Pilotversuch zur 4-Tage-Woche in Deutschland in den Startlöchern
So einfach wird sich der Personalmangel in der Gastronomie und Hotellerie nicht lösen lassen. Oder doch? Studien in verschiedenen Ländern zeigen zahlreiche Vorteile der Vier-Tage-Woche auf – so etwa jüngst in Großbritannien, wo Anfang des Jahres die Ergebnisse des bisher größten Feldversuchs zu dem Thema veröffentlicht worden sind. Ein ähnliches Projekt ist nun auch in Deutschland kurz vor dem Start. Noch bis zum 30. November können sich Betriebe bei dem wissenschaftlich begleiteten Programm anmelden.
So einfach wird sich der Personalmangel in der Gastronomie und Hotellerie nicht lösen lassen. Oder doch? Studien in verschiedenen Ländern zeigen zahlreiche Vorteile der Vier-Tage-Woche auf – so etwa jüngst in Großbritannien, wo Anfang des Jahres die Ergebnisse des bisher größten Feldversuchs zu dem Thema veröffentlicht worden sind. Ein ähnliches Projekt ist nun auch in Deutschland kurz vor dem Start. Noch bis zum 30. November können sich Betriebe bei dem wissenschaftlich begleiteten Programm anmelden.
Julia Backmann von der Universität Münster begleitet die Pilotstudie, die gemeinsam mit der Berliner Unternehmensberatung Intraprenör und der NGO «4 Day Week Global» umgesetzt wird. 50 Unternehmen können an dem Versuch teilnehmen, rund 40 sollen sich bereits angemeldet haben.
Eine Kopie des britischen Experiments soll es aber nicht werden, bekräftigt Backmann in einem Interview mit MDR Wissen. Vielmehr solle die Studie an den spezifischen Kontext und die Besonderheiten des deutschen Arbeitsmarktes angepasst werden, so die Inhaberin des Lehrstuhls für Transformation in der Arbeitswelt. In Deutschland spielen beispielsweise Arbeitnehmer:innenvertretungen eine große Rolle, deshalb sitzen auch Gewerkschaftsvertreter:innen im Beirat des Projekts.
Angepasst werden muss das Arbeitszeitmodell auch auf die jeweiligen Branchen. Während es bei gewissen Bürojobs plausibel erscheint, dass dieselbe Arbeit auch in ein paar Stunden pro Woche weniger geleistet werden kann, indem etwa Prozesse vereinfacht werden, ist das in Betrieben mit fixen Öffnungszeiten schwerer vorstellbar. Die Initiatoren scheinen aber daran zu glauben, dass eine Vier-Stunden-Woche nach dem Prinzip 100-80-100 (100 Prozent Gehalt, 80 Prozent Arbeitszeit, 100 Prozent Leistung) auch in der Gastronomie möglich ist. So sollen auch Betriebe im Gastgewerbe-Sektor am Versuch teilnehmen.
Die Vier-Tage-Woche ist auch auf den HR.Days der Rolling Pin.Convention ein wiederkehrendes Thema. In Berlin sprach zu dem Thema unter anderem Kathrin Gollubits von der 25h Hotel Company über ihre Erfahrungen mit dem neuen Arbeitszeitmodell: «Aus Arbeitgebebersicht lässt sich sagen, dass sich die Anzahl der Bewerbungen in Hamburg in den ersten Wochen des Tests verzweihundertfacht hat im Vergleich zu den Vormonaten – und dass, obwohl die Branche grundsätzlich an einem Fachkräftemangel leidet.»