Er sei «absolut kein Nazi», sagte der italienische Winzer Andrea Lunardelli gegenüber dem Nachrichtenmagazin Vice. Trotzdem stellt er seit knapp zwei Jahrzehnten Weine her, auf denen neben anderen historischen Persönlichkeiten Diktatoren von Stalin bis Hitler abgebildet sind.
Immer wieder empören sich (nicht nur) Touristen an den geschmacklosen Souvenirs. Zuletzt eine prominente Wiener Ärztin, die Medien in Österreich darauf aufmerksam machte, dass «Führerwein» und Co. auch im Jahr 2022 immer noch in Supermarktregalen an der Adria zu finden sind. Jetzt soll damit Schluss sein, verspricht Lunardelli.
Er sei «absolut kein Nazi», sagte der italienische Winzer Andrea Lunardelli gegenüber dem Nachrichtenmagazin Vice. Trotzdem stellt er seit knapp zwei Jahrzehnten Weine her, auf denen neben anderen historischen Persönlichkeiten Diktatoren von Stalin bis Hitler abgebildet sind.
Immer wieder empören sich (nicht nur) Touristen an den geschmacklosen Souvenirs. Zuletzt eine prominente Wiener Ärztin, die Medien in Österreich darauf aufmerksam machte, dass «Führerwein» und Co. auch im Jahr 2022 immer noch in Supermarktregalen an der Adria zu finden sind. Jetzt soll damit Schluss sein, verspricht Lunardelli.
Bis zum nächsten Jahr wolle Lunardelli das Hitler-Portrait von Weinflaschen nehmen, sagte er, nach einer neuen Welle von Aufregung, in den italienischen Medien. Auslöser soll eine Reihe von Morddrohungen gewesen sein, die der Winzer erhalten habe, nachdem ein russischer Fernsehsender eine Dokumentation wiederholt habe, in denen die Hitler-Weinflaschen vorkommen.
Hitler bleibt im Regal
«Ab dem nächsten Jahr» – dann werde Lunardelli das Weingut übernehmen – «wird die gesamte ‚historische Linie‘ mit den Etiketten von Persönlichkeiten wie Hitler und Mussolini verschwinden», sagte er zur Tageszeitung La Stampa. Er selbst fände keinen Gefallen an der «historischen» Produktlinie. Auch wenn sie für das Weingut ein großes Geschäft sind: 12.000 Flaschen des Hitler-Weins gehen jährlich über den Tresen.
Ob das wirklich ein Ende der Hitler-Weine bedeutet, ist fraglich. Schon in der Vergangenheit seien die Weine aus dem Sortiment genommen worden, nur um wenig später wieder zurückzukehren, erzählt Shimon Samuels, Direktor internationaler Beziehungen des Simon-Wiesenthal-Zentrums, dem ORF. Dass sich der Winzer nicht komplett von der Vergangenheit verabschieden will, zeigt auch, dass der Kräuterlikör «Amaro del Duce» weiter auf dem Markt bleiben wird. «Weil er zusammen mit einem anderen Unternehmen produziert wird», so die Rechtfertigung.
Außerdem ist Lunardelli nicht der einzige Hersteller von Getränken mit Diktatoren-Etikett.