Abenteuer Südkorea
Seniors
Seoul hat mit seinen weit über zehn Millionen Einwohnern mehr Manpower als die Schweiz. Das ist auch der Grund, weshalb viele Keypositionen mit lokalen Mitarbeitern besetzt werden. Die Jobmöglichkeiten für Expats sind in der stark bürokratisierten Gesellschaft demnach begrenzt, aber vorhanden.
In internationalen Hotelgruppen werden vorwiegend Executive Chefs, Pastry Chefs und F&B Manager gesucht. Um eine dieser Stellen zu ergattern, sind zehn Jahre Berufserfahrung inklusive Lehre Voraussetzung. Daher ist die Bewerbung erst ab dem Chef de Cuisine-Level und aufwärts ratsam. Dementsprechend finden sich Expats in Seoul in erster Linie in Managementpositionen.
Für Europäer ungewohnt ist das Karrieresystem in Korea, das schwer zu durchbrechen ist. Befördert wird man hier nach Alter und weniger nach Leistung.
Seniors
Seoul hat mit seinen weit über zehn Millionen Einwohnern mehr Manpower als die Schweiz. Das ist auch der Grund, weshalb viele Keypositionen mit lokalen Mitarbeitern besetzt werden. Die Jobmöglichkeiten für Expats sind in der stark bürokratisierten Gesellschaft demnach begrenzt, aber vorhanden.
In internationalen Hotelgruppen werden vorwiegend Executive Chefs, Pastry Chefs und F&B Manager gesucht. Um eine dieser Stellen zu ergattern, sind zehn Jahre Berufserfahrung inklusive Lehre Voraussetzung. Daher ist die Bewerbung erst ab dem Chef de Cuisine-Level und aufwärts ratsam. Dementsprechend finden sich Expats in Seoul in erster Linie in Managementpositionen.
Für Europäer ungewohnt ist das Karrieresystem in Korea, das schwer zu durchbrechen ist. Befördert wird man hier nach Alter und weniger nach Leistung.
Seoul-Insiderin
Die 38-Jährige Anja Wright aus Hoyerswerda ist Sales Managerin im Millennium Seoul Hilton und lebt mit Mann und Kind seit 2006 in Südkoreas Hauptstadt.
ROLLING PIN: Wie würden Sie die Mentalität der Menschen vor Ort beschreiben und wie wirkt sie sich auf das Arbeitsumfeld aus?
Anja Wright: Viele jüngere Koreaner sind sehr offen, wogegen man bei den älteren Koreanern schon etwas mehr Vorbehalt spürt. Mein Arbeitsumfeld ist aber sehr angenehm, die Mitarbeiter sind hilfsbereit und freundlich und unterstützen mich, wenn notwendig.
RP: Was würden Sie einem guten Freund raten, der nach Seoul gehen möchte?
Wright: Wenn möglich, im Voraus Koreanisch lernen, da es das Leben hier weniger stressig macht. Seoul ist eine sehr hektische, aufregende und absolut sichere Stadt. Ich genieße meine Zeit hier und habe es bis jetzt nicht bereut, den Schritt gewagt zu haben.
RP: Und wie sieht es mit dem Freizeitangebot vor Ort aus?
Wright: Die Möglichkeiten aus Sport, Kultur, Sightseeing und Co. sind umfangreich und viele auch sehr günstig. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, selbst nach acht Jahren hier in Korea habe ich noch nicht alles gesehen.
RP: Hat Sie etwas besonders überrascht?
Wright: Seoul ist eine sehr saubere Stadt und besonders das U-Bahn-System ist supereinfach, sauber und sicher.
Die besten Jobadressen
Hier findest du den Traumjob.
Tophäuser und Ketten
www.bestwestern.com/about-us/careers
www.frasershospitality.com/corp_careers.php
Neo-Koreaner
Marco Mehr, Chef de Cuisine im Paris Grill des Grand Hyatt Seoul, wollte immer schon in einem renommierten Internationalen Hotelunternehmen mit verschiedenen Restaurants arbeiten. das Angebot kam und seit Mai 2013 sammelt der 27-Jährige Schweizer Seoul-Erfahrung.
ROLLING PIN: Wie steht es um das Sprachverständnis?
Marco Mehr: Schwierig, das Englisch der Köche ist leider limitiert … (Amtssprache ist Koreanisch. Anm. d. Red.)
RP: Und wie waren denn Ihre ersten Eindrücke?
Mehr: Der Han River fließt mitten durch die Stadt und Seoul ist umgeben und durchzogen von bewaldeten Bergen, was mir sehr gefällt. Meine größte Herausforderung war am Anfang sicher meine „Jugend“, da in der koreanischen Gesellschaft das „Senority“-Prinzip noch immer sehr verankert ist. Es dauerte ein paar Wochen, bis das Eis gebrochen war und ich die Mitarbeiter, manche sind doppelt so alt wie ich, durch professionelle Arbeit überzeugen konnte. Nun verstehen sie, dass sie von mir lernen und wir gemeinsam tolle Dinge erreichen können.
RP: Gibt es darüber hinaus kulturelle Unterschiede, die Ihnen aufgefallen sind?
Mehr: In Korea sind die Gewerkschaften noch sehr stark, auch im Hotel-Business!
Mit dieser Situation muss man arbeiten, sich immer respekvoll und korrekt verhalten und sicherstellen, dass die koreanischen Mitarbeiter nicht „das Gesicht verlieren“.
RP: Womit haben Sie nicht gerechnet?
Mehr: Die Esskultur der Gäste hat mich anfangs überrascht. Sie kommen sehr früh zum Dinner, schon um sechs Uhr abends, und wollen das Essen sehr schnell serviert bekommen. Ein tolles Abendessen über Stunden zu genießen, ist nicht ihr Konzept.
RP: Stichwort Lebensmittelangebot – welche Besonderheiten hat Seoul?
Mehr: Die Gemüse- und Früchteauswahl ist in diesem Land eingeschränkt. Die koreanische Regierung unterstützt ihre Bauern sehr stark und verhindert auf der anderen Seite Importe vom Ausland. Zum Beispiel muss man mit nur einer Kartoffelsorte, zwei Apfelsorten, zwei Tomatensorten und so weiter auskommen.
RP: Und wie sieht es mit den Lebenshaltungskosten vor Ort aus?
Mehr: Seoul ist teuer. Die Mieten sind hoch und gute Restaurants sind ebenso wie Wein alles anders als günstig.
Lebenshaltungskosten
Währung: Südkoreanischer Won (kurz KRW) (1000 KRW = 0,68 EUR)
Seoul zentrumsnah: Monatsmiete Appartement: (1 bzw. 3 Zimmer) ca. 700 bzw. 1900 Euro kalt
Seoul außerhalb: Monatsmiete Appartement: (1 bzw. 3 Zimmer) ca. 420 bzw. 1000 Euro kalt
Mittagsmenü: Budget: 4 bis 6 Euro | High End: ab 25 Euro
Bier: Supermarkt: 1,5 Euro | Bar: ca. 5 Euro
Ketten-Reaktion starten
Seoul ist eine Weltstadt, in der sich alle internationalen Hotelketten versammelt haben. Sie sind für angehende Expats der empfehlenswerteste Arbeitgeber und bieten die gewohnten Annehmlichkeiten in Form der Expat-Packages, die sich je nach Unternehmen unterscheiden. Haben Sie so ein Paket abgestaubt, sind meist Appartement und Krankenversicherung drin, ein jährliches Flugticket in die Heimat sowie ein Gehalt, das sich an dem von zu Hause orientiert oder es übertrifft. Darüber hinaus nehmen Ihnen die internationalen Arbeitgeber den Antrag des Arbeitsvisums ab, das jährlich erneuert werden muss.
Viele Expats haben 2-Jahres-Verträge und sind in der Regel maximal drei bis vier Jahre vor Ort, bevor sie von der Firma weiterversetzt werden oder sich selbst für eine höhere Position bewerben.
Lokale Arbeitgeber
Vor Ort einen Job zu finden, ist kein Ding der Unmöglichkeit, aber ohne Kontakte wenig ratsam. Haben Sie diese Hürde genommen, kommen Ihnen die lokalen Arbeitgeber mit etwas Glück entgegen und helfen beim Antrag der Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis.
Die lokalen Arbeitsverträge bringen weniger Kohle und leider auch keine Goodies à la Expat-Package. Jedoch sind neben dem Grundgehalt ein gesetzlich festgelegter Urlaubsanspruch, Krankenversicherung und fallweise auch Sonderkonditionen zu erwarten.