Ice, Ice, Baby: Die heißesten Eis-Trends des Jahres
Der Frühling 2021 soll zwar der kälteste seit 1997 sein. Trotzdem: Die meisten unter uns werden hoffentlich schon an der ersten Eiskugel des Jahres geleckt haben. Lockdown- und wetterbedingt wird es wohl eine dieser üblichen Verdächtigen aus dem Supermarkt gewesen sein. Verständlich, keine Frage, schließlich könnten in Zeiten wie diesen Guilty-Pleasure-Rituale wichtiger nicht sein. Doch wenn die Öffnungsschritte genauso wie die Temperaturen wieder ordentlich an Fahrt gewinnen, wird schnell klar: Da geht noch mehr. Heißt: Seit unserer aller Kindheit hat sich im kulinarischen Eissektor einiges getan.
Der Frühling 2021 soll zwar der kälteste seit 1997 sein. Trotzdem: Die meisten unter uns werden hoffentlich schon an der ersten Eiskugel des Jahres geleckt haben. Lockdown- und wetterbedingt wird es wohl eine dieser üblichen Verdächtigen aus dem Supermarkt gewesen sein. Verständlich, keine Frage, schließlich könnten in Zeiten wie diesen Guilty-Pleasure-Rituale wichtiger nicht sein. Doch wenn die Öffnungsschritte genauso wie die Temperaturen wieder ordentlich an Fahrt gewinnen, wird schnell klar: Da geht noch mehr. Heißt: Seit unserer aller Kindheit hat sich im kulinarischen Eissektor einiges getan.
Mehr noch, seit einigen Jahren saugt das Eisgeschäft unumkehrbare Ernährungstrends auf wie ein Schwamm und beweist: Eiskugeln stehen längst nicht mehr im kalten Abseits, weder der Lebensmittelindustrie noch der kulinarischen Tüfteleien von renommierten Spitzenköchen. Vegan, Wellnessfood, glutenfrei, Nachhaltigkeit, Regionalität – all das sorgt bei der süßkalten Sommerversuchung auch für die schrägsten Ausprägungen, die man sich vorstellen kann. 2021 wartet daher wenig überraschend mit – wie soll man es anders sagen – heißen Eistrends auf, die es in sich haben.
Einmal deftig, bitte!
Damit eines gleich von Anfang an klar ist: Nur um zuckerfreies, veganes und glutenfreies Eis, das aus Dattelsirup und Eiswürfeln besteht, soll es hier nicht gehen. Dafür wäre 2021 auch nicht das richtige Jahr. Denn die Menschen wollen wieder etwas erleben, und sei es auch „nur“ beim letzten Menü-Gang im Restaurant oder beim Spontanbesuch in der Eisdiele. Beispiel gefällig? Eis im Croissant. Ja, genau: Die Eiskugel wird in ein gekühltes Croissant gegeben und so erstaunlich praktisch geschlemmt. Eine immer größere Lawine an Instagram-Posts belegt, wie sehr dieser Hype, der aus Amerika überschwappt – aber wahrscheinlich in Frankreich seine Wurzeln hat –, durch die Decke geht. Aber wenn wir schon im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind: Wer in den USA sein Eis mit beziehungsweise im Croissant essen kann, der kann das genauso im Taco. Toppings gibt’s nach alter amerikanischer Manier natürlich en masse darüber, Gummibärchen inklusive.
Exotisch, aber zumutbar
Bevor es ans Eingemachte – also das Eis an sich – geht, müssen wir aber noch auf die Form zu sprechen kommen. Denn nach Corona ist offenbar im Eisbusiness nichts mehr, wie es einmal war. Nicht einmal die Kugel hat mehr das unbestrittene Monopol inne. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man vor einigen der hippsten Eistempel in Paris in der Schlange steht. Dort nämlich wird das Eis gerollt serviert. Und zwar in hauchdünnen Scheiben.
Dafür werden die jeweiligen Eissorten einzeln auf eine glatte Oberfläche gestrichen und gekonnt mit einem Küchenschaber aufgerollt. Et voilà, bon appétit! Aber ob gerollt, in der Kugel oder im Quadrat: Eigentlich kommt es doch darauf an, was drinsteckt. 2021 ist das zum Beispiel: Mochi. Der japanische Reiskuchen mit Sesam- oder Bohnenfüllung eignet sich als Geschmacksrichtung hervorragend als Eisdessert. Die Basis ist der charakteristische Klebereisteig, der mit Kokosmilch-Eiscreme befüllt wird. Das Ergebnis ist nicht nur geschmacklich ein absolut überwältigendes Erlebnis, sondern erfreut sich auch im Zeitalter optischer Social-Media-Optimierungen großer Beliebtheit. Die gefrorene Reisteighülle bleibt weich und himmlisch klebrig, das cremige Eis indes schmilzt beim Schlemmen langsam vor sich hin. Ein Trend, der genauso exotisch wie in unseren Breiten zumutbar ist, und sich daher auch längerfristig durchsetzen könnte.
Kalt – oder?
Überhaupt: Japan! Denn von dort kommt auch der nächste Eishammer: Softeis mit Meersalz. Mag zwar auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig klingen, und nein, hier geht es nicht um Meeresfrüchte-Eis oder Ähnliches. Sondern um diese subtile Salznote, die die französische Haute Cuisine mit Karamell oder Gerichten wie Crème brûlée schon seit Jahrhunderten auf bewährte Art und Weise kultiviert. Das Ergebnis sind zwar klassisch anmutende Eisdesserts, doch mit einer angenehm kantigen Harmonie, zu der man als leidenschaftlicher Weintrinker auch nicht unbedingt einen süßen Dessertwein bestellen, sondern auch zu einem trocken ausgebauten Rebensaft greifen kann.
Dass sich zeitgemäße Ernährungstrends auch in Eiskugeln kristallisieren, zeigt sich am wachsenden Anteil des veganen Eisangebots. Unterschiedlichste Studien zeigen: Der Absatzmarkt für veganes Eis nimmt zu, laut einigen Forschungsergebnissen spricht man gar von einer Verdoppelung des veganen Angebots von vor fünf Jahren. So oder so: Im Gegensatz zu vielen anderen Gerichten ist das klassische Eiserlebnis partout nicht auf tierische Produkte angewiesen. Der Nicecream-Hype bezeugt das eindrücklich. Dass es an den gefrorenen Bananen liegt, dass dieses „Eis“ seinem Namen alle Ehre macht – geschenkt. Wellnessresorts, vegane Gastro-Konzepte, aber auch Betriebe mit, sagen wir, „flexitarischem Anspruch“ setzen auf diese genauso nahrhafte wie gesundheitsbewusste Eisvariante.
Dabei werden gefrorene Bananenstücke als Basis verwendet – die übrigen Zutaten fungieren als Geschmacksrichtung. Der natürliche Fruchtzucker der Bananen erlaubt es sogar, bei den restlichen Zutaten ganz auf industriellen Zucker zu verzichten. Ungesüßtes Kakaopulver und Mandeln machen aus der Nicecream ein Eisdessert, das Gourmants und Gourmets gleichermaßen den letzten Kick gibt. Fest steht: Im Aufbruchsjahr 2021 ist in Sachen Eis alles erlaubt, ob dekadent-deftig oder wellnesslich-vital. Hauptsache, das Eis ist kalt. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich auch das einmal.