Bayern: Corona-Inferno unter Erntehelfern geht in die nächste Runde
Großbauernhof im Visier des Corona-Virus
Noch vor rund zwei Wochen forderte die EU-Kommission mehr Schutz für Saisonarbeiter – zurecht: denn nun gerät ein Gemüsehof in Mammingen in das Kreuzverhör der Presse. Auf einem Großbauernhof wurden 174 Erntehelfern positiv auf das Corona-Virus getestet, berichtete der Sender Antenne Bayern nach Angaben der Behörden des Landkreis Dingolfing Landau.
Massentestungen enttarnen Corona-Cluster
Bereits am Freitag gelangten sieben Corona-Fälle aus besagtem Gemüsehof ans Licht der Öffentlichkeit. Aufgrund der positiven Fälle am Vortag wurde am Samstag eine Corona-Massentestung in die Wege geleitet. Rund ein Drittel der Mitarbeiter, die in den dortigen Sammelunterkünften beherbergt werden, infizierten sich mit dem Virus.
Der gesamte Hof unter Quarantäne
Zurzeit befinden sich am Gemüsehof rund 500 Personen unter Quarantäne – auch Mitarbeiter, deren Test negativ war, so der Kurier. Ein Sicherheitsdienst vor Ort sei dafür zuständig, dass niemand den Betrieb verlässt. «Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen», sagte der bayrische Landrat Werner Bumeder in einer Pressekonferenz.
Gesamte Ernährungs- und Lebensmittelbranche betroffen
Bisher wurde der Fokus stets auf die prekären Arbeits- und Wohnbedingungen der Mitarbeiter in der Fleischbranche gelegt. Doch der neue Corona-Hotspot wird zukünftig vermutlich zur Befeuerung hitziger Debatten beitragen: Denn nach der Enttarnung des Corona-Clusters am Gemüsehof eines steht nun fest: Das Schwert des Damokles hängt nicht nur über der Fleischbranche, sondern über dem gesamten Ernährungs- und Lebensmittelsektor.
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