Bar Trends: Der Zero Trend
Um jede Zitrone, die weggeworfen wird, um jedes verdorbene Gurkenstück ist es schade. Die Umwelt freut es nicht und die Geldbörse ebenso wenig. Es liegt also auf der Hand: Hier lässt sich sparen. Zugunsten der Natur und der Barkasse!
Um jede Zitrone, die weggeworfen wird, um jedes verdorbene Gurkenstück ist es schade. Die Umwelt freut es nicht und die Geldbörse ebenso wenig. Es liegt also auf der Hand: Hier lässt sich sparen. Zugunsten der Natur und der Barkasse!
Einer der einflussreichsten Mixologen der Barwelt, Ryan Chetiyawardana, war schon vor einem Jahrzehnt wohl einer der ersten, der das in seiner „White Lyan“-Bar in London kapiert hat. Er verzichtet bei seiner Arbeit gar gänzlich auf Cocktail-Basics wie Obst und verderbliche Zutaten. Stattdessen agierte er mit sogenannten Pre-batched-Cocktails aus vorgekühlten Flaschen. Heißt im Klartext: Er fertigt alles, was geht, vor und kann so viel ressourcenschonender arbeiten. Außerdem setzt der Mixologe auf eine ausgeklügelte Gläserwahl, um die Zahl der Spülgänge zu halbieren.
Besonders spannend: seine dehydrierten Früchte und Gemüsedekorationen. Diese sehen nicht nur lässig aus, sie punkten vor allem mit längerer Haltbarkeit. Die Drinks daraus nennt Ryan „Closed Loop Cocktails“ – in Anspielung auf den sinnvollen Verwertungskreislauf. Der findige Barkeeper hat die Szene auf diese Weise nachhaltig und global beeinflusst. Und inzwischen so viele Nachahmer gefunden, dass man längst von einem globalen Trend sprechen kann.
Extrembeispiel: die „Native“-Bar in Singapur: Sonnenenergie liefert Strom, Lotusblätter dienen als Strohhalme, die getrocknet als Untersetzer genutzt werden. Und mit dem geschmolzenen Eis werden Pflanzkübel gewässert, in denen Kräuter und Gemüse für Cocktails wachsen. Fazit: neun Gramm Abfall pro Tag!