Starköche reagieren auf 2G-Plus-Regeln

Bund und Länder haben sich in Deutschland auf eine bundesweite 2G-Plus-Regel für die Gastronomie geeinigt. Reaktionen fallen unterschiedlich aus – Fernsehkoch Steffen Henssler findet die Maßnahme "schwierig".
Januar 10, 2022 | Fotos: Philipp Rathmer

Die neuen Coronamaßnahmen stoßen bei den einen auf Verständnis, bei den anderen auf Verwunderung. Fernsehkoch Steffen Henssler ist einer jener Gastronomen, die sich der 2G-Plus-Regel gegenüber kritisch äußern. «Nicht ganz nachvollziehbar» nannte er die Einführung der Regeln am Montag gegenüber der dpa. «Ich glaube, die Aufgabe der Gastronomie ist es nicht, herzuhalten dafür, dass man der Meinung ist, die Leute sollen sich alle impfen», so Henssler.

(c) Philipp Rathmer
Steffen Henssler findet die 2G-Plus-Regeln in der Gastronomie «schwierig»

Die neuen Coronamaßnahmen stoßen bei den einen auf Verständnis, bei den anderen auf Verwunderung. Fernsehkoch Steffen Henssler ist einer jener Gastronomen, die sich der 2G-Plus-Regel gegenüber kritisch äußern. «Nicht ganz nachvollziehbar» nannte er die Einführung der Regeln am Montag gegenüber der dpa. «Ich glaube, die Aufgabe der Gastronomie ist es nicht, herzuhalten dafür, dass man der Meinung ist, die Leute sollen sich alle impfen», so Henssler.

(c) Philipp Rathmer
Steffen Henssler findet die 2G-Plus-Regeln in der Gastronomie «schwierig»

Nach dem neuen Beschluss müssen Geimpfte und Genesene nur noch mit einem gültigen negativen Corona-Test die Gastronomie betreten, ausgenommen Personen mit einer Booster-Impfung.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnte vor weiteren Umsatzeinbußen für die Betriebe. «Die flächendeckende Einführung von 2G-plus-Zugangsregeln ist für viele Betriebe ein Desaster», sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Jeder zweite Unternehmer bange um seine Existenz.

Tim Mälzer: «Geht euch impfen, geht boostern»

Tim Mälzer kündigte indes am Wochenende an, seine Bullerei für drei Wochen zu schließen. «Als Bullerei sind wir aber nicht nur für kulinarische Wohlgenüsse verantwortlich, sondern tragen auch eine Fürsorgepflicht unseren Mitarbeitern und unseren Gästen gegenüber», heißt es in einem Facebook-Video. In Anbetracht der wachsenden Infektionszahlen werde das Team der Bullerei eine Schaffenspause einlegen.


Im Gegensatz zu Henssler äußerte er sich positiv über die 2G-Plus-Regeln. Nach dem Betriebsurlaub werde die Bullerei mit neuen Ideen und einer neuen Speisekarte zurückkehren. Außerdem rief Mälzer zum Impfen auf: «Bleibt vor allen Dingen gesund, geht euch impfen, geht boostern», sagte er im Video.

Gewerkschaft NGG begrüßt schärfere Regeln

Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) begrüßt die schärferen Corona-Regeln. «Es ist gut, dass es eine einheitliche Regelung gibt und das Gastgewerbe nicht komplett in den Lockdown geschickt wird. Die 2G-Plus-Regelung bringt zugleich mehr Sicherheit für die Gäste und Beschäftigte», so der NGG-Chef Guido Ziegler. Gleichzeitig fordert die Gewerkschaft Hilfen in Form eines Mindestkurzarbeitergeldes von 1200 Euro im Monat für Angestellte.

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