Mit Frack, Poliertuch und guten Jobaussichten
Fotos: Shutterstock, International Butlerschool, Adlon Berlin
Dorpsstraat 16
NL-4012 BG Kerk Avezaath
Tel.: +31 (0) 344/67 39 37
www.butlerschool.com
12 Little Bornes, Dulwich
SE21 8SE London
Tel.: +44 (0) 20/86 70 55 85
www.ivorspencer.com
90 Church Road, Long Hanborough
Witney, Oxfordshire OX29 8JF
Tel.: +44 (0) 19 93/88 10 87
www.butler-valetschool.co.uk
Jedes Detail stimmt – angefangen von der millimetergenauen Platzierung des auf Hochglanz polierten Bestecks bis hin zu den perfekt gepackten Koffern. Dafür verantwortlich ist die Elite des Service, die unsichtbaren guten Geister der Luxushotellerie, der hochkarätigen oder auch neureichen Familien: die Riege der Butler.
Obwohl diese Berufsbezeichnung an das England des 19. Jahrhunderts erinnert, ist dieser Job gar nicht von gestern. „Butler gelten heute eher als Manager oder Personal Assistent. Wer einen Abschluss einer renommierten Schule und davor internationale Berufserfahrung gemacht hat, der wird brillante Jobmöglichkeiten vorfinden“, weiß Frank Fortges, Head Butler und Director of Recruitment of the International Butler Academy (TIBA) in den Niederlanden.
Und diese Jobs sind hoch dotiert, eine Tatsache, die erklärt, warum die Preise der Butler-Kaderschmieden so hoch sind. Der achtwöchige Ausbildungskurs an der TIBA kostet 12.500 Euro, der sechswöchige Feinschliff für angehande Butler an der Ivor Spencer International School (ISIS) rund 8000 Euro. „Ja, es ist teuer, aber eine sehr sinnvolle Investition in die Zukunft“, meint Mohamed Shamandi. Der 24-jährige Österreicher ist frischgebackener Absolvent der TIBA und weiß, wovon er spricht. „Ich habe bereits einige verlockende Angebote und kann sagen, dass ich das Schulgeld binnen kürzester Zeit wieder auf meinem Konto haben werde. Man merkt, dass der Bedarf an Fachpersonal stark steigt, und hat tolle Wahlmöglichkeiten.“
Dass die Jobchancen als Butler immer besser werden, erzählt auch Ivor Spencer, der Grandseigneur unter den Butlern. Der 82-jährige Gründer und Leiter der ISIS in London, vermittelt seine …
Fotos: Shutterstock, International Butlerschool, Adlon Berlin
Dorpsstraat 16
NL-4012 BG Kerk Avezaath
Tel.: +31 (0) 344/67 39 37
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12 Little Bornes, Dulwich
SE21 8SE London
Tel.: +44 (0) 20/86 70 55 85
www.ivorspencer.com
90 Church Road, Long Hanborough
Witney, Oxfordshire OX29 8JF
Tel.: +44 (0) 19 93/88 10 87
www.butler-valetschool.co.uk
Jedes Detail stimmt – angefangen von der millimetergenauen Platzierung des auf Hochglanz polierten Bestecks bis hin zu den perfekt gepackten Koffern. Dafür verantwortlich ist die Elite des Service, die unsichtbaren guten Geister der Luxushotellerie, der hochkarätigen oder auch neureichen Familien: die Riege der Butler.
Obwohl diese Berufsbezeichnung an das England des 19. Jahrhunderts erinnert, ist dieser Job gar nicht von gestern. „Butler gelten heute eher als Manager oder Personal Assistent. Wer einen Abschluss einer renommierten Schule und davor internationale Berufserfahrung gemacht hat, der wird brillante Jobmöglichkeiten vorfinden“, weiß Frank Fortges, Head Butler und Director of Recruitment of the International Butler Academy (TIBA) in den Niederlanden.
Und diese Jobs sind hoch dotiert, eine Tatsache, die erklärt, warum die Preise der Butler-Kaderschmieden so hoch sind. Der achtwöchige Ausbildungskurs an der TIBA kostet 12.500 Euro, der sechswöchige Feinschliff für angehande Butler an der Ivor Spencer International School (ISIS) rund 8000 Euro. „Ja, es ist teuer, aber eine sehr sinnvolle Investition in die Zukunft“, meint Mohamed Shamandi. Der 24-jährige Österreicher ist frischgebackener Absolvent der TIBA und weiß, wovon er spricht. „Ich habe bereits einige verlockende Angebote und kann sagen, dass ich das Schulgeld binnen kürzester Zeit wieder auf meinem Konto haben werde. Man merkt, dass der Bedarf an Fachpersonal stark steigt, und hat tolle Wahlmöglichkeiten.“
Dass die Jobchancen als Butler immer besser werden, erzählt auch Ivor Spencer, der Grandseigneur unter den Butlern. Der 82-jährige Gründer und Leiter der ISIS in London, vermittelt seine …
… Eleven in königliche Häuser und Topluxushotels. „Vor nicht allzu langer Zeit war unser Berufsstand eigentlich nicht mehr existent. Von den rund 30.000 Butlern in England in den 30er-Jahren gab es vor 20 Jahren nur noch 70. Heute hat sich die Zahl wieder verdoppelt – Tendenz steigend.“
Ein Grund dafür ist, dass jene, die sich alles und mehr leisten können, mehr Zeit für Beruf, Familie oder Freizeit haben wollen. Ein anderer, dass vor allem in den USA und in arabischen Ländern ein Butler als das ultimative Statussymbol gilt. Und diesen Beweis ihres Status lassen sie sich einiges kosten: Das Bruttoeinstiegsgehalt eines gut ausgebildeten Butlers beginnt bei 50.000 bis 200.000 Euro jährlich, zudem erhält man ein- bis zweimal jährlich einen Bonus, der zwischen 50 und 100 Prozent des Salärs ausmacht. Wenn nach einem Jahr die Chemie zwischen Dienstherr und Butler stimmt, gibt es meist auch noch eine dicke Gehaltserhöhung in der gleichen Höhe. Als zusätzliche Angenehmlichkeit zählt natürlich auch, dass Kost und (luxuriöses) Logis inbegriffen sind. Je nach Bankkonto des Dienstgebers wohnt man in einer gut ausgestatteten Wohnung in der Nähe oder auch in einem eigenen Bedienstetenhaus direkt auf dem Grundstück. Ein Auto für Erledigungen und den privaten Gebrauch ist obligatorisch.
Doch was teuer bezahlt wird, hat auch seinen Preis und der geht auf Kosten des Privatlebens. „Es gibt keine gesetzlich geregelten Arbeitszeiten, das wird individuell mit dem Dienstherrn verhandelt. So kann es sein, dass man über Monate hinweg immer „on core” sein muss und dann gibt es Zeiten, in denen man so gut wie gar keinen Verpflichtungen nachkommen muss. Es heißt flexibel und spotan zu sein“, klärt Fortges auf.
Globales Wissen, Diskretion und Feingefühl sind die Säulen unseres Berufes.
Ricardo Dürner
Butler im Adlon Berlin
Was es noch heißt, ein Butler zu sein, ist das Commitment zu seinem Dienstherrn. „Das ist eine Frage der Persönlichkeit. Wer nicht bereit ist, sich und seine Bedürfnisse unterzuordnen, der wird weder sich noch seinen Dienstherrn glücklich machen“, erklärt Shamandi. Derselben Meinung ist auch Ricardo Dürner, der Butler der Präsidentensuiten des Adlon Berlin. „Wenn eine der Suiten besetzt ist, nächtige ich auch im Hotel und passe meinen Rhythmus dem des Gastes an. Er sollte sich immer wie zu Hause fühlen und dabei eigentlich gar nicht merken, dass ich mich um ihn kümmere. Ein guter Butler ist wie ein guter Geist: immer zur Stelle und dabei unsichtbar.“
Dieses Feingefühl ist Grundvoraussetzung für den Job, genauso wie Diskretion. „Die Tugend der Verschwiegenheit wiegt mindestens so viel wie eine fundierte Ausbildung“, vergleicht Dürner. Denn als Butler ist man mehr als gemeinhin das Mädchen für alles, man ist ebenso Vertrauter des Dienstherrn. „Wenn das Verhältnis zwischen Herrn und Butler stimmt, dann kann es durchaus sein, dass man sein gesamtes Dienstleben dort verbringt“, meint Fortges. „Doch genauso wie sich das Verständnis der Ehe geändert hat, hat sich das Verständnis zwischen Arbeitgeber und Butler geändert. Heutzutage ist es so, dass alle drei bis fünf Jahre der Dienstherr gewechselt wird.“
Denn sosehr ein guter Butler das intim-distanzierte Verhältnis zu dem Dienstherrn schätzen, ist es doch der Wunsch nach neuen Herausforderungen, der ihn die Position wechseln lässt. Ein Grund, warum Dürner das Leben eines Hotelbutlers bevorzugt: „In den elf Jahren hier im Adlon Berlin habe täglich mit neuen Aufgaben zu tun. Es wird niemals langweilig, Hollywood und hochkarätige Politiker geben sich hier die Klinke in die Hand – und deren Wünsche könnten nicht unterschiedlicher sein.“ Dass Dürner sein Geschäft versteht, beweisen die zahlreichen Abwerbungsversuche diverser Gäste. „Das schönste Lob, das man als Butler bekommen kann.“
Dass dabei meistens auch reichlich Trinkgeld in die behandschuhte Hand wandert, erwähnt Dürner natürlich nicht. Denn das Paradoxe ist, dass man als Butler zwar stattlich bezahlt wird, doch der wahre Grund, immer sein Bestes zu geben, ist vielmehr der Wunsch, andere glücklich zu machen.
Robert Wennekes
Gründer von the International Butler Academy und Chairman of the board
Der gebürtige Niederländer ist nicht nur der Gründer TIBA, sondern auch als Lehrender für die Fächer „Butling“ und „Interviewing Skills & Techniques“ tätig. Er kann auf 30 Jahre Erfahrung zurückblicken und arbeitete davon 16 als professioneller Butler unter anderem in den USA, Österreich und Deutschland.
„Hier geht es um Passion und Professionalität“
ROLLING PIN: Wie hoch stehen die Jobchancen für einen Butler?
Robert Wennekes: Ich habe durch meine Personalvermittlungsfirma bemerkt, dass es einen Markt für diese Art von Personal gibt und dass dieser noch lange nicht gedeckt ist. Daher war der einzig logische Weg, selbst Butler auszubilden. Nur so konnte ich den Standard erreichen, den ich für meine Kunden erreichen wollte.
ROLLING PIN: Worauf legen Sie speziell Wert?
Wennekes: Als Butler muss man sich zur Gänze seinem Dienstherrn unterordnen. Dazu benötigt es eine gewisse Geisteshaltung und einer Passion für diesen Beruf. Dass dabei die Liebe zum Detail und zur Professionalität ebenfalls eine tragende Rolle spielen, versteht sich von selbst.
ROLLING PIN: Gibt es noch weitere Kriterien, die einen perfekten Butler auszeichnen?
Wennekes:
Ja, man benötigt das richtige Gefühl! Man muss sozusagen auf einer Wellenlänge mit dem Dienstherrn sein. Flexibilität, Ehrlichkeit und Diskretion gelten als essenzielle Eigenschaften in diesem Beruf. Wer lange Arbeitszeiten scheut, ist ebenso falsch, wie diejenigen, die den Job nur wegen des Geldes machen. Butler zu sein, sollte kein Beruf sein, sondern es ist eine Berufung. Plakativ gesprochen: Wer keine Liebe und Leidenschaft zum Dienen hat, der hat auch nicht das Zeug dazu, ein perfekter Butler zu werden.