Business Talk – Thomas Panholzer
Fotos: Werner Krug
>> Business Talk
Seit 1862 ist das Unternehmen mit Sitz in Traun in Oberösterreich im Besitz der Familie Pfeiffer. Die gesamte Pfeiffer-Gruppe, zu der auch 112 Unimärkte zählen, erwirtschaftete 2009 einen Umsatz von 670,6 Millionen Euro, was im Vergleich zu 2008 ein Plus von 3,6 Prozent bedeutet. C+C Pfeiffer hat laut eigenen Angaben in einem leicht rückläufigen Gesamtmarkt 2009 einen Zuwachs von 3,4 Prozent auf erstmals mehr als 320 Millionen Euro erzielt.
80 Prozent der Umsätze erwirtschaftete man mit der Kernzielgruppe Gastronomie. In insgesamt 7 C+C-Standorten beschäftigt man etwa 950 Mitarbeiter. 25.000 Artikel befinden sich im Sortiment. Als Geschäftsführer fungieren Thomas Panholzer (u. a. für Vertrieb und Marketing zuständig) und Manfred Hayböck (u. a. für Sortiment und Controlling zuständig).
Thomas Panholzer (41)
Geschäftsführer, C+C Pfeiffer,
ROLLING PIN: Herr Panholzer, wie viel Spaß macht das Geschäft noch, wenn man die Kunden nur mehr über den niedrigsten Preis gewinnen kann?
Thomas Panholzer: Solange wir Umsatzzuwächse haben, macht es durchaus Spaß. Aber es stimmt schon, der Preis ist mit Sicherheit der wichtigste Faktor. Wenn man preislich nicht dabei ist, kann man auf längere Sicht nicht überleben. Aber neben dem Kampf um den niedrigsten Preis zählen gerade im C&C-Bereich noch andere Leistungen wie eine gut funktionierende Zustellung, ein optimales Dienstleistungspaket und die Qualität der Produkte.
RP: Wie aber kann man die Qualität der Lebensmittel noch garantieren, wenn alles immer günstiger wird?
Panholzer: Bei diesen typischen Preiseinstiegssortimenten ist es tatsächlich so, dass es kaum mehr möglich ist, Lebensmittel mit Qualität zu produzieren. Ein Beispiel ist der Analogkäse. Unter einem gewissen Preisniveau muss sich der Kunde im Klaren sein, dass auch die Qualität ein Minimum ist. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass wir eine sehr breite Produktpalette anbieten – vom Einstiegsprodukt bis hin zum Spitzenprodukt.
RP: 2009 war auch für die Gastronomie ein schwieriges Jahr. Da liegt der Verdacht nahe, dass vermehrt bei den Billigprodukten zugegriffen wurde.
Panholzer: Das war 2009 eigentlich sehr differenziert. Bei den Einkäufen ging die Schere extrem auseinander. Zuwächse hatten wir bei den Qualitätsprodukten, aber auch bei den sehr tiefen Preisen. In der Mitte gab es zum Teil drastische Einbrüche…
Fotos: Werner Krug
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Seit 1862 ist das Unternehmen mit Sitz in Traun in Oberösterreich im Besitz der Familie Pfeiffer. Die gesamte Pfeiffer-Gruppe, zu der auch 112 Unimärkte zählen, erwirtschaftete 2009 einen Umsatz von 670,6 Millionen Euro, was im Vergleich zu 2008 ein Plus von 3,6 Prozent bedeutet. C+C Pfeiffer hat laut eigenen Angaben in einem leicht rückläufigen Gesamtmarkt 2009 einen Zuwachs von 3,4 Prozent auf erstmals mehr als 320 Millionen Euro erzielt.
80 Prozent der Umsätze erwirtschaftete man mit der Kernzielgruppe Gastronomie. In insgesamt 7 C+C-Standorten beschäftigt man etwa 950 Mitarbeiter. 25.000 Artikel befinden sich im Sortiment. Als Geschäftsführer fungieren Thomas Panholzer (u. a. für Vertrieb und Marketing zuständig) und Manfred Hayböck (u. a. für Sortiment und Controlling zuständig).
Thomas Panholzer (41)
Geschäftsführer, C+C Pfeiffer,
ROLLING PIN: Herr Panholzer, wie viel Spaß macht das Geschäft noch, wenn man die Kunden nur mehr über den niedrigsten Preis gewinnen kann?
Thomas Panholzer: Solange wir Umsatzzuwächse haben, macht es durchaus Spaß. Aber es stimmt schon, der Preis ist mit Sicherheit der wichtigste Faktor. Wenn man preislich nicht dabei ist, kann man auf längere Sicht nicht überleben. Aber neben dem Kampf um den niedrigsten Preis zählen gerade im C&C-Bereich noch andere Leistungen wie eine gut funktionierende Zustellung, ein optimales Dienstleistungspaket und die Qualität der Produkte.
RP: Wie aber kann man die Qualität der Lebensmittel noch garantieren, wenn alles immer günstiger wird?
Panholzer: Bei diesen typischen Preiseinstiegssortimenten ist es tatsächlich so, dass es kaum mehr möglich ist, Lebensmittel mit Qualität zu produzieren. Ein Beispiel ist der Analogkäse. Unter einem gewissen Preisniveau muss sich der Kunde im Klaren sein, dass auch die Qualität ein Minimum ist. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass wir eine sehr breite Produktpalette anbieten – vom Einstiegsprodukt bis hin zum Spitzenprodukt.
RP: 2009 war auch für die Gastronomie ein schwieriges Jahr. Da liegt der Verdacht nahe, dass vermehrt bei den Billigprodukten zugegriffen wurde.
Panholzer: Das war 2009 eigentlich sehr differenziert. Bei den Einkäufen ging die Schere extrem auseinander. Zuwächse hatten wir bei den Qualitätsprodukten, aber auch bei den sehr tiefen Preisen. In der Mitte gab es zum Teil drastische Einbrüche. Insgesamt haben unsere Kunden im Schnitt sogar weniger eingekauft. Vermutlich, weil die Auslastungen in den Gastronomiebetrieben nicht so gegeben war. Unser Umsatzplus haben wir mit Neukunden erzielt.
RP: Und wie eist man die von der Konkurrenz los?
Panholzer: Wir halten auch zu zukünftigen Kunden ständig Kontakt. Denn sobald der …
… Mitbewerber Fehler macht, sind wir im Geschäft. Das ist fast die einzige Chance. Daneben gibt es natürlich auch die ganz normalen Ausschreibungen, bei denen man den Kunden rein über den Preis gewinnen kann.
RP: Ist die Wechselbereitschaft also gestiegen?
Panholzer: Ja, aufgrund des wirtschaftlichen Drucks.
RP: Wie weit werden die Lebensmittelpreise noch nach unten gehen?
Panholzer: So drastisch wie 2009 wird es nicht mehr sein. Da fielen die Preise zum Beispiel bei Fleisch, Obst und Molkereiprodukten um bis zu 5 Prozent. Wir gehen 2010 insgesamt von einem Minus von 0,5 Prozent aus.
RP: Für den Kunden eine gute Nachricht. Aber im Handel wird man über weitere Preissenkungen nicht gerade jubeln.
Panholzer: So schlimm ist es nicht. Man muss diese Entwicklung ja auch im Vergleich zu 2009 betrachten. So gesehen erholen sich die Zahlen. Aber man muss schon sehr genau rechnen und seine Kosten sehr genau im Griff haben.
RP: Wann denken Sie, ist der Tiefpunkt bei den Preisen erreicht?
Panholzer: Nachdem wir langfristig von einer Verknappung gewisser Güter ausgehen, rechnen wir längerfristig wieder mit Preisanstiegen.
RP: AGM will 2010 mit Frische punkten, Metro seine Zustellungskompetenz ausbauen. Was ist Ihre Strategie?
Panholzer: Wir haben 2010 mit einem neuen News-Konzept begonnen. Das passt perfekt in unsere Gesamtstrategie. Wir haben unser altes Flugblatt auf zwei aufgeteilt. Einerseits gibt es nun wöchentlich ein Aktionsblatt mit Produkten um einen sehr, sehr guten Preis. Andererseits bieten wir alle zwei Wochen die „C+C Pfeiffer News“, in denen wir vor allem auf die Breite des Sortiments hinweisen und auch unsere Dienstleistungsmöglichkeiten vorstellen, um Kunden einfach Tipps und Tricks zu neuen Produkten zu geben. Diese News heben sich auch vom Design und der Haptik ab.
RP: Ein wichtiger Zukunftsmarkt, so zeigen Umfragen, ist auch „Bio”. Wie läuft diese Sparte in Ihrem Unternehmen?
Panholzer: Neben Cook2.0 war die Bio-Marke „Natürlich für uns“ 2009 der stärkste Wachstumsbereich. Obwohl ich schon zugeben muss, dass der Start kein leichter war. Gerade Anfang des vergangenen Jahres haben doch sehr viele Kunden bei „Bio” auf den Preis geschaut und dann eventuell zu einem anderen Produkt gegriffen. Aber auf lange Sicht gesehen, passt „Bio” perfekt zu Österreichs Tourismus. Gäste, die zu uns kommen, sind von der Natur und den tollen Produkten begeistert. Und genau dieses Erlebnis wollen sie dann auch beim Essen haben. Dieses Bedürfnis können wir mit unserer Bio-Marke stillen. Dementsprechend werden wir weiter darauf setzen und das Angebot 2010 stark ausbauen.
RP: Wie wichtig ist das Thema Internet bei der Bestellung?
Panholzer: Natürlich ein sehr wichtiges. Unsere Kunden wollen sich ständig verbessern, also wollen wir auch ständig Verbesserungen bieten. Deshalb wird es eine neue Online-Bestellplattform geben, die eine Reihe von Neuerungen bietet, die es zurzeit in Österreich und bei unseren Mitbewerbern noch nicht gibt. Diese Plattform soll den Umgang mit Bestellung und Warenbezug wesentlich erleichtern. Sie werden sicherlich verstehen, dass wir die Details zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht verraten können.
RP: Und für wann ist der Start dieser Onlineplattform geplant?
Panholzer: Wir rechnen, dass wir Mitte 2010 so weit sind.
RP: Sie haben sich in diesem Jahr viel vorgenommen. In Kärnten soll ein neue Standort geplant sein?
Panholzer: Wir bauen leider noch nicht in Kärnten. Noch haben wir kein geeignetes Grundstück mit Baugenehmigung gefunden. Ich sag es mal so: Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Aber den Süden wollen wir natürlich in Angriff nehmen.
RP: Dafür haben Sie nun aber den Umbau des Standorts in Seiersberg in Angriff genommen?
Panholzer: Ja, da investieren wir in diesem Jahr mehr als 6 Millionen Euro. Seiersberg wird eigentlich völlig neu gebaut, wobei der tägliche Betrieb durch die Umbauarbeiten ungestört bleibt. Wenn man sich unseren jüngsten Markt in Wien Nord ansieht, so wurde hier ein innovatives Konzept umgesetzt. Und genau so einen modernen und schönen Markt wollen wir auch für unsere Kunden in Graz schaffen. Den Vorsprung, den wir hier haben, wollen wir dementsprechend ausbauen.
Panholzer persönlich
Was er liebt, was er hasst.
Was treibt Sie an?
Konsequenz.
Eine Niederlage, die Sie schwer verdaut haben?
Die erste große Kundengruppe, die ich verloren habe.
Ihre Sehnsüchte als Kind?
Ich wollte Manager werden.
Ein große Versuchung?
Schnelle Autos. Mein Dienstwagen ist ein Audi A6. Aber wenn irgendwann einmal die Midlife-Crisis kommt, wird es was Sportliches, Schnelles werden.
Womit entspannen Sie am besten?
Mit einem guten Buch in einem Wellnessbereich.
Wo zappen Sie beim Fernsehen weg?
Bei der Werbung.
Ihre Lieblingsschauspielerin?
Angelina Jolie.
Ihre Henkersmahlzeit?
Sushi.
Ihre Lebensweisheit?
Wahrheit vor Harmonie (in verträglicher Form).