Start-up verwandelt Restaurants und Bars in Coworking-Spaces
Viele Bars und Restaurants haben nur in den Abendstunden geöffnet, tagsüber ist es vor Ort still und dunkel. Das junge Bremer Unternehmen «Tapdesk» hat sich darum etwas Besonderes ausgedacht, um diesen ungenützten Raum auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu nutzen: Sie wollen die Lokalitäten als Coworking-Space anbieten.
Viele Bars und Restaurants haben nur in den Abendstunden geöffnet, tagsüber ist es vor Ort still und dunkel. Das junge Bremer Unternehmen «Tapdesk» hat sich darum etwas Besonderes ausgedacht, um diesen ungenützten Raum auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu nutzen: Sie wollen die Lokalitäten als Coworking-Space anbieten.
Viele Coworking-Anbieter wie Endependesk oder Wework sind im Zuge der letzten Krisen in die Insolvenz geschlittert. Die Idee kam gut an, doch an der Umsetzung ist es oft gescheitert. Tapdesk hat sich dieses Problem zur Aufgabe gemacht und ein neues Konzept entwickelt, mit dem sie ungenützten Raum «recyceln».
Gegenüber t3n sagt der Startup-Gründer Björn Gieß: «Tapdesk fungiert als Plattform, ähnlich wie ein Airbnb für Coworking.» Er und sein Geschäftspartner Patrick Runge statten die Bars und Restaurants mit technischer Infrastruktur wie Smart Locks und Videosystemen aus. Ist das getan, sind die Räumlichkeiten über die Tapdesk-Website buchbar.
„Der eingefahrene Umsatz wird zwischen den Gastronominnen und Gastronomen und Tapdesk aufgeteilt“, so Gieß. Ziel sei eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Auf die Idee kam Patrick Runge, als er in einem verschlossenen Lokal Billard spielen wollte. Ihm fiel ein, dass die attraktiven und gleichzeitig so viele Stunden leerstehende Fläche auch tagsüber genutzt werden könnte.
Im November vergangenen Jahres stellte er seine Idee beim Start-Camp-Wochenende von Bremen Startups vor und fand dort in Björn Gieß einen Mitgründer, der mit Patrick Runge an dem Coworking-Konzept feilen wollte.
Das kann gebucht werden
Die Nutzer:innen des Angebots können zwischen Stunden- und Tagesmodellen für jeweils 1,99 Euro und 7,95 Euro wählen. Ein Monatsabo liegt bei 49 Euro. Die Besucher:innen erhalten einen garantierten Sitzplatz, sanitäre Zugänge, einen Internetanschluss und eine Kaffee-Flatrate. Wobei Letztere durch ein rollbares Self-Service-Regal ermöglicht wird, der Zutritt hinter die Bar ist für die Gäste untersagt.
„Die Lokalbetreibenden können so die Einrichtungsfläche, für die sie sowieso zahlen, weiter monetarisieren“, so Björn Gieß. „Und das, ohne dass Personalaufwand auf ihrer Seite entsteht.“
Die Restaurants würden durch Tapdesk aber auch neue Kund:innen gewinnen. „Wir haben von den Coworkern das Feedback bekommen, dass sie einige Gastros, in denen wir Coworking während des Testlaufs angeboten haben, vorher nicht kannten und sie abends noch einmal besucht haben“, so der 27-Jährige.
Sobald der Betrieb aufsperrt, endet in der Regel die offizielle Coworking-Zeit. Jedoch können die Gastronom:innen selbst entscheiden, von wann bis wann Coworker anwesend sein dürfen.
„Natürlich können die Coworking-Zeiten und der Barbetrieb auch direkt ineinander übergehen,» sagt der Gründer.
So kann man direkt in den After-Work-Drink-Modus übergehen.