Deutsche Spirituosen Manufaktur produziert wegen Corona-Krise jetzt Händedesinfektionsmittel
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Die Deutsche Spirituosen Manufaktur auf Grund der anhaltenden Coronavirus-Pandemie ihre Bestände an reinem 96-prozentigem Ethanol ab sofort für die Produktion von Händedesinfektionsmitteln nach WHO-Standard.
«Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen», so Tim Müller, Geschäftsführer der Manufaktur. Miteigentümer und Apotheker Dr. Konrad Horn ergänzt: «Ganz so einfach ist uns der Schritt von der Herstellung von Destillaten zu der von Mitteln zur Händedesinfektion nicht gefallen. Ohne meinen fachlichen Hintergrund hätten wir wohl die Finger davon gelassen.»
Vorsicht vor Internet-Tipps zur «hausgemachten Desinfektion»
Derzeit würden laut Horn viele gut gemeinte Ideen zum Thema Desinfektion im Internet kursieren, wie etwa eine Anleitung um aus Gin oder privaten Restbeständen von Spirituosen Desinfektionsmittel herzustellen. Davon rät der promovierte Apotheker jedoch ab, denn für die Herstellung wird ein reines Ethanol mit 96 Prozent benötigt. Ein solch hoher Reinheitsgrad kann bei der Aufreinigung von Spirituosenresten in kleinen Destillerien in der Regel nicht erreicht werden
Mit dem neuen Produkt will die Manufaktur einen Beitrag dazu leisten, den dramatischen Mangel an solchen Produkten zumindest ein wenig zu lindern. Gleichzeitig reagiert das Unternehmen, das seit einigen Jahren die Gastronomie und Hotellerie mit Premium Spirituosen, wie Brände, Geiste, Gin und Vodka in kleinen Auflagen beliefert, auf einen Corona-bedingten «massiven und existenzgefährdeten Umsatzrückgang», wie es in einer Aussendung heißt.
Tausende Flaschen werden an Altenheime gespendet
«Und auch wenn die Umstellung der Produktion auf Händedesinfektionsmittel vordringlich dem Überleben der Manufaktur dienen soll, heißt es in der vielleicht größten Krise, die jeder von uns zu seinen Lebzeiten erleben wird, solidarisch sein mit den am meisten Gefährdeten. So wird die Manufaktur einige tausend Flaschen ihres Desinfektionsmittels schon in den nächsten Wochen an Berliner Altenheime spenden, wo es dringend benötigt wird.», heißt es von Seiten der Destillerie mit Sitz in Berlin.
«Wir wissen gerade selbst nicht wie es weitergeht oder ob unsere Manufaktur diese Krise übersteht. Der weitaus größte Teil unsere Kunden ist von heute auf morgen weggebrochen. Zudem können Kunden ausstehende Rechnungen nicht mehr bezahlen, unsere monatliche Belastung bleibt aber unverändert. Dennoch kämpfen wir und versuchen unsere vier Mitarbeiter um jeden Preis, wenn auch in Kurzarbeit, zu halten. Gemeinsam können wir es schaffen und werden zusätzlich auch unseren Beitrag zum Gemeinwohl leisten.“, so Tim Müller.
Angeboten wird das Händedesinfektionsmittel im Store der Manufaktur oder online. Durch den Verkauf an Endverbraucher hoffen die Eigentümer den Erhalt der Manufaktur zu sichern.