Erst zahlen, dann essen: Vorkasse bei Christian Bau
Die No-Show-Problematik beschäftigt Christian Bau schon länger. Wenn Gäste nicht erscheinen, bedeutet das zehn Prozent weniger Umsatz pro leerem Tisch in seinem kleinen 3-Sterne-Restaurant. Sämtliche Kalkulationen für den Kauf der hochwertigen Produkte für die Küche erweisen sich im Nachhinein als nicht haltbar. Und nicht zuletzt führen No-Shows zu einer erheblichen Lebensmittelverschwendung.
Wie funktioniert die Vorkasse im Victor’s Fine Dining?
Weil er sich mit dem betriebswirtschaftlichen Schaden nicht mehr abfinden will, nimmt Bau nun eine Vorreiterrolle ein: Er kassiert ab 1. März 2020 bereits vorab. Das bedeutet, dass für reservierte Tische pro Gast eine Pauschale von 200 Euro von der Kreditkarte abgebucht werden, wie die Tageskarte berichtet. Die Maßnahme wird freitags, samstags, an Feiertagen und an Vorabenden von Feiertagen gelten. Kommen die Gäste dann nicht zum gebuchten Termin, behält das Restaurant die 200 Euro pro Person ein.
Was sagt Christian Bau über seine Entscheidung?
„Leider zwingen uns die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zu diesem Schritt, denn die Rate an No-Shows und kurzfristigen Absagen haben über die letzten Monate weiter zugenommen», sagte Bau zur Tageskarte. „Nachdem wir gleichzeitig für Reservierungen eine Vorlaufzeit von rund drei Monaten und lange Wartelisten haben, ist es umso ärgerlicher, wenn ein Tisch an begehrten Wochenend- oder Feiertagterminen trotz Buchung leer oder unterbesetzt bleibt.“
Da die gesamte Gastronomie von der No-Show-Problematik betroffen ist, rechnet Bau mit Verständnis, wenngleich er bedauert, dass es überhaupt so weit kommen musste. Der 3-Sterne-Koch und Gault-Millau-Koch des Jahres 2018 hofft, dass Kollegen ihm nachfolgen und in ihren Restaurants ebenso die Vorkasse einführen werden.