Keine Panik vor der Panik
Zuerst die Fakten: Panikattacken liegen im Trend. Nicht, dass ich damit sagen will, sie sind trendig. Man muss keine haben, um „in“ zu sein (im Übrigen verhält es sich mit dem Burn-out auch so). Tatsache ist: Panikattacken nehmen zu. Das registrieren nicht nur Ärzte, sondern auch Trendforscher und halten fest, dass sich hier ein bedeutsamer „Markt“ auftut. Wer Panikattacken hat, braucht ein sicheres Umfeld, jede Menge Zuwendung, Sicherheit, Betreuung und vor
allem auch Essen, das den Körper unterstützt. Vor allem für das Hotel- und Restaurantbusiness sei das eine große Chance, auf die neuen Ansprüche zu reagieren, sagen etwa die Trendscouts WGSN aus London. Denn „nur“ weil die Gäste Panikattacken haben, verstecken sie sich nicht mehr in den eigenen vier Wänden. Was Zukunftsbeobachter (geht das überhaupt?) noch behaupten: Die Arbeits- und Privatwelt wird – vor allem in den kreativen Berufen – weiter zusammenwachsen. Der smartere Weg heißt Bleisure – Business und Leisure. Urlaub machen und die Arbeit mitnehmen – aber in einem vernünftigen Maß (damit kein Entzug entsteht), gemischt mit Familie und Freunden, an einem schönen Platz, der Energie spendet. Ein Coworking Space in Salzburg zum Beispiel veranstaltet gerade einen achtwöchigen Pop-up-Coworking-Space in Ägypten. Arbeiten, mit Freunden und Familie im Anhang, Meer, Highspeed-Datenleitungen, Wärme. Klingt gut. Also, es gibt viel zu tun für Hoteliers und Restaurant-Betreiber. Der Gast ist 24 Stunden online und braucht mehr denn je die Kombination Business und Leisure an einem Ort. Vor allem aber die Möglichkeit, überall arbeiten zu können. An der Bar, am Pool, in der Lobby. Das alte klassische Business-Center funktioniert nicht mehr. Das ist ein Ort für Panikattacken.
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