Thomas Rode Andersen – Schrill statt still
Fotos: Kong Hans Kaelder
Dass Kopenhagen zu den Gourmet-Hotspots Europas zählt, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. 12 Michelin-Sterne leuchten seit diesem Jahr über der dänischen Hauptstadt. Die internationale Szene blickt schon länger mit Staunen auf die rasante kulinarische Entwicklung in der 500.000 Einwohner zählenden Stadt.
Trotzdem fühlen sich einige dänische Küchenchefs noch immer unterbewertet. Thomas Rode Andersen, Direktor und Chefkoch im Kong Hans Kælder, bringt es nun auf den Punkt: „Seit mehr als 25 Jahren hat dieses Lokal einen Stern. Ich bin seit 1996 hier Chefkoch und habe vieles verändert. Doch die Bewertung bleibt immer dieselbe. Guide Michelin kümmert sich einfach wenig um Skandinavien. Aus kommerzieller Sicht sind wir für die einfach zu klein, zu uninteressant.“
In der Tat ist Andersen einer jener Pioniere, der…
Fotos: Kong Hans Kaelder
Dass Kopenhagen zu den Gourmet-Hotspots Europas zählt, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. 12 Michelin-Sterne leuchten seit diesem Jahr über der dänischen Hauptstadt. Die internationale Szene blickt schon länger mit Staunen auf die rasante kulinarische Entwicklung in der 500.000 Einwohner zählenden Stadt.
Trotzdem fühlen sich einige dänische Küchenchefs noch immer unterbewertet. Thomas Rode Andersen, Direktor und Chefkoch im Kong Hans Kælder, bringt es nun auf den Punkt: „Seit mehr als 25 Jahren hat dieses Lokal einen Stern. Ich bin seit 1996 hier Chefkoch und habe vieles verändert. Doch die Bewertung bleibt immer dieselbe. Guide Michelin kümmert sich einfach wenig um Skandinavien. Aus kommerzieller Sicht sind wir für die einfach zu klein, zu uninteressant.“
In der Tat ist Andersen einer jener Pioniere, der …
… die skandinavische Cuisine in den vergangenen Jahren an die europäische Spitze geführt hat. In seinem Restaurant hat die leichte, einheimische Küche Tradition. „Nach langer Suche haben wir Skandinavier unsere Identität nun gefunden. Wir sind wie das skandinavische Design, wie die Möbel. Leicht, subtil und mit Geschmack.“
Ein Blick in das Kong Hans Kælder untermauert diese Einschätzung. Das Lokal in der Vingaardsstraße 6 besticht durch seinen Gewölbekeller und durch eine einzigartige, mittelalterliche Atmosphäre. Immerhin befindet sich das Kong Hans Kælder im ältesten Gebäude der Stadt. Das 800 Jahre alte Gemäuer ist der perfekte Gegensatz zur modernen und kreativen Küche des Chefkochs.
Ein Blick in die Karte: Seeteufel mit schwarzen Trompetenpilzen mit Blumenkohl in unterschiedlicher Zubereitung und Ragout vom Hummer. Dänische Küche mit französischem Einfluss, so einfach lautet das Erfolgsrezept Andersens. Gelernt hat der Däne übrigens in Deutschland (im ehemaligen Chez Paul) und in Österreich bei den Obauers in Werfen.
„Leider reduziert man diese Länder international auf Knödel und Sauerkraut. Der österreichischen und deutschen Küche würde eine Entwicklung, wie wir sie hier in Skandinavien durchgemacht haben, guttun. Einer der größten Fehler ist, dass die Top-restaurants in Österreich und Deutschland auf internationale Küche setzen, anstatt auf die wunderbaren Produkte, die diese Länder zu bieten haben.“
Vor allem die deutsche Küche hat Andersen in den vergangenen Monaten genau unter die Lupe genommen. Derzeit stellt er sein zweites Buch fertig, das sich unter anderem den deutschen 3-Sterne-Häusern widmet. Man darf gespannt sein.
>> Kontakt
Kong Hans Kælder
Thomas Rode Andersen
DK-1070 Kopenhagen
Vingaardsstraße 6
+45 (0) 33 11 68 68
www.konghans.dk