Jobsafari

Warum Kenia für karrierehungrige Jobjäger aktuell vermehrt im Fadenkreuz auftaucht.
November 13, 2015

Jobsafari in Kenia

Leadership skills wanted!

Die Republik Kenia, ehemals von den Briten kolonialisiert, ist das wirtschaftliche Zentrum Ostafrikas und aufgrund seiner landschaftlichen Vielfalt eines der beliebtesten Reiseziele des Kontinents. Das wurde 2010 eindrucksvoll bestätigt, als die Rekordmarke von knapp 1,5 Millionen Touristen geknackt wurde, darunter zum Großteil Briten und US-Amerikaner. Viele internationale Unternehmen haben sich angesiedelt und mit ihnen eine beachtliche internationale Community.

Expats findet man zu 90 Prozent in Management-Positionen, als General Manager, Küchenleitung und im F&B-Sektor. Lokale Arbeitskräfte werden als Line Staff bevorzugt, die Arbeitserlaubnis für Jobs in diesem Bereich wird Expats daher kaum erteilt.

Expats sind definitiv gefragt und sollen dem ambitionierten Entwicklungsland helfen, bis 2030 den Sprung zum Mittelstand zu meistern.

Jobsafari in Kenia

Leadership skills wanted!

Die Republik Kenia, ehemals von den Briten kolonialisiert, ist das wirtschaftliche Zentrum Ostafrikas und aufgrund seiner landschaftlichen Vielfalt eines der beliebtesten Reiseziele des Kontinents. Das wurde 2010 eindrucksvoll bestätigt, als die Rekordmarke von knapp 1,5 Millionen Touristen geknackt wurde, darunter zum Großteil Briten und US-Amerikaner. Viele internationale Unternehmen haben sich angesiedelt und mit ihnen eine beachtliche internationale Community.

Expats findet man zu 90 Prozent in Management-Positionen, als General Manager, Küchenleitung und im F&B-Sektor. Lokale Arbeitskräfte werden als Line Staff bevorzugt, die Arbeitserlaubnis für Jobs in diesem Bereich wird Expats daher kaum erteilt.

Expats sind definitiv gefragt und sollen dem ambitionierten Entwicklungsland helfen, bis 2030 den Sprung zum Mittelstand zu meistern.

Bewerbung

Neben Swahili ist auch Englisch Amtssprache – Bewerbungen können daher problemlos auf Englisch verfasst werden. Expats sollten unbedingt vor ihrer Anreise einen Arbeitsvertrag an Land ziehen und nicht vor Ort nach dem Traumjob suchen.

Masse vs. Individualist

Der Tourismus ist Kenias zweitgrößte Einkommensquelle nach der Landwirtschaft und kann grob in Individualtourismus (Safaris im Landesinneren) und Massentourismus (an der Küste zum Indischen Ozean) geteilt werden. Demnach gibt es im Landesinneren meist luxuriösere Hotels und Lodges als in den Küstenstädten.

Interview mit Britta Krug

Britta Krug
Britta Krug, Hotelfachfrau aus Worms/Rhein, ist seit September 2012 Director of Marketing & Sales der Villa Rosa Kempinski in Kenias Hauptstadt Nairobi.

ROLLING PIN: Wie kann man sich auf Kenia vorbereiten?

Britta Krug: Die Mentalität und die Lebensverhältnisse unterscheiden sich doch sehr von den europäischen, das sollte klar sein. Darüber hinaus sind medizinische Vorkehrungen zu treffen. (Anm. d. Red.: In der Regel gilt für Kenia prophylaktische Vorbereitung bezüglich Tetanus, Diphtherie, Polio, Masern und Malaria. Detaillierte Informationen liefert der Hausarzt.)

RP: Wie würden Sie die Mentalität der Menschen vor Ort beschreiben und wie wirkt sie sich auf das Arbeitsumfeld aus?

Krug: Das Arbeitstempo ist eher langsam, aber die Menschen haben eine freundliche und warme Art sowie eine große Bereitschaft zu lernen. Allerdings ist die Grundeinstellung immer noch von einem sehr großen „Heute-Denken“ geprägt, vorausschauendes Arbeiten ist kaum vorhanden.

RP: Wie sieht es mit dem Freizeitangebot aus, verglichen zu Ihren früheren Stationen?

Krug: In Kenia dreht sich sehr viel um die Natur, es gibt unzählige Nationalparks und tolle Strände. Außerdem locken schöne Golfplätze mit relativ günstigen Green Fees. Die Möglichkeiten beim Einkaufen und Ausgehen sind dagegen eher eingeschränkt.

RP: Was würden Sie einem guten Freund raten, der nach Kenia gehen möchte?

Krug: Kenia ist Afrika „light“ und somit ein guter Einstieg.

Interview mit Jens Kozany

Jens Kozany
Jens Kozany ist General Manager im Segera Retreat, zwischen Mount Kenya und Great Rift Valley. Der 36-Jährige Berliner feiert heuer sein zehntes Jahr in Afrika und sein zweites im 20.000 Hektar großen Reservat.

ROLLING PIN: Warum haben Sie sich dazu entschieden, nach Kenia zu gehen?

Jens Kozany: Als ich vor drei Jahren das erste Mal von Jochen Zeitz’ Projekt hörte, war ich gleich Feuer und Flamme. Das Konzept, das die lokalen Traditionen, Kulturen und Dörfer einbindet, ist spannend. Da habe ich nicht lange gezögert.

RP: Wie waren Ihre ersten Eindrücke?

Kozany: Die Natur ist überwältigend. Wer kann schon sagen, dass er Elefanten, Löwen und Giraffen im Garten hat? Die Kenianer sind geborene Gastgeber, also haben wir uns von Anfang an mit viel Freude an die Arbeit gemacht, ein Team aufzubauen, das zum größten Teil aus den umliegenden Dörfern stammt. Währenddessen wurde das Segera Retreat gebaut, das Konzept weiterentwickelt und alles im Rahmen der Nachhaltigkeit geschaffen. Logistisch ist dort auch so einiges zu organisieren …

RP: Wie steht es um das Sprachverständnis?

Kozany: Fast alle sprechen sehr gut Englisch, das macht die Verständigung einfach. Das eine oder andere Wort in Swahili (Anm. d. Red.: neben Englisch die zweite Amtssprache Kenias) schnappte ich auf, allerdings fange ich erst jetzt an, mich mehr damit auseinanderzusetzen.
Zurück auf die Schulbank – ein großes Ziel 2014.

RP: Womit haben Sie nicht gerechnet?

Kozany: Die Kenianer sind wahnsinnig herzlich und haben mich sehr schnell aufgenommen. Fußball ist ganz groß – unsere Mannschaft hat bei dem von der Zeitz-Stiftung ins Leben gerufenen Laikipia Unity Cup sehr gut abgeschnitten!

RP: Wie sieht es mit den Lebenshaltungskosten vor Ort aus?

Kozany: Hier gibt es eigentlich keine Möglichkeiten, Geld auszugeben. Das ist ein großer Vorteil, wenn man in der Natur lebt. Das Gemüse kommt aus dem Garten, Obst von lokalen Händlern, bestes Rinderfleisch von unserer eigenen Herde.

RP: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Kozany: Fotografieren, Ausfahrten um Tiere zu beobachten, lange Spaziergänge, ein wenig Kochen, Lesen, Sport im Fitnessbereich des Retreats … Manchmal trifft man sich mit Freunden auch auf benachbarten Farmen.

Lebenshaltungskosten

Währung: Kenianischer Schilling (ein Euro sind rund 116 Kenia-Schilling)
Nairobi zentrumsnah: Monatsmiete Appartement (1 bzw. 3 Zimmer) 470 bzw. 850 Euro kalt
Mittagsmenü: Budget 5,00 Euro | High End 20,00 Euro
Bier: Supermarkt: 0,60 Euro | Bar: 6,00 Euro

Gehalt

Tolle Benefits sind drin

Für Neo-Kenianer halten Unternehmen mitunter interessante Expat-Packages parat. Je nach Verhandlungsgeschick und Arbeitgeber werden die Abwicklung der Einreise (Visumspflicht!) inklusive Arbeitserlaubnis,
Umzug, Unterkunft, Gesundheits-vorsorge, Mobilität und Schulbildung der Kinder vor Ort sowie regelmäßige
Reisen in das Heimatland finanziert. Und das bei gleichem oder höherem Gehalt als in der Heimat. Alle, die die Einreise- und Arbeitsbewilligung selbst einholen, müssen bei der kenianischen Botschaft die Einreise vorbereiten und relevante Unterlagen organisieren (alle Infos liefert die kenianische Botschaft).

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