Der Insider – Urban Exploration für Urlauber
Wie wäre es nächstes Wochenende mit Urbexen? Anhänger dieser neuen touristischen Subkultur spüren geheime Orte auf – je geheimer und vergessener, desto besser. Das Ganze noch auf eigene Gefahr: So urbexen Urban Explorers, darunter auch der Österreicher Thomas Strini, durch alte Fabriken, verwunschene Schlösser, das städtische Kanalsystem. Nicht immer ist die Sache ganz legal. Die Trophäe der Abenteurer: ein Foto. Die Motivation dahinter ist ganz unterschiedlich: authentisches Erleben, Rückzug aus der Glitzerwelt oder eben das Foto.
Wichtig ist laut Strini dabei der Kodex: „Verlasse die Location so, wie du sie vorgefunden hast, verändere nichts, nimm nichts mit außer deinen Bildern und hinterlasse nichts außer deinen Fußabdrücken!“ Darum verraten Urban Explorers die entdeckten Orte nicht: Innerhalb kürzester Zeit wäre die Location von Nachahmern, die sich nicht an den Kodex halten, überrannt. „Die Locationtipps werden nur untereinander getauscht, nachdem man das Vertrauen der Szene gewonnen hat.“ Ebendas hat der Berliner Andreas Böttger ein wenig verloren. Als ehemaliger Urbexer bietet er jetzt ähnliche Touren völlig legal an.
Böttger ist Chef von go2know, sein Slogan: Geheime Orte entdecken. Bei seiner vierstündigen Tour entfällt nur eine halbe Stunde auf seinen Vor-Ort-Vortrag über die alten Fabriken und Hallen, danach kann sich jeder frei bewegen und Fotos machen. Manche Urban Explorers nehmen ihm das übel. Aber Andreas nimmt das gelassen. „Je mehr Leute ein Foto von einer Location haben, desto weniger ist mein eigenes wert. Und auch der Trip dorthin“, sagt er. Ein sympathischer Gedanke, eigentlich.
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