Corona-Lockdown: Todesstoß für Deutschlands Gastro
Die für heute, 28.10., von Angela Merkel angesetzte Video-Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder soll die Bestätigung der bereits kursierenden Mutmaßungen bringen. Denn eines geht klar aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes hervor: drastische Kontaktregulierungen stehen bevor. Soziale Kontakte sollen auf ein Minimum beschränkt werden. Mit auf Merkels Seite: die Minister Armin Laschet (CDU, NRW) und Markus Söder (CSU, Bayern).
Die für heute, 28.10., von Angela Merkel angesetzte Video-Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder soll die Bestätigung der bereits kursierenden Mutmaßungen bringen. Denn eines geht klar aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes hervor: drastische Kontaktregulierungen stehen bevor. Soziale Kontakte sollen auf ein Minimum beschränkt werden. Mit auf Merkels Seite: die Minister Armin Laschet (CDU, NRW) und Markus Söder (CSU, Bayern).
„Wellenbrecher-Shutdown“ vor Weihnachten
Der zugrundeliegende Hintergedanke ist bestimmt kein schlechter – sollen doch Familie und Freunde uneingeschränkt miteinander Weihnachten feiern können. Doch was bedeutet dies für die Gastronomie? Mit kommender Woche sollen jegliche Einrichtungen, die dem Vergnügen dienen, vorerst geschlossen werden. Selbstverständlich ganz vorne mit dabei – die Restaurants und Kneipen, die bisweilen noch mit den Nachwehen des ersten Lockdowns ringen und sich kaum erholen konnten. Viele setzten auf die für die Branche so wichtige Vorweihnachtszeit.
Schon jetzt, noch bevor die mit 2. November deutschlandweit in Kraft tretenden Maßnahmen bestätigt sind, machen deutsche Gastronomen ihre Angst vor einem neuerlichen Lockdown über die Sozialen Medien nur allzu deutlich. Denn von der zeitlich beschränkten Schließung bleibt ihnen – mal wieder – nur die Möglichkeit der Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause.
Eine Branche kämpft ums Überleben
30 führende Individual- und Systemgastronomen tun sich einmal mehr zusammen und kämpfen um das Überleben einer ganzen Branche. In einem Brandbrief an die Ministerpräsidenten der Länder und die Bundeskanzlerin unterstreichen sie die verheerenden Folgen für 2 Mio. Arbeitsplätze, die Unverhältnismäßigkeit des Lockdown light und das undifferenzierte über einen Kamm scheren einer ganzen Branche.
Hier ein Auszug:
Der Lockdown light…
- … ist unverhältnismäßig: In der aktuellen zweiten Welle der Corona-Pandemie war die Gastronomie nie ein Infektionsherd. Die Gastronomie steht unter strengen Auflagen, filtert die Luft und wird engmaschig kontrolliert. Infektionsherde sind in erster Linie private Zusammenkünfte ohne Hygienekonzept und Kontrollen.
- … führt zu einem Flickenteppich der Regelungen in Deutschland: Ein Lockdown light führt unmittelbar zu berechtigten Klagen der Gastronomen. Erste Gerichtsentscheidungen werden dann zwangsläufig zu einem Flickenteppich der Regelungen in Deutschland führen – wie auch schon beim Beherbergungsverbot. Dies ist genau das Gegenteil von dem, was die Bundesregierung aktuell erreichen möchte.
- … unterscheidet nicht zwischen verschiedenartigen Angeboten: Der Lockdown light ist undifferenziert und reine Symbolpolitik. Er unterscheidet nicht zwischen kontaktreicheren Betrieben wie Nachtclubs auf der einen Seite und auf der anderen Seite professioneller Systemgastronomie sowie klassischer Bediengastronomie mit sicheren Hygienekonzepten. Auch strenge Hygieneregeln bleiben vollkommen unberücksichtigt.
Starke Gegenwehr auch aus Bundesländern
Einzelne Bundesländer wie Thüringen und Schleswig-Holstein haben bereits angekündigt, dass sie speziell im Bereich der Gastronomie Komplettschließungen für falsch hielten. Man darf also gespannt sein, ob die Beschlussvorlage eins zu eins übernommen wird.
Skepsis von Seiten Virologe Kekulé
Auch die Expertenmeinungen gehen bei diesem drastischen Vorhaben auseinander. So äußert sich Virologe Alexander Kekulé skeptisch gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk. «Die Probleme sind tatsächlich im privaten Bereich – das ist der Bereich, in dem wir mit den Ordnungsmaßnahmen sowieso nicht hinterherkommen», sagte er und spricht sich im Gegenzug zum geplanten eingeschränkten Lockdown deutlich positiver für ein härteres Durchgreifen beim Verstoß bestehender Regeln aus.