Wenn Influencer zu Gastronomen werden: Zwischen Hype und bitterer Realität
Influencer beherrschen die sozialen Medien. Mit ihren Inhalten erreichen sie täglich Tausende, wenn nicht sogar Millionen von Menschen und beeinflussen Trends, Konsumverhalten und Lifestyle-Entscheidungen. Besonders die Food-Influencer-Szene boomt – sie testen Restaurants, präsentieren ausgefallene Rezepte und machen Essenscontent zu viralen Hits.
Viele von ihnen wagen dann am Höhepunkt ihrer Online-Karriere den nächsten Schritt: Sie eröffnen ihr eigenes Restaurant. Meistens sind es Fast-Food-Läden, Cafés oder sogenannte Ghost Kitchens.
Doch nicht nur Influencer, sondern auch Schauspieler und andere Prominente versuchen sich immer wieder als Gastronomen. Sie hoffen, mit ihrer Bekanntheit ein breites Publikum anzuziehen. Doch ist dieser Plan wirklich so erfolgsversprechend?

Hype und Bekanntheit als Erfolgsgarant
Influencer beherrschen die sozialen Medien. Mit ihren Inhalten erreichen sie täglich Tausende, wenn nicht sogar Millionen von Menschen und beeinflussen Trends, Konsumverhalten und Lifestyle-Entscheidungen. Besonders die Food-Influencer-Szene boomt – sie testen Restaurants, präsentieren ausgefallene Rezepte und machen Essenscontent zu viralen Hits.
Viele von ihnen wagen dann am Höhepunkt ihrer Online-Karriere den nächsten Schritt: Sie eröffnen ihr eigenes Restaurant. Meistens sind es Fast-Food-Läden, Cafés oder sogenannte Ghost Kitchens.
Doch nicht nur Influencer, sondern auch Schauspieler und andere Prominente versuchen sich immer wieder als Gastronomen. Sie hoffen, mit ihrer Bekanntheit ein breites Publikum anzuziehen. Doch ist dieser Plan wirklich so erfolgsversprechend?

Hype und Bekanntheit als Erfolgsgarant
Ein großer Vorteil für einen erfolgreichen Start in die Gastronomie ist die Reichweite und die treue Community vieler Content Creator. Während traditionelle Restaurantbesitzer oft viel Geld in Marketing investieren müssen, haben Influencer bereits eine treue Fangemeinde, die ihr Lokal von Anfang an mit großem Interesse verfolgt. Durch Social-Media-Werbung, exklusive Behind-the-Scenes-Einblicke und gezielte Kooperationen können Influencer ihre Restaurants auf eine Weise promoten, die für traditionelle Gastronomen unerreichbar ist.
Ein Paradebeispiel für den Erfolg eines Influencer-geführten «Restaurants» ist MrBeast Burger. Der YouTuber MrBeast (Jimmy Donaldson) – mit 66,1 Millionen Followern einer der erfolgreichsten Influencer der Welt – nutzte seine enorme Reichweite, um eine virtuelle Burgerkette zu etablieren. Über ein rein digitales Konzept (Ghost Kitchens) konnten seine Burger in verschiedenen Städten erhältlich gemacht werden, ohne dass klassische Restaurants notwendig waren.
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Das Konzept ging auf – Millionen von Bestellungen wurden verzeichnet, der Hype war enorm. Fans warten stetig gespannt auf die Bekanntgabe einer neuen MrBeast Ghost Kitchen.
Vor Kurzem wurde übrigens bekanntgegeben, dass 2025, in Kooperation mit Lieferando, die Burger-Kreationen des Influencers an 120 Standorten in Deutschland bestellt werden können.
Ein weiteres Paradebeispiel für funktionierende Influencer-Restaurants ist “Doughbriks” – eine Pizzeria in Los Angeles, die 2022 vom Influencer David Dobrik, fast 10 Millionen Follower auf Instagram, eröffnet wurde. Tagelang vor der Eröffnung haben Fans vor der Filiale gecampt, um ja eine Pizza ihres Lieblingsinfluencers ergattern zu können.
Am Eröffnungstag selbst wartete eine unglaubliche Menschenmasse vor Ort.
Von einem Ansturm wie diesem träumt so manch ein Gastronom sein ganzes Leben lang .. Influencer bekommen Menschenmassen zusammen, ohne davor auch nur ein Produkt verkauft zu haben.
Jetzt, drei Jahre nach dem Start, sind die Gefühle der Gäste jedoch gemischt. Die einen bemängeln die Qualität massiv, die anderen freuen sich über außergewöhnliche Kreationen wie “Spicy Vodka” (um stolze 32 Dollar). Ob Doughbriks ein bleibendes Konzept für die Zukunft ist?
Auch in Deutschland gibt es Beispiele von Influencer-Restaurants, die sich gut etabliert haben. Kiki’s Kitchen, bekannt von TikTok, Instagram und YouTube, wagte ebenfalls 2022 mit einem eigenen Laden den Sprung in die Gastronomie.
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Ihre San-Sebastian-Cheesecakes und andere Kreationen aus dem Restaurant gehen regelmäßig viral und ihr Laden boomt.
Die Schattenseiten
Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Die Gastronomie ist eine der härtesten Branchen, in der Erfolg keine Selbstverständlichkeit ist. Die größte Herausforderung? Das Tagesgeschäft. Ein Restaurant erfolgreich zu führen, bedeutet mehr als nur gutes Essen anzubieten. Es erfordert betriebswirtschaftliches Know-how, ein starkes Management, verlässliches Personal und kontinuierliche Qualitätssicherung. Das haben in der Vergangenheit viele Quereinsteiger massiv unterschätz, gleich wie so manch ein Influencer.
Was sind also die Gefahren, denen sich Gastro-Influencer stellen müssen?
Der Hype kann schnell abflachen. Viele Influencer-Restaurants starten mit großem Andrang, doch wenn der erste Hype nachlässt, muss sich das Lokal langfristig bewähren. Nicht jedes Influencer-Restaurant kann auf Dauer bestehen, wenn es sich allein auf die Bekanntheit seines Besitzers verlässt. Es braucht Qualität, Service und ein überzeugendes Konzept, um langfristig erfolgreich zu sein.
Hinzu kommt Kritik an der Authentizität solcher Restaurants. Während traditionelle Gastronomen oft jahrelange Erfahrung in der Branche sammeln, wirkt es bei Influencern manchmal so, als sei ein Restaurant nur der nächste Marketing-Schachzug. Einige Kritiker bezeichnen solche Lokale als „Fan-Treffpunkte“ anstatt als ernstzunehmende Gastronomie.
Beste Beispiele hierfür: Nusret Gökçe aka. Salt Bae, der spanische YouTuber Cocituber, den Schweizer YouTuber Zeki Bulgurcu oder bekannte Persönlichkeiten, die mittlerweile auch Influencer sind, wie Steffen Henssler.
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Sie alle erlebten einen kurzen Hype und mussten früher oder später ihr Restaurant schließen bzw. es (wie im Fall von Steffen Henssler) abgeben.
Influencer haben zweifellos einen Vorteil, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit für ihre Restaurants zu generieren. Ihr Marketing ist stark, ihre Community loyal. Doch langfristiger Erfolg hängt nicht nur von Social-Media-Reichweite ab, sondern auch von unternehmerischem Geschick und gastronomischem Können.
Während einige Influencer-Restaurants florieren, scheitern andere an der Realität des Geschäfts. Wer den Schritt in die Gastronomie wagt, muss mehr mitbringen als nur digitale Bekanntheit – er muss auch die harte Arbeit dahinter verstehen und meistern.
Immerhin ist die Gastronomie nicht ein einfacher Nebenerwerb. Nein. Es ist sogar mehr als ein Vollzeit-Job, der viel Liebe, Zeit, Knowhow und Aufmerksamkeit benötigt, um zu funktionieren.