Little London: Das Luxus-Steakhouse in München
In der Universität in Innsbruck will man vor Kurzem herausgefunden haben, dass Menschen mit einem Faible für Gin Tonic eher zu bösartigem oder manipulativem Verhalten neigen. Demzufolge darf man nur mit äußerster Vorsicht das Steakhouse Little London in München betreten.
Denn neben den vermeintlich besten Steaks in Deutschland widmet sich das Unternehmen mit leidenschaftlicher Hingabe dem Vertrieb von Gin Tonic. 50 variierende Sorten Gin hat Little London im Angebot und verkauft damit im Jahr rund 70.000 Gläser Gin Tonic. Für alle Psychopathen und jene, die es noch werden wollen, also das perfekte Stammlokal, schenkt man der Studie Glauben.
In der Universität in Innsbruck will man vor Kurzem herausgefunden haben, dass Menschen mit einem Faible für Gin Tonic eher zu bösartigem oder manipulativem Verhalten neigen. Demzufolge darf man nur mit äußerster Vorsicht das Steakhouse Little London in München betreten.
Denn neben den vermeintlich besten Steaks in Deutschland widmet sich das Unternehmen mit leidenschaftlicher Hingabe dem Vertrieb von Gin Tonic. 155 variierende Sorten Gin hat Little London im Angebot und verkauft damit im Jahr rund 70.000 Gläser Gin Tonic. Für alle Psychopathen und jene, die es noch werden wollen, also das perfekte Stammlokal, schenkt man der Studie Glauben.
Britischer Flair
Mario Pargger ist seit den Anfängen des dreijährigen Unternehmens mit dabei. Der 41-jährige Kärntner ist gesellschaftender Geschäftsführer im Little London und bezeichnet es liebevoll als „sein Baby“. Davor hatte er nach seiner Ausbildung zum Koch/Kellner und einer doppelten zum Sommelier auf einem Luxusliner auf der ganzen Welt und am Luxuscampingplatz Caravan Sexten in Südtirol gearbeitet.
Das Angebot für Little London bekam Pargger direkt von Eigentümer Thomas Hirschberger. „Da war ich gerade Ende 30. Also dachte ich mir: Ich geb jetzt die nächsten fünf Jahre richtig Gas und dann habe ich entweder was erreicht oder eine Lebenserfahrung dazugewonnen“, kommentiert Pargger seine Entscheidung, nach München zu ziehen, frei von der Leber weg.
Sein österreichischer Charme kommt ihm da gelegen: „Die Münchner können ja schon mal ziemlich arrogant sein. Da freuen sich unsere Gäste immer über österreichische Herzlichkeit“, meint Pargger schmunzelnd. Das Steakhouse im Zentrum Münchens bietet Platz für rund 140 Personen. Die gediegene Einrichtung soll einen britischen Flair vermitteln, der sich in der Speisekarte aber einzig in den Fish and Chips widerspiegelt.
Der Rest der Karte bedeutet ein Freudenfest für jeden Fleischtiger und einen leeren Teller für jeden Vegetarier, den es paradoxerweise in ein Steakhouse verschlagen sollte.
Beef versus Cashcow
Ein Höhepunkt der Karte ist zum Beispiel der „Loony Lachs“, der am besten vom hauseigenen Loony Gin begleitet werden sollte. Dieser Gin ist etwas ganz Besonderes, denn bei der Produktion eines Liters werden zwischen fünf und sechs Kilogramm Karotten beigemengt. Beim „Loony Lachs“ wird ein Filet vom schottischen Wildlachs 24 Stunden in den Botanicals – den verschiedenen pflanzlichen Elementen – des Gins gebeizt, also Wacholder, Ingwer, Karotten und Limone.
Danach wird er mit süß geschmortem Urkarottenpüree und einer Gingerbeer-Emulsion serviert. Als Hauptspeise wählt man am besten den eigenen Lieblingscut vom Steak. Die Rinder stammen dabei zum größten Teil aus Australien oder den Vereinigten Staaten. Da der Wareneinsatz beim Fleisch allerdings recht hoch ist, ist die eigentliche Cashcow von Little London der Gin. „Wir inszenieren den auch richtig im Weinglas mit Eiskugeln und verschiedenen Kräutern, frischen Früchten und pushen Gin Tonic auch als Aperitif“, erklärt Pargger.
Eigene Gin und Beef Tastings liefern regelmäßig auch Einblicke in die richtige Zubereitung und Handhabung der Produkte. Das Prinzip ist erfolgreich, immerhin erwirtschaftete das Restaurant im dritten Geschäftsjahr 20 Prozent mehr Umsatz. Das stimmt zwar positiv, reicht dem ehrgeizigen Restaurantleiter so aber noch nicht: „Wenn man zufrieden ist, hat man schon verloren.“
Gin-Tonic-Faible
Pargger selbst leitet 45 Mitarbeiter und ist der allabendliche Gastgeber im Little London, platziert die Gäste, gibt Empfehlungen und kümmert sich mitunter um den Weineinkauf. „Viele glauben, ich sei bloß Kellner, und das gefällt mir auch so. Ich lasse nicht gern den Chef raushängen, sondern packe gerne mit an. Wenn ich schon Formel-1-Fahrer bin, will ich natürlich auch beim Rennen dabei sein.“
Das macht er auch gut und gerne mal sieben Tage die Woche. Dabei zeichnet sich seine Belegschaft nach eigenen Angaben vor allem durch Authentizität und Offenheit aus. Die Gäste kommen gerne, fühlen sich wohl und gut aufgehoben. Unter der Woche sind es vor allem Geschäftskunden, die sich im Little London treffen, wochenends mischen sich dann Touristen, Sonntagsgourmets und der eine oder andere Promi darunter.
Hat er dann doch mal frei, haut er sich trotzdem nicht auf die Couch zu Hause. Lieber fährt er dann spontan nach Österreich Ski fahren oder nach Barcelona und probiert neue Restaurants aus. Pargger führt also privat und professionell ein Leben auf der Überholspur. Vielleicht ist das ja die Kehrseite der anfangs erwähnten Studie: Leute mit Gin-Tonic-Faible bringen’s weit im Leben.
www.little-london.de