Privatsache
Drei, fünf, vier, eins, 100, 16. Was das soll? Drei Brüder, nämlich die Geisels, Carl, Michael und Stephan, besitzen fünf Hotels plus vier Restaurants und eine Weinhandlung. Das Familienunternehmen gibt es seit über 100 Jahren und am 16. April dieses Jahres wurde es amtlich: Die Münchner sind beim ROLLING PIN-Award als „Hoteliers des Jahres“ ausgezeichnet worden, unter anderem deswegen, weil Expansion ihr zweiter Vorname ist und dieser passiert ausschließlich in München.
Die vierte Generation der Familie Geisel gibt nämlich ganz schön Gas und lässt keinen Stein auf dem anderem, denn sie weiß: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. So wurde erst vor drei Monaten der neueste Streich der Gebrüder eröffnet, die Schwabinger Wahrheit. Man darf den Namen ruhig ernst nehmen, denn er ist eine Hommage an das authentische Schwabing, das für die meisten Münchner viel mehr als ein Stadtteil, eher ein Lebensgefühl ist.
Für die Geisels ist das Haus eine Art Liebeserklärung an diesen Bezirk. Das Hotel mit 80 Gästezimmern ist eine Kombination aus urbanem Stadthotel und trendigem Businesshotel. Ein besonderes Schmankerl ist das Graffito im Eingangsbereich: „Es zeigt die Geschichte Schwabings vom Dorf über die 20er-Jahre, den Simplicissimus, die Weiße Rose bis hin zur Disco-Zeit“, erklärt Michael Geisel das moderne Kunstwerk.
Er ist für dieses neueste „Baby“ operativ verantwortlich, aber grundsätzlich wird bei wichtigen Entscheidungen die Kraft gebündelt, wie Carl Geisel bestätigt: „Investitionen und derlei Dinge versuchen wir einstimmig zu treffen. Und wenn wir das nicht auf Anhieb schaffen, wird so lange diskutiert, bis wir das einigermaßen hinbekommen.“ Da die Männer schon seit einigen Jahren am selben Strang ziehen und sich dementsprechend annähern konnten, ist es für den ältesten der drei Brüder selbstverständlich, dass sie immer zu einem positiven Ergebnis kommen.
Drei, fünf, vier, eins, 100, 16. Was das soll? Drei Brüder, nämlich die Geisels, Carl, Michael und Stephan, besitzen fünf Hotels plus vier Restaurants und eine Weinhandlung. Das Familienunternehmen gibt es seit über 100 Jahren und am 16. April dieses Jahres wurde es amtlich: Die Münchner sind beim ROLLING PIN-Award als „Hoteliers des Jahres“ ausgezeichnet worden, unter anderem deswegen, weil Expansion ihr zweiter Vorname ist und dieser passiert ausschließlich in München.
Die vierte Generation der Familie Geisel gibt nämlich ganz schön Gas und lässt keinen Stein auf dem anderem, denn sie weiß: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. So wurde erst vor drei Monaten der neueste Streich der Gebrüder eröffnet, die Schwabinger Wahrheit. Man darf den Namen ruhig ernst nehmen, denn er ist eine Hommage an das authentische Schwabing, das für die meisten Münchner viel mehr als ein Stadtteil, eher ein Lebensgefühl ist.
Für die Geisels ist das Haus eine Art Liebeserklärung an diesen Bezirk. Das Hotel mit 80 Gästezimmern ist eine Kombination aus urbanem Stadthotel und trendigem Businesshotel. Ein besonderes Schmankerl ist das Graffito im Eingangsbereich: „Es zeigt die Geschichte Schwabings vom Dorf über die 20er-Jahre, den Simplicissimus, die Weiße Rose bis hin zur Disco-Zeit“, erklärt Michael Geisel das moderne Kunstwerk.
Er ist für dieses neueste „Baby“ operativ verantwortlich, aber grundsätzlich wird bei wichtigen Entscheidungen die Kraft gebündelt, wie Carl Geisel bestätigt: „Investitionen und derlei Dinge versuchen wir einstimmig zu treffen. Und wenn wir das nicht auf Anhieb schaffen, wird so lange diskutiert, bis wir das einigermaßen hinbekommen.“ Da die Männer schon seit einigen Jahren am selben Strang ziehen und sich dementsprechend annähern konnten, ist es für den ältesten der drei Brüder selbstverständlich, dass sie immer zu einem positiven Ergebnis kommen.
„Wenn es nicht so wäre, würden wir wahrscheinlich nicht mehr hier sitzen.“ Doch die drei Geisels schätzen sich nicht nur gegenseitig, sie sehen es auch durch und durch positiv, in einem Familienunternehmen zu wirken. „Wir haben viel kürzere Wege gegenüber Konzernen und können so relativ schnell reagieren“, streicht Carl hervor. Sie tauschen sich nicht nur untereinander perfekt aus, sondern haben auch einen guten Draht zu den Mitarbeitern. „Bei vielen großen Konzernen wird von oben herab entschieden.
Diese Menschen ganz oben treffen emotionslose Entscheidungen, die nicht mit der Basis in Verbindung stehen.“ Was die Geschwister sonst noch verbindet, ist ein kooperativer Führungsstil. Sie versuchen, Mitarbeiter mit ins Boot zu holen und an Entscheidungen teilhaben zu lassen. „Wir betreiben alle einen Teamsport. Ein ganz wichtiger Part ist die Mannschaft und die muss zusammenarbeiten, sonst hat man keinen Erfolg.“ Eine Einschätzung, die Stephan Geisel nur bestätigen kann: „Die Seele unserer Häuser spiegelt sich durch die Mitarbeiter wider und ich denke, dass wir da ein gutes Händchen haben.“
Alles neu
Eine Baustelle löst die andere ab oder wird sogar, wie in diesem Fall, gleichzeitig abgewickelt. Das Traditionshaus Hotel Excelsior bekam eine Komplettrenovierung, sämtliche Gästezimmer, die Lobby und die Fassade wurden in zwei Bauabschnitten neu gestaltet. Der Wellnessbereich wird erst im zweiten Bauabschnitt – der noch nicht feststeht – neu geschaffen. Auch die Vinothek wurde um einen Raum und rund 30 Plätze vergrößert.
Es ist ein grosser Wermutstropfen dabei. Aber wo ein Ende ist, ist auch ein neuer Anfang.
Carl Geisel über den Abriss des Königshofs
Doch der größte Brocken folgt erst mit Beginn des nächsten Jahres: der Abriss und der Neubau des Flaggschiffes der Geisel Privathotels, des Luxushotels Königshof. „Es ist ein großer Wermutstropfen dabei, aber wo ein Ende ist, ist auch ein neuer Anfang. Und ich denke auch, dass es ohne neue Gedanken keine Tradition gibt“, lässt Carl Geisel fast philosophisch aufhorchen. Ein Vorhaben, das man mit viel Geschick angehen muss, immerhin gilt es, den Spagat zu schaffen zwischen Tradition und Moderne, wie auch Michael Geisel bestätigt.
„Es ist in den meisten Fällen nicht gelungen, traditionelle Konzepte in die Moderne zu bringen. Ganz klassisch fällt mir da das Ritz in Paris ein, wo mit sehr viel Geld versucht wurde, es ins nächste Jahrhundert zu führen. Tatsächlich ist es aber schlechter geworden als vorher.“ Den Brüdern ist wohl bewusst, dass man nicht zu radikal vorgehen darf, um die Stammgäste nicht vor den Kopf zu stoßen, es aber dennoch so modern werden muss, dass es auch in der Zukunft bestehen kann. Fingerspitzengefühl ist hier also gefragt.
Der Standort selbst ist Veränderungen gewöhnt, denn seit dem Erwerb durch die Familie Geisel im Jahr 1938 ist hier einiges passiert. Ursprünglich in viktorianischem Stil, wurde das Haus im Krieg zerstört und 1950 wieder aufgebaut. Für die Olympischen Spiele in München 1972 wurden es eines Faceliftings unterzogen, welches rechtzeitig zu Beginn der Spiele abgeschlossen war. Doch nun reichen kleine Schönheitsoperationen einfach nicht mehr aus.
Das Haus mit seinen 71 Zimmern und 16 Suiten in bester Lage inklusive des mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Gourmet-Restaurants sowie des Weinhandels muss weg und wieder her. „Die Aussage des neuen Königshofs wird deutlich moderner und jünger sein. Das wird man auch sofort an der Architektur erkennen“, erklärt Carl Geisel. Mit dem Auftrag wurde nach einem Wettbewerb ein spanisches Architekturbüro mit Büro in Berlin beauftragt.
„Ich denke, dass es gelungen ist, die Außenarchitektur zeitlos zu gestalten. Innen muss man natürlich ähnlich agieren, aber das Haus soll dennoch Wärme ausstrahlen“, gibt Stephan Geisel Einblick in den neuen Königshof. Eine große Herausforderung wird dabei der Tiefbau sein, denn auf diesem belebten Platz gibt es auch darunter genug Leben: „Wir fußen auf dem Untergrund-Stachus, also S-Bahn und U-Bahn. Das wird technisch enorm aufwendig und kompliziert.“
Wenn das Haus errichtet und in Betrieb ist, gilt es, vor allem eines zu beachten: „Es muss uns gelingen, uns mit dem neuen Projekt nicht zu kannibalisieren, das heißt, dass wir uns nicht gegenseitig Gäste wegnehmen. Wildern in den eigenen Jagdgründen wäre nicht gut“, erklärt Carl Geisel und spielt damit auf den sehr intensiven Hotelmarkt in München an. Zweieinhalb, maximal drei Jahre soll das Projekt dauern. Für diese Zeit hat das Unternehmer-Trio versucht, eine Alternative für die Mitarbeiter des Königshofs zu finden.
„Bei einem Großteil der Mitarbeiter ist es uns gelungen, sie in anderen Häusern von uns aufzufangen“, meint Carl. Doch leider ist für rund 20 Personen die Zukunft noch ungewiss, was auch für die Geisels ein harter Brocken ist, denn: „Wir würden mit diesen Personen nicht nur gute Mitarbeiter verlieren, sondern auch viel Know-how.“ Doch noch ist nicht aller Tage Abend, vielleicht findet sich eine Lösung. Es wird auf jeden Fall weiterhin intensiv gesucht.
Was die finanzielle Investition des Königshofs neu anlangt, darüber wird nicht gesprochen, aber: „Das ist eine Investition für die Zukunft, auch für die nächste Generation und darüber hinaus“, weicht der Hotelier elegant der Frage aus. Na dann: auf die Zukunft und darauf, dass alle Vorhaben gelingen mögen.
www.geisel-privathotels.de