Lehrlingsmangel in der Gastronomie: Experten schlagen Alarm

In Österreichs Gastronomie herrscht ein akuter Lehrlingsmangel, der die Zukunft der Branche bedroht. Experten raten zu schnellen Änderungen in der Ausbildung.
August 28, 2024 | Fotos: Michael Strobl

Die Zahl der Lehrlinge in der österreichischen Gastronomie hat in den letzten Jahren einen besorgniserregenden Tiefstand erreicht. Ein Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums zeigt, dass sich die Anzahl der Lehrlinge im Gastgewerbe in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

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Tiefstwerte bei Gastro-Lehrlingszahlen: Modernisierung der Lehre und bessere Ausbildungsqualität als Ausweg

Marko Fischer, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Wien, zeigt sich alarmiert:

«Die Lehre ist eine zentrale Säule der österreichischen Wirtschaft. Doch der Fachkräftemangel nimmt in allen Branchen bedrohliche Ausmaße an. Die Lehrlingszahlen sind in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Es ist höchste Zeit, dass wir diesem Trend mit einem ganzen Maßnahmenpaket entgegenwirken.»

Fischer fordert eine umfassende Modernisierung der Lehrausbildung, die nicht nur die Lehrpläne flexibler gestalten, sondern auch auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zugeschnitten sein soll. 

Bernd Hinteregger, Hotelier und Tourismusexperte, warnt vor den langfristigen Folgen für den Tourismus: „Während 2008 noch 14.800 Lehrlinge in diesen Sektoren tätig waren, sind es heute nur noch 7.200. Unser Ziel muss es sein, diese Zahl wieder auf 10.000 anzuheben und langfristig auf 15.000 auszubauen.“

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SWV Wien Präsident Marko Fischer und Tourismusexperte Bernd Hinteregger fordern eine umfassende Modernisierung der Lehrausbildung.

Der Kampf gegen den Lehrlingsmangel

Die Zahl der Lehrlinge in der österreichischen Gastronomie hat in den letzten Jahren einen besorgniserregenden Tiefstand erreicht. Ein Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums zeigt, dass sich die Anzahl der Lehrlinge im Gastgewerbe in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

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Tiefstwerte bei Gastro-Lehrlingszahlen: Modernisierung der Lehre und bessere Ausbildungsqualität als Ausweg

Marko Fischer, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Wien, zeigt sich alarmiert:

«Die Lehre ist eine zentrale Säule der österreichischen Wirtschaft. Doch der Fachkräftemangel nimmt in allen Branchen bedrohliche Ausmaße an. Die Lehrlingszahlen sind in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Es ist höchste Zeit, dass wir diesem Trend mit einem ganzen Maßnahmenpaket entgegenwirken.»

Fischer fordert eine umfassende Modernisierung der Lehrausbildung, die nicht nur die Lehrpläne flexibler gestalten, sondern auch auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zugeschnitten sein soll. 

Bernd Hinteregger, Hotelier und Tourismusexperte, warnt vor den langfristigen Folgen für den Tourismus: „Während 2008 noch 14.800 Lehrlinge in diesen Sektoren tätig waren, sind es heute nur noch 7.200. Unser Ziel muss es sein, diese Zahl wieder auf 10.000 anzuheben und langfristig auf 15.000 auszubauen.“

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SWV Wien Präsident Marko Fischer und Tourismusexperte Bernd Hinteregger fordern eine umfassende Modernisierung der Lehrausbildung.

Der Kampf gegen den Lehrlingsmangel

Hinteregger sieht dringenden Handlungsbedarf und schlägt mehrere innovative Maßnahmen vor. Dazu gehört die Einführung eines verpflichtenden zweiwöchigen Praktikums in der 9. Schulstufe, um Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten einer Lehre im Tourismus näherzubringen.

Dieses Praktikum könnte jungen Menschen die vielfältigen Möglichkeiten einer Lehre – beispielsweise im Tourismus – aufzeigen. Als Belohnung könnte ich mir einen 500-Euro- Urlaubsgutschein vorstellen“, so Hinteregger, der mehr kreative Ansätze von der Politik fordert. 

Darüber hinaus schlägt er vor: „Lehrlinge sollen einmal im Jahr die Möglichkeit bekommen, in einem anderen Betrieb zu arbeiten, eventuell in eine Branche reinzuschnuppern und so, ähnlich einem Erasmus-Studium, einen Austausch mit jungen Menschen aus einem anderen Umfeld zu erleben.»

Zusätzlich kann sich Hinteregger eine neue TV-Sendung vorstellen, die Lehrlinge während ihrer Ausbildung begleitet und die vielfältigen Karrieremöglichkeiten nach einem erfolgreichen Lehrabschluss zeigt.

„Eine solche Sendung könnte ähnlich wie die Start-up-Show ‚2 Minuten 2 Millionen‘ eine ganze Branche beleben und junge Menschen für eine Lehre begeistern“, so Hinteregger. 

Die Politik ist gefragt

Fischer und Hinteregger sind sich einig, dass es von Seiten der Regierung umfassender Maßnahmen bedarf, um den drohenden Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen.

„Das heute präsentierte Paket zeigt: Durch kluge Ideen aus der Wirtschaft kann die Attraktivität der Lehre deutlich gesteigert werden. Es geht darum, den jungen Menschen nicht nur eine berufliche Zukunft zu bieten, sondern auch den Unternehmen die Fachkräfte von morgen zu sichern.

Dafür muss die nächste Bundesregierung dringend liefern – unabhängig davon, welche Parteien ihr angehören werden“, appellieren Fischer und Hinteregger unisono.

Schlechte Ausbildungsqualität

Die Gewerkschaft vida, vertreten durch Berend Tusch, sieht die Gründe für den Rückgang der Lehrlingszahlen in einer mangelhaften Ausbildungsqualität und fordert konkrete Verbesserungen.

„Es braucht ausreichend Ausbildnerinnen und Ausbildner, die die nötige Zeit und die fachliche sowie soziale Kompetenz haben, um die Lehrlinge effektiv zu betreuen. Eine verpflichtende Ausbildungsdokumentation und regelmäßige Überprüfungen der Betriebe sind essenziell, um sicherzustellen, dass Lehrlinge nicht nur als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, sondern eine fundierte berufliche Grundlage erhalten“, erklärt Tusch.

Neben der Ausbildungsqualität betont Tusch auch die Notwendigkeit, den Beruf an sich attraktiver zu machen. Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen, die Schaffung von Perspektiven nach der Lehre und ein breiteres Spektrum in der Ausbildung.

„Die Vielfalt der Gastronomie muss sich in den Ausbildungsberufen widerspiegeln. So sollten beispielsweise auch spezialisierte Restaurants, wie indische oder asiatische Küchen, die Möglichkeit haben, neue Fachkräfte auszubilden“, führt Tusch weiter aus.

Die ersten Schritte wurden getan

Trotz der alarmierenden Situation gibt es auch positive Signale: So wurde im Mai 2024 im Tourismus-Kollektivvertrag eine Anhebung des Lehrlingseinkommens auf über 1.000 Euro sowie zusätzliche freie Sonntage und Feiertagsregelungen vereinbart.

Auch die Einführung eines Nachtarbeitszuschlags im November wird als wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gesehen.

„Diese Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist aber entscheidend, dass die Branche weiterhin konsequent daran arbeitet, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Attraktivität für Lehrlinge zu steigern“, betont Tusch abschließend.

Die Zukunft der österreichischen Gastronomie hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, die Lehrlingszahlen wieder zu steigern und den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen.

Die Branche steht vor großen Herausforderungen, doch mit den richtigen Maßnahmen könnte der drohende Fachkräftemangel gestoppt werden.

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