Griechenlands Tourismusbranche rechnet mit Milliardenverlusten
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So wie alle anderen Länder trifft die Corona-Pandemie auch Griechenland. Vielleicht aber auch ein bisschen härter, denn der ohnehin schon strauchelnden Wirtschaft brechen jetzt auch Umsätze aus Hotellerie und Gastronomie weg.
Der Hotelkammer-Verband bezifferte die erwarteten Umsatzverluste bis zum Jahresende auf knapp 4,5 Milliarden Euro. 45.000 Arbeitsplätze seien bereits verloren gegangen, hieß es unter Berufung auf eine Umfrage in der Branche.
EU-Vorbilder könnten den Weg weisen
Vorbild für Hilfe könnte Deutschland sein, wo mittelständischen Unternehmen mit leicht zugänglichen Krediten geholfen werden soll, finanziert und gesichert vom Staat und den Bundesländern.
Die Realität sieht ein wenig anders aus: Die Politik fordert eine rasche Kreditvergabe, doch die Geldinstitute zieren sich, zögern eine Kreditvergabe hinaus, verlangen unzählige Unterlagen von den Unternehmen, die gerade in der Krise kaum zu erstellen sind. Sie verlangen private Absicherung über Immobilien, bieten eigene Kredite an oder verweigern Corona-Kredite komplett.
Banken, die noch vor kurzem auf Kosten des Steuerzahlers gerettet wurden, verweigern Hilfskredite, auch wenn ihnen neunzig Prozent des Risikos abgenommen werden.
Rund 30% der Wirtschaft macht das Gastgewerbe in Griechenland aus
Die Lage in Griechenland ist deutlich prekärer, fast 2/3 der Hotels befürchten, bankrott zu gehen, die staatlichen Mittel sind knapp. Trotzdem muss eine Lösung gefunden werden, damit das Gastgewerbe die 2019 empfangenen 33 Mio. Touristen auch im nächsten Jahr unterbringen und bewirten kann. Um das zu verhindern, müsse der Staat diesem für das Land wichtigsten Bereich mit Steuererleichterungen und günstigen Krediten unter die Arme greifen, sagte der Präsident der Hotelkammer Griechenlands, Alexandros Vassilikos, am Montag.
So genannte Corona-Bonds der EU-Länder könnten Griechenland von Nutzen sein und Kredite mit Staatsabsicherung begünstigen. Es bleibt also abzuwarten, was die Regierung Griechenlands und auch der EU-Fördertopf bewegen kann, damit Griechenlands Strände bald wieder angesteuert werden können.