Rauchfrei-Update: Funktioniert das Verbot?

Das neue Rauchverbot in der österreichischen Gastronomie wird weitgehend eingehalten. Betreiber von Shisha-Bars sind mit ihrem Ansuchen um eine Ausnahme vor dem VfGH gescheitert. Unter Gastronomen sind die Meinungen zur neuen Regelung geteilt.
Dezember 4, 2019 | Fotos: Shutterstock

Wie steht es um die rauchfreie Gastro in Österreich?

Seit 1. November 2019 gilt in Österreich das allgemeine Rauchverbot in der Gastronomie. Die Regelung wird emsig kontrolliert und die Behörden melden kaum Verstöße. Laut Gesundheitsministerium wurde allein in Wien schon 2500 Mal überprüft, ob Gäste und Gastronomiebetriebe wirklich rauchfrei sind. Und es zeigte sich in den allermeisten Fällen: Ja, das sind sie. Aus besagten 2500 Kontrollen resultierten nur 50 Anzeigen.

In Graz sind derzeit zwei Anzeigen anhängig, und es gab insgesamt acht Verstöße in zwei Lokalen gegen das Rauchverbot.

Die Befürchtung, dass eine Welle an Beschwerden von Anrainern wegen Lärmbelästigung durch vor den lokalen rauchende Gäste heranrollen würde, hat sich nicht bestätigt. Auch hier halten sich die Fälle eng in Grenzen.

Rauchverbot
In der österreichischen Gastronomie darf seit 1. November nicht mehr geraucht werden – und die Leute halten sich daran.

Warum haben Shisha-Bars geklagt?

Neben den Rauchern, die bei zunehmend frostigen Temperaturen für ihre Zigarette nach draußen gehen müssen, sind es vor allem Nachtlokale und Shisha-Bars, die unter dem neuen Rauchverbot, das auch für Shishas und E-Zigaretten gilt, leiden, weil die Gäste wegbleiben.

Der Fachverband Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) setzt sich daher weiterhin dafür ein, Ausnahmen vom Rauchverbot für diese Betriebe zu erwirken, in Form von getrennten Raucherräumen ohne Service. Derzeit steht dieses Vorhaben aber unter keinem guten Stern.

Mehrere Betreiber von Shisha-Bars haben beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) bereits Anträge auf Gesetzesprüfung eingebracht, mit dem Argument, man könne Shisha-Bars nicht mit anderen Lokalen vergleichen, weil die Gäste ausschließlich zum Rauchen einer Wasserpfeife kommen würden. Deshalb erachten sie das Rauchverbot als unsachlich.

Wie der ORF heute berichtet, hat der VfGH das Ansuchen der Shisha-Bar-Besitzer nun allerdings zurückgewiesen. Alle Gastronomiebetriebe müssen seiner Ansicht nach gleich behandelt werden.

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Wie sehen Gastronomen das Rauchverbot?

Nicht nur Betreiber von Shisha-Bars, sondern auch manche Restaurantbesitzer haben keine Freude mit der neuen Regelung. Wie der ORF Steiermark berichtet, zeige sich etwa im Grazer Univiertel ein deutliches Umsatzminus trotz gleichbleibender Gästezahl, weil die Raucher häufig nach draußen gehen und letztlich viele Gäste früher nach Hause gehen würden, wie Wolfgang Nusshold vom Kottulinsky gegenüber dem ORF angab.

Es gibt aber auch viele Gastronomen, die mit dem Rauchverbot sehr zufrieden sind, weil das Personal nicht mehr dem schädlichen Zigarettenrauch ausgesetzt ist. Jene, die es nicht sind, suchen nun nach Auswegen, indem sie etwa Winterschanigärten oder eben separate Nebenräume, in denen nur geraucht, aber nicht konsumiert werden darf, installieren, so der Standard.

Österreich wird bald noch ein Stück rauchfreier: Ab dem Frühjahr 2020 soll das generelle Rauchverbot auf Bahnhöfe ausgedehnt werden.

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