Ende des Streetfood in Bangkok?
Eigentumswohnungen statt Garküchen
Bangkok ohne seine Garküchen an der Straße mit den bunten Plastikhockern – unvorstellbar! Wer hat sich bei seinem Thailandurlaub nicht durch die verschiedenen Suppen geschlürft, Spießchen geknabbert und das ein oder andere kulinarische Neuland betreten. Jetzt wollen Initiativen für Eigentumswohnungen und der Regierung damit Schluss machen und die Gehsteigen von Bangkoks legendären Streetfood-Ständen befreien. Der erste Paukenschlag kam mit einer Anordnung der Hauptstadtregierung Bangkoksm im März, die eine Schließung der Garküchen in den Stadtbezirken Thonglor, Ekkamai, and Phrakanong zum 17. April vorsieht.
Der Hintergrund
Seit dem Militärputsch 2014 sind die Themen Streetfood und die Kampagne zur Reinigung der Gehwege Teil des Parteiprogramms der Junta. rgumentiert wird, dass den Fußgängern und Autos so mehr Platz evrschafft werden soll und das Müllaufkommen reduziert werden soll. Online wird bereits spekuliert, ob versucht werde Bangkok in ein Singapur zu verwandeln. Singapur verbannte die Straßenhändler und legte sie in sogenannten Hawkercentern, großen Indoor-Garküchen, zusammen. Wie das in einer Metropole wie Bangkok umsetzbar ist, bleibt fraglich. Zudem sind die Garküchen nicht nur das kulinarische Herz der Stadt, sondern ernährt die Massen, die im Schnitt gut acht Euro am Tag verdienen, für wenig Geld. Erst im März rankte CNN Bangkoks Streetfood zum zweiten Mal in Folge als das beste der Welt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Stadtregierung sich besinnt und das Kulturgut Garküche erhält.