Die Stadt boomt mit unzähligen Restaurants und Hotels. Hier finden alle arbeitswütigen Expats die perfekte Stelle.
Work-Life-Balance
Fokus: Arbeit! Wer nach Dubai zieht, will, muss und wird viel arbeiten. Dafür warten auch Glanz und Gloria auf Tüchtige. Gutes Gehalt gibt’s aber nur in führenden Positionen.
Wohnungsmarkt
Teures Downtown: Es gibt viele Wohnungen, aber die sind sehr teuer. Besonders im beliebten Downtown kosten kleine Wohnungen ein großes Vermögen. Günstiger wird’s außerhalb!
Mentalität
Internationaler geht’s nicht: 85 Prozent der Bevölkerung sind zum Arbeiten nach Dubai gezogen – kaum einer ist einheimisch. Das bedeutet, es gibt viele Kulturen und Mentalitäten zu entdecken.
Die besten Jobadressen
www.rollingpin.com/jobs
www.indegobyvineet.com
www.armanihoteldubai.com
www.hiltonhotelss.de
www.jumeirah.com
www.oneandonlyresorts.com
www.raffels.com
www.grosvenorhouse-dubai.com
dubai.park.hyatt.com
www.marriott.de
www.blackrockcareers.com