Wie eine Forscherin mit Küchenabfällen die Welt retten will

Karotten. Kartoffeln. Gurken. In fast allen Küchen dieser Welt werden sie vor dem Weiterverarbeiten geschält. Doch was passiert mit diesen Schalen? Sie werden leider zu oft weggeworfen. Doch nun hat die Wissenschaftlerin Risha Nathan eine spannende Form der Weiterverarbeitung gefunden: Sie will mit Schalenresten die Welt revolutionieren.

Denn sie rettet mit etwas, das als Wegwerfprodukt gilt, zigtausend Menschenleben. Das mag auf den ersten Blick vielleicht übertrieben klingen, doch die Wissenschaftlerin hat sich für ihre Doktorarbeit ordentlich in Schale geworfen. Verzeihung, sie hat Schale geworfen. Und zwar in Reagenzgläser.

Während ihrer Tätigkeit als Assistenzprofessorin stieß Nathan nämlich auf eine Technik namens Biosorption, bei der landwirtschaftliche Abfallprodukte zur Entfernung von Schwermetallen aus dem Abwasser verwendet werden.

Sie kam auf die Idee, dass durch dieses Verfahren Schalen von Obst und Gemüse in „grüne Filter“ umgewandelt werden können, um Trinkwasser zu reinigen. Natürlich bedeutet das nicht, dass man verunreinigtes Wasser einfach säubern kann, indem man eine Orangenschale hineinlegt.

„Ich möchte zu einer sicheren und gesunden Welt beitragen, in der allen Gerechtigkeit zuteilwird.“

Der Prozess ist aufwendig, Nathan arbeitet seit sieben Jahren an der optimalen Lösung. Doch ihre Idee ist bahnbrechend und vor allem eine, die dringend gebraucht wird: Weltweit kämpfen vor allem Entwicklungsländer mit verunreinigtem Grundwasser. Schwermetalle werden bei industriellen Prozessen freigesetzt, gelangen in Ökosysteme und somit auch in unsere Nahrung.

Es gibt zwar bereits Techniken für die Schwermetallbekämpfung, alle jedoch sehr kostspielig. Nathans Methode hingegen ist äußerst günstig. Immerhin benötigt sie ausschließlich Produkte, die sich ohnehin in den Küchen dieser Welt türmen.

Noch dazu verursachen diese tonnenschweren Lebensmittelreste bei der Verrottung umwelt- und gesundheitsschädliches -Methangas. Mit Nathans Forschung könnte man in Zukunft also zwei Probleme mit einer Klappe schlagen: verunreinigtes Wasser reinigen und schädliche Gase vermeiden.

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Risha Nathan
Risha Nathan stammt aus Uttar Pradesh in Indien, wo sie ihre steile Karriere mit einem Bachelor in Chemie startete. Ihren Ph. D. in Toxikologie absolvierte sie in Neuseeland, heute arbeitet die junge Frau als Dozentin im englischen Cambridge. In ihrem Doktoratsstudium beschäftigte sie sich mit der Biosorption, dem „Aufsaugen“, wie der Laie sagen würde, von Schwermetallen aus dem Trinkwasser mithilfe von Obst- und Gemüseschalen. Ihre Forschung gilt als revolutionär und weltverändernd, besonders in Entwicklungsländern.