Der Wettkampf der Besten: Bocuse d’OR
Zum 10. Mal hat der unbestrittene «Maître de cuisine» und Jahrhundertkoch, Paul Bocuse, die besten Köche der Welt vom 25. bis zum 26. Jänner nach Lyon eingeladen. Der Startschuss zu dieser Veranstaltung wurde am 25. Jänner, exakt um 06.15 Uhr morgens gegeben, als sich die ersten 12 Kandidaten versammelten und auf die Eurexpo fuhren und dort unter strengster Kontrolle ab 08.50 Uhr ihr Bestes gaben. Der mit 20.000 Euro dotierte Siegerpokal «Bocuse d’Or» ging an Serge Vieira, der für Frankreich ins Rennen ging, eine ausgezeichnete Fisch- und Fleischplatte präsentierte und damit die Jury überzeugen konnte.
Es war ein Kopf-an-Kopf Rennen,
Frankreich erhielt 1.113 Punkte, der Zweitplatzierte, Tom Victor Gausdal aus Norwegen, hingegen erreichte mit einem Punkt Unterschied (1.112 Punkte) Platz zwei. Dieser zweite Platz war mit 15.000 Euro ebenso sehr großzügig dotiert. Dänemark, vertreten durch Rasmus Kofoed gelang mit 1.089 Punkten der 3. Platz. Er freute sich über 10.000 Euro Preisgeld. Den undankbaren 4. Platz errang Schweden, womit aber eines wieder unter Beweis gestellt wurde: Die Nordländer verstehen sehr viel vom Kochen auf Spitzen-Niveau! Wir freuen uns ganz besonders über das erfolgreiche Abschneiden des österreichischen, deutschen, italienischen sowie des Schweizer Teams.
Der Österreicher Thomas Dorfer (1.012 Punkte) belegte den sensationellen 6. Platz, der Hamburger Wahabi Nouri wurde 10. mit 956 Punkten, der Schweizer Dominic Bucher wurde 11. mit 941 Punkten.
Das italienische Team bewies, dass Kochen auch unter höchster Anspannung reibungslose Teamarbeit sein kann. Die Vorjahressieger des Bocuse d’Or hatten die Aufgabe, die beste Zusammenarbeit der Chefs mit ihren jeweiligen «Commis» zu bewerten. Die sympathische Italienerin Elena Sportelli – Commis des italienischen Kandidaten Andrea Galli – wurde als Beste geehrt und «hüpfte» mit Begeisterung Ihrem Preis entgegen. Paul Bocuse war davon sichtlich berührt und bedankte sich beim Nachwuchs. Auch wenn diese 24 Mannschaften Konkurrenten am Herd waren, so halfen sie sich gegenseitig im wahrsten Sinne des Wortes «aus der Patsche». Der Deutsche Wahabi Nouri, der am Montag sein Können unter Beweis stellte, kochte in den Töpfen des Österreichers Thomas Dorfer. Seinem Kollegen aus Irland, Stephen Brothers, konnte der Deutsche dafür seine Präsentationsplatten zur Verfügung stellen, da diese nach Ankunft am Flughafen unauffindbar waren.
Unübertroffen waren die jeweiligen Fangemeinden, die ihre Teams nach Lyon begleiteten. Tatsächlich geht es bei einem sportlichen Finale meist leiser zu, viel viel leiser. Denn die Halle, in der die Besten der Welt ihr Bestes gaben, tobte, als die einzelnen Mannschaften eintrafen. Diese Anfeuerungen verstummten erst wieder, als die Veranstaltung zu Ende war.
Hörner, Trommeln und Pauken feuerten ihre Favoriten an, überdimensionale Fahnen wurden geschwenkt. Die Fans trugen in den Landesfarben bedruckte T-Shirts, damit man sie gleich richtig zuordnen konnte. Sogar ein verkleideter Wolfgang Amadeus Mozart saß im Sektor der Österreicher.
Bocuse d’Or war pure Begeisterung auf der Tribüne! Während der gesamten Veranstaltung hielt diese tolle Atmospähre an, selbst Meister Paul Bocuse schmunzelte wiederholt in Richtung der anfeuernden Fangemeinde.
Der Österreicher Thomas Dorfer wird seine Reise nach Lyon sicherlich nicht so schnell vergessen. Radio, Presse und Fernsehen begleitete ihn sowie den österreichischen Bocuse d’Or Präsidenten Rudolf Obauer und Toni Mörwald nach Lyon.
Der Hinflug mit dem legendären Flugzeug des ehemaligen jugoslawischen Staatspräsidenten mußte man in letzter Sekunde wegen starken Schneefalls absagen, dafür wurde aber ein außergewöhnliches Menü serviert. Der Koch des Jahrhunderts, Eckart Witzigmann präsentierte unter anderem Gemüse und Suppe getrennt in originellen Reagenzgläsern.
Wo war der große «Meister aller Klassen», als dieser Wettbewerb stattfand? Paul Bocuse war allgegenwärtig und wurde trotz seines Alters von über 80 Jahren nie müde, Autogramme zu geben und sich in den Ablauf positiv einzubringen. Er schaute den Spitzenköchen über die Schulter, gab unzählige Interviews und nahm sich gerne Zeit für Fototermine. Er ließ es sich nicht nehmen, selbst dem Ser- vicepersonal die letzten «Ätzes» während Ihrer engangierten Arbeit zu geben und Tipps zuzuflüstern.
Er hielt sich jedoch im Hintergrund, als die Jury die einzelnen Länder bewertete.
Fakt ist, dass Paul Bocuse als «Sir» jederzeit alles unter Kontrolle hatte. Trotz der Hektik des Wettbewerbes mit 24 Teilnehmern aus der ganzen Welt nahm er sich die Zeit, um gemeinsam mit Wolfang Puck die letzten Ausgaben von Rolling Pin mit den jeweiligen Interviews zu studieren und bedankte sich bei Rolling Pin für die gelungene Reportage.
Am 26.01. um 18.00 Uhr war es dann endlich soweit. Die einzelnen Mannschaften zogen in eine tobende Halle ein und Paul Bocuse selbst gab das Ergebnis bekannt. Frankreichs Kandidat Serge Vieira ist der unumstrittene Sieger des zehnten Bocuse d’Or-Wettbewerbes. Bewertungskriterien neben der Präsentation der Platte waren Geschmack und Arbeitstechnik. Serge Vieira konnte die internationale Jury auf allen Ebenen überzeugen.
Er war 1997 der Gewinner von «Auvergne-Québec» und 2004 der Gewinner des «Concours national de Cuisine Artistique». Vieira trainierte wie alle anderen Teilnehmer hart und intensiv für das große Show-Down. Er hatte dabei professionelle Unterstützung von Régis Marcon (2-Sterne Koch des Auberge des Cimes), dem Sieger des Bocuse d’Or im Jahre 1995.
Seine Freundin Marie-Aude hat ihn nicht nur moralisch sondern auch organisatorisch unterstützt, indem Sie die Betreuung der Sponsoren und Gesamtorganisation übernahm. Sein Gesamtbudget für das Training, den Vorbereitungen, den Zutaten (teilweise aus Island und Dänemark) und sonstigen Ausgaben betrug stolze 56.000 Euro!
Seit dem Sieg in der nationalen Ausscheidung, im März vor einem Jahr in Frankreich, hat er sich konsequent und zielstrebig auf das große Finale vorbereitet.
Der zweite Platz ging an Tom Victor aus Norwegen, der dritte Platz an Rasmus Kofoed aus Dänemark.
Es wurden auch zahlreiche Spezialpreise vergeben:
Das beste Fischgericht ging an Schweden (Jonas Dahibom).
Das beste Fleichgericht ging an Finnland (Petteri Luoto),
Das beste Plakat an China (Haidong Wang), die beste Werbekampagne an die Schweiz (Dominic Bucher) und der beste Commis – wie bereits erwähnt – an Elena Sportelli aus Italien.
Gewinner
Gold: Serge VIEIRA / Frankreich
Silber: Tom Victor Gausdal / Norwegen
Bronze: Hans Beck Thomsen / Dänemark
4. Platz: Jonas Dahlbom / Schweden
5. Platz: Sturla Birgisson / Island
6. Platz: Thomas Dorfer / Österreich
7. Platz: Luoto Petteri / Finnland
8. Platz: Morgan Wilson / Kanada
9. Platz: Friedrich F. Gitschner / USA
10. Platz: Wahabi Nouri / Deutschland
11. Platz: Dominic Bucher / Schweiz
12. Platz: Noriyuki Hamada / Japan
13. Platz: Bart Tastenhoye / Belgien
14. Platz: Scott Pickett / Australien
15. Platz: Andrea Galli / Italien
16. Platz: Maroun Chedid / Libanon
17. Platz: Eyck Zimmer / Großbritannien
18. Platz: Beng Benton Toh / Singapur
Kontakt:
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